Hallo Ihr!
Klamotten betreffend bin ich eh ganz locker. Ich hab aus der Not eine Tugend gemacht. Es gibt inzwischen Nachthemden, die ganz supertoll aussehen und locker als leichte Sommerkleider durchgehen.
So ein Ding an und Leggings drunter - fertig. Damit kann ich sogar, ohne schlechtes Gewissen, jemandem die Tür aufmachen.
Meine Wohnung muss MIR gefallen, dann passts auch mit den Mitmenschen. Einzig und allein die Tatsache, dass MICH etwas stört, treibt mich wirklich an die Arbeit. Die lieben Planetenmitbewohner sind mir dabei ziemlich egal.
Ich sehe jeden Tag Wohnungen, die aussehen, wie aus dem Möbelkatalog und finde sie schön, wenn auch unpersönlich. Nur wenn ich da mal genauer nachhake, sind das oft Frauen, die wirklich nix anderes zu tun haben als die Wohnung zu flimmern und gut aus zu sehen. Will ich mit denen tauschen? Eher nicht. Mir fällt die Decke auf den Kopf, wenn ich ständig nur um Aufräumen und Hausarbeiten kreisen soll.
Als Tolkien Fan fällt mir dazu immer eine Passage ein, die aus dem Buch auch in den Film übernommen wurde. Als Frodo wieder nach Beutelsend kommt, sagt er dazu klare Worte und zwar "Wie knüpft man an ..." Das ist bei mir eine der Fragen. Mein Leben war niemals glatt und eben, es war niemals unkompliziert oder bequem. Jetzt sind sehr viele der Probleme gelöst oder auf gutem Weg zu einer endgütligen Lösung und ich merke, dass ich mit so einem weichgespülten Leben gar nicht wirklich klarkomme.
Ich weiß, dass ich mir oft selbst Problemsituationen schaffe, weiß auch, dass meine Freunde alles andere als "glattgestrickt" sind, sie sind unbequem, aufmüpfig und ungewöhnlich und manchmal könnte ich sie totprügeln, weil sie tierisch nerven.
Das trifft auch für meine Beziehung zu. Normal ging einfach nicht, es musste wieder irgendwas Spannendes, Unorthodoxes ein.
Das ist meine Natur, daran kann ich nichts ändern. Früher war das schlimm für mich. Heute weiß ich, solange ich keinen anderen bei seinem Leben mit meiner Einstellung störe, kann ich es damit halten, wie ich will und wies mir Spaß macht. Viel zu viele Jahre habe ich damit zugebracht, mich selbst zu bestrafen für Dinge, die für mein Umfeld so uninteressant sind, wie man es sich nur vorstellen kann.
Ich habe irgendwann beschlossen, in aller Ruhe an mir zu arbeiten, mich zu dem zu machen, was ich wirklich und gern bin und das einfach auch, ohne zu werten, den Menschen um mich herum zu zu gestehen.
Ist nicht immer leicht und ich bin auf einer Strecke von gefühlten tausend Kilometern da auch erst vielleicht drei Schritte vorwärts gekommen, aber das tut ja nix.
Mir ist es egal, ob jemand nach meinem Tod auf einen Griff alle Papiere findet. Was für mich wichtig ist, ist, dass niemandem der blanke Ekel ins Gesicht steigt, wenn er nach meinen Unterlagen sucht. Abgesehen davon habe ich festgestellt, dass, als ich intensiver anfing, gegen letzteres Problem zu kämpfen, die Übersichtlichkeit irgendwann von ganz allein immer mehr zunahm.
So. Zeit fürs Körbchen. Mein Tag fing heute verflixt früh an und ich bin erledigt.
Schlaft gut und träumt was Schönes
Kay
