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#142
Okay. Es muss weitergehen. Zwar ist jetzt erst noch der vorletzte Arbeitstag angesagt, aber ich habe in der Küche bereits mal wahlfrei drei Stück Tapete heruntergerissen. Ds erzeugt einen Zustand der Schlampigkeit, den selbst ich nicht mehr tolerieren kann, wie ich in anderen Zimmern feststellen durfte. Was man da übrigens für Entdeckungen macht ... Die Wand hinter meienr Spüle zum Versorgungsschacht ist aus ... Spanplatte. Jetzt wundert es mich nicht mehr, dass sich da bereits Mäuse und Ratten aus dem Keller durchgefressen haben nach dem Hochwasser vor paar Jahren (unsere Keller waren abgesoffen). Na denen werd ich den Spaß jetzt aber verleiden. Sollen bei anderen Nchbarn rauskrabbeln ;-). Langsam wirds auch Zeit, mich mal nach anderen Arbeitsnistplätzen um zu sehen. Im November entscheidet es sich zwar, ob das Projekt noch ein Jahr weiterläuft, aber sicher ist das nicht und außerdem würde ich doch sooooo gern wieder was in meinem Beruf machen :-(. Ich bin ja flexibel, kann auch aus der Selbständigkeit heraus auf Auftragsbasis arbeiten, wenn die Auftragslage stabil ist (Gewerbeschein hab ich ja eh, den ich nur erweitern bräuchte).
Deutschland fehlen Fachkräfte ... lol. Und ich kenne zwei Hochschulabschlüssler, die Klos putzen, eigentlich sogar drei. Und nein, das ist kein Witz. Ein Bergbauingenieur, ein Diplomchemiker und ein Diplominformatiker. Sie sind aus verschiedensten Gründen nicht "stromlinienförmig" genug fürs System obwohl Superfachleute.
Das drischt das Selbstbewusstsein schon ganz schön, wenn man sieht, dass sogar die auf Niedriglohnbasis arbeiten.
Andererseits ... Ach, gar nicht drüber nachdenken. Kriegen wir das Chaos in unseren Buden gemeistert, wird sich wohl auch an anderen Fronten was machen lassen.
Vielleicht muss ich da auch einfach mal wild bissie Tapete herunterreißen. Ein ganz, ganz, ganz geheimer Wunsch wäre ja, in der Nähe von Mutti was zu finden. Aber das wäre dann wohl wirklich zu viel des Guten verlangt, da sie in einer Region wohnt, wo nahezu nix mehr geht. Seufz ...
Aber wie sagen die Chinesen? Wenn Du den Mond willst, greif nach der Sonne und, sollte es schiefgehen, wirst Du wenigstens auf einem Stern landen. Also. Ich will Arbeit in C. und zwar in meinem Beruf oder zumindest nah dabei. Dafür nehme ich den Umzug in Kauf und alle anderen Dinge, die da dranhängen. Punkt.
Jetzt würde ich hier gern ein Bild mit der heutigen perfekten Blume einstellen, damit ihr Euch dran freuen könnt. Übrigens vielleicht für die, die immer mal bissie traurig sind, ein Tip, für ein ganz klein wenig Freude. Man schaffe in der Wohnung eine winzige schöne Ecke, vielleicht mit einem schönen Bild und einer Stellfläche davor, auf die nicht mehr als eine Vase geht. Jeden Tag, wenn man drauße ist, sucht man die perfekte Blume. Das kann ruhig vom Balkon sein oder eine Wiesenblume, auch eine gekaufte, spielt keine Rolle, nur sollte man sie wirklich als "DIE" Blume des Tages empfinden. Die arrangiert man in einer passenden Vase und stellt sie in diese Ecke, wo sie möglichst schön zur Geltung kommen sollte. Heute, bzw. gestern, wars bei mir eine tieffliederfarbene Aster von wunderschöner Farbe.
Ich finde, man geht bewusster durch den Tag, wenn man nach irgendetwas Bestimmtem Ausschau hält. Einige Blüten waren so schön, dass ich Fotos davon gemacht habe. sollte man nicht, das widerspricht dem Sinn des Ganzen, aber manchmal kan ich nicht über meinen Schatten springen. Der letzte tiefrote Mohn letztes Jahr in einer Rubinglasvase, das war perfekt - perfekt.
Und wenn ich heute nch Hause komme, kann ich anfangen, den liederlichsten und ekligsten Teil der Wohnung in Angriff zu nehmen - die Küche. Perfekt wird der mit Sicherheit nicht gleich, weil auch einige Geräte dringend getauscht werden müssen und das eine Geldfrage ist. Aber sauber wirds auf jeden Fall werden. Wäre doch gelacht.
Also. Noch zwei Tage bis Wochenende (und für mich Urlaub). Macht Euch also nicht tot.
Kay
Hallo Bessie!
Ja, mir haben solche kleinen Rituale auch oft schwer geholfen. Die asiatischen Philosophien kennen Millionen Tricks, die helfen, dem Tag aufmerksamer zu begegnen, indem man Dinge tut, einfach um sie zu tun, um sich selbst ein wenig zu streicheln und zu belohnen, nicht mit etwas Dauerhaftem, sondern mit einem schönen Moment (deshalb sage ich auch, dass Fotografieren da gegen die Intention ist).
Einige Therapeuten sprechen ja vom inneren Kind. Ich weiß nicht, wie weit man das tatsächlich so interpretieren kann, aber es stimmt auf jeden Fall, dass wir, unser Leben lang, einen Teil von uns behalten, der gern spielt, der schöne Dinge anstaunen kann und einfache Harmonien genießen. Diesem Teil immer mal "Futter" zu geben wirkt, wie ich herausgefunden habe, auf mich extrem beruhigend.
Von der perfekten Blume hab ich irgendwann eimal in einem Buch gelesen und danach unseren Trainer gefragt, was es damit eigentlich wirklich auf sich hat. Seitdem zelebriere ich das, so weit als irgend möglich, wirklich jeden Tag. Selbst im Winter hab ich, wenn ich drauf geschaut habe, immer was für die Vase gefunden.
Alle Dinge, die man nicht gern tut, sollte man eben versuchen, als Spiel zu betrachten. Mary Poppins sagt übrigens nichts anderes, nur auf lustigere Weise. Ich merk das ja oft selbst. Heute bin ich, aber wirklich mit der Macht der Verzweiflung, in die Küche gegangen und hab wahlfrei erstmal fetzenweise Tapete runtergerissen, damit ich das nicht wieder auf den Sankt Nimmerleinstag verschieben kann. Inzwischen ist ein Drittel der Tapete runter und ich beginne im Kopf schon zu planen, wie es nach der Abkratzerei weitergeht und was am Ende dabei herauskommt. Nicht "herauskommen soll", sondern herauskommen wird. Auch so ein kleiner Trick. Unser Gehirn versteht nämlich kein "nein", einer der Gründe, weshalb uns manche Vorhaben manchmal so schwer fallen. Wir formulieren sie falsch.
Es heißt nicht "Ich will keine Sachen mehr herumliegen lassen" es heißt "Ab sofort lege ich die Sachen sofort wieder an ihren richtigen Platz". Ist komisch, aber auch das, habe ich festgestellt, hilft wirklich. Dinge "sollen" nicht so sein, sondern "werden" so sein, man hat nicht "heute nichts geschafft" sondern man muss morgen/das nächste Mal, noch bissie mehr aufdrehen.
Mir fällt das oft auch noch schwer, mir die jahrzehntelang eingeübten Gedankenpfade ab zu gewöhnen. Aber ich glaube wirklich, dass diese Art zu denken einfach krank macht und uns runter zieht. Ich kenne die Zusammenhänge nicht und weiß auch nicht, warum das funktioniert, aber es fühlt sich einfach richtig an. Ich kanns mir eigentlich nur so erklären, dass wir uns mit "das soll irgendwann so sein" ein Ziel setzen, das, besser heute als morgen, erreicht werden soll. Wir treiben uns also an. Sagen wir aber "das wird so sein", nehmen wir den unterschwelligen Befehl, es schnell zu tun, raus. Es wird so sein - morgen oder übermorgen, oder irgendwann, aber dann ist es so weit, ganz egal, wie lange wir Tag X rauszögern. Mein Gedankenteufelchen kann das nicht kontern. Auf gute Vorsätze reagiert es nämich immer mit "Das schaffst du doch eh nit". Aber anders formuliert, trifft der Satz nicht. Es wird so sein, ob ich es "schaffe" oder nicht, ist dabei unerheblich, irgendwann klappt es, so oder anders.
Als ich gegen die Panikattacken zu kämpfen begann, hat mir diese Einstellung, die ich übrigens auch aus einem uralten Buch habe, einen gewaltigen Ruck in die richtige Richtung gegeben. Schon nach einem Monat spürte ich ganz, ganz deutliche Verbesserungen im Rückblick, obwohl mir die Selbstverständlichkeit solcher Denke damals natülich noch viel mehr abging als heute. Inzwischen vestehe ich zumindest, warum Coachings auf vielen Gebieten so erfolgreich sind.
Wir lesen bei technischen Geräten die Gebrauchsanweisung, wenn wir nicht wissen, warum sie nicht funktionieren, wie sie sollen. Leider lag unserem Gehirn kein Beipackzettel bei und auch keine technische Dokumentation. Das hätte, glaube ich, in meinem Leben so manche Durststrecke sehr verkürzt.
So. Ab in die falle. Nebenan liegen zwei Riesenhaufen oller Tapeten, die morgen geich als erstes mal weg müssen, damit ich den Dreck nicht in der ganzen wohnung verteile. Wäsche ist auch schon fertig für diese Woche und aufgehängt. Die Blume des Tages ist heute etwas ganz kleines. Ein Rotklee. Der lachte mich auf dem Heimweg bei fürchterlichem Regenwetter so lieb an, dass ich nicht widerstehen konnte.
Arbeitet morgen nicht so viel, damit Ihr erholt ins Wochenende gehen könnt.
Kay
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