Hallo Biggi!
Ich danke Dir. Na ja. Negativ ist die Sache auf jeden Fall, wobei sie mich mehr ärgert und nervt, als bedrückt. Die Geschichte ist gar nicht so privat, dass ich sie nicht erzählen könnte. Wir sind eine relativ kleine Arbeitsstelle, mit wenigen, aber sehr verschiedenen und charismatischen Mitarbeitern, die alle, wenn auch auf völlig verschiedene Art und Weise, sehr, sehr steinige Wege bis zu diesem Punkt gegangen sind.
Nun gibt es Schwierigkeiten. Leider ist die einzige Sache, auf die wir uns alle verständigen können, die, dass wir daran keine Schuld haben. Was der Wahrheit entspricht und ich, wie ich denke, nach bestem Wissen und Gewissen auch höheren Orts vertreten habe.
Aber wie wir da rauskommen, darüber gibts so viele Meinungen wie wir Leute sind. Das geht von "ich ignoriere das einfach und wenn das nicht klappt, geh ich in den inneren Streik" über "ich stelle vor Gott und aller Welt klar, dass zumindest ICH nix dafür kann, seht Ihr anderen, wo ihr bleibt" bis hin zu meiner Meinung.
Und die ist wieder mal ganz simpel und ich teile sie mit meinem Teamie. Es ist schietegal, wer an den Schwierigkeiten Schuld ist, weil wirs eh nicht mehr ändern können. Es ist auch egal, ob sie uns die Schuld zuschieben, denn auch daran können wir nichts ändern. Wenn ich also alles abziehe, woran ich nix machen kann, bleibt nur, den Gürtel enger zu schnallen und die Auflagen in Zukunft strengstens zu erfüllen, immer wieder Feedback ein zu fordern und zwar nicht nur von den direkten Vorgesetzten, die uns da schon mal im Stich gelassen haben, sondern von unserer unbestechlichen Datenbank und von denen, die noch weiter oben sitzen und den Gesamtüberblick haben.
Ich werde mich keinesfalls um den Mist streiten, einfach, weil es nichts bringt.
Mit all diesen Tatsachen könnte ich, wenn auch schulterzuckend, sehr gut leben. Leider gibt es auch Diejenigen unter uns, die wie die Ochsen in die Offensive gehen und sich unbedingt "reinwaschen" wollen. Ich muss mich nicht verteidigen, denn ich habe nichts getan, was das notwändig machen würde und setze mich bestimmt nicht so einfach selbst ins Unrecht.
Allerdings bedeutet diese Konstellation wieder Diskussionen, die ich hasse, die ausgehen wie das Hornberger Schießen, wo man eine Menge ballert und am Ende genau so schlau dasteht, wie am Anfang. Was bringt es, sich "Luft gemacht" zu haben, nur damit anschließend die ganze dicke Luft erstmal die Arbeit behindert?
Viel Lust habe ich nicht, nach dem Urlaub in den Mief zurück zu gehen.
Solche Gespräche machen mich fertig, weil man sich jedes Wort, jede Formulierung ganz genau überlegen muss und es am Ende doch anders interpretiert wird, als man es meint.
Es mag sein, dass ich anderen gegenüber, in vielen Situationen sehr gelassen erscheine. Das ist die halbe Wahrheit. Es ist ein Lerneffekt. Ich vergeude normalerweise keine Kraft mehr darauf, mich über Dinge künstlich auf zu regen, bei denen das überhaupt nichts ändert.
Werde ich aber provoziert, kann ich auch heute noch gehörig an die Decke gehen (und mich anschließend drüber ärgern).
Das was uns vorgeworfen wird, fällt nicht in unseren Verantwortungsbereich. Die Kontrolle darüber liegt an ganz anderen Stellen. Und die können zwar sagen, dass wir die Bösen- Bösen waren, aber den noch Höheren gegenüber verantworten müssen allein sie es, nicht ich und auch nicht meine Kollegen. Also. Was soll das Gehakel? Sollen sie halt sagen, dass wir schuld sind, dann müssen sie auch begründen, weshalb sie uns nicht Einhalt geboten haben.
Na ja, ich hoffe ganz einfach, dass sich der Mief bereits wieder gelichtet hat, bis ich aus dem Urlaub komme. Kolleginnen, die sich im Büro wie die Marktweiber anbrüllen, schaden ernsthaft meinem Teint und meiner guten Laune.
Morgen muss ich noch einer Kollegin einen ziemlich gemeinen Virus von ihrem privaten PC zupfen und dann ist Urlaub. Basta.
Alles Liebe für Euch
Kay
