Nee, leider. Aber würde Vieles vereinfachen, gelle, Sonja? ;-)
Als meine Kinder noch kleiner waren, stand ich vor einem Problem. Das ging mir heute wieder so durch den Kopf, als ich mal wieder am Schrubben war.
In unserer Familie sind Stoffwechselprobleme und damit einhergehend Gewichtsprobleme (in beide Richtungen) ein Thema seit Generationen.
Als meine Kinder kleiner waren, habe ich überlegt, was ich günstigstensfalls tun kann, um die Sache im Griff zu behalten. Und als ich drüber nachdachte, wie wenig erfolg meine Mutter damit hatte, uns ständig mit der Nase drauf zu stoßen und es immer wieder zum Thema zu machen, habe ich etwas Komisches beschlossen. Nämlich, ganz einfach nichts zu tun und ab zu warten. Meine Kinder sollten sich nicht ständig beobachten, überwachen, kontrollieren und sich am Ende nicht leiden können, wenn die eiserne Selbstdisziplin am Ende doch nichts bringt.
Der Erfolg gibt mir recht. Keines meiner Kinder hat Gewichtsprobleme. Sie sind nicht sehr stabil, immer mal bissie zu viel, dann bissie zu wenig, aber immer im Normbereich.
Daran musste ich denken, als ich mal wieder am Putzen war. Ich glaube, so lange das für uns so ein elendes Thema ist, wir jeden Handgriff, den wir tun oder lassen innerlich kommentieren, werden wir niemals wirklich auf einen grünen Zweig kommen.
So schwer es sein mag, aber wir müssen die Buden in Ordnung bringen, für uns selbst herausfinden, wieviel Ordnung und Sauberkeit wir persönlich als nötig empfinden und der Sache dann, ohne Selbstvorwürfe, ihren Lauf lassen.
Leichter gesagt als getan, ich weiß. Aber nach meinem Empfinden ist das die einzige Möglichkeit, irgendwann wieder ein normales Leben ohne ständige Reinigungspläne zu führen.
Es ist nix Schlimmes dabei, ein Anfallsaufräumer zu sein. Das hat man uns nur eingeredet. Solange ein solides Sauberkeits- und Ordnunglevel dabei nicht unterschritten wird - warum wollen wir denn perfekt sein? Um den Anforderungen von Papi und Mami zu genügen? Ich denke, aus dem Alter sind wir alle raus. Wir sind doch wir und nicht die Vorbilder unserer Kindheit ...
So. Jetzt werde ich zum Anfallseinkäufer und dann muss ich ein wenig Papierkrieg für einen Freund erledigen. Habt ein schönes Wochenende.

Kay

Kurzanruf bei meiner Problemfamilie. Dieses Wochenende sollten die vorgepackten Müllsäcke abgeholt werden. Hat alles prima geklappt. Es geht aufwärts. Hätte mir mal gewünscht, bei mir wärs so schnell gegangen. Allerdings saß mir auch keiner im Genick, der genervt gesagt hätte "Der Tisch ist doch schooooon wieder klebrig. Pass doch mal auf, dass sauber bleibt, was sauber ist ..." Ob das ein Vor- oder Nachteil ist, weiß ich nicht.
Bin mal neugierig, was ich nächste Woche zu sehen kriege. Wir haben abgemacht, dass sie, nur aus Materialen, die sie da haben, eine Adventsdeko für ein Fenster machen.
Bei mir selbst gehts so. Ist nix wieder eingerissen, aber gewaltig große Sprünge nach vorn gabs auch nicht. Das verzeih ich mir aber jetzt auch mal. Auf Arbeit ist es momentan einfach nicht sehr gemütlich, da hab ich abends keine Lust, auch hier noch rein zu reißen.

Kay