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Hi Kayla,
ich hab mich jetzt erstmal nur in Deine beiden ersten Beiträge eingelesen und dazu jeweils etwas geschrieben. (das wird sonst zu viel für Dich zu lesen)
Vielleicht kann ich Dir ja mit meinen Zeilen etwas helfen oder eine Denkweise anregen, die Dir hilft?? Wenn ja, würde ich Deine gesamten Beiträge hier so weiter "abarbeiten" und Dir meine Denkweise dazu schreiben.
"Schätze" - das ist der Beginn des Problems, denke ich. Ein Beispiel: ein metallisch aussehender Stein, zu einem Würfel geschliffen fasziniert mich. Finge ich jetzt aber an, mir eine ganze Steinesammlung zuzulegen, dann macht das ganze wieder Arbeit, ewig hinterher zu putzen. Es wird dann vernachlässigt, was anderes wird schön gefunden, wird dazu gestellt, irgendwann ist kein Platz mehr und alles schaut aus wie ein Gerümpelhaufen. -> klare übersichtliche Konturen schaffen wie beim Kochen: der Teller muß in einer richtigen Soße nicht wegschwimmen, ein zu viel einer richtig gemachten Soße ist sogar widerlich. Weniger ist mehr!
Assi? Du? Nein! Ich bin ein Assi, Du bist einfach nur eine saubere Sammlerin. Dein Blick für Schönheiten scheint verbogen, alles ist schön und hat Wert und Nutzen für Dich, so scheint mir. Das ist wie bei einem fanatischen Werkstattsammler: der hat in kleinsten Schächtelchen alle möglichen Schrauben. Braucht er jedoch eine, findet er sie nicht und kauft sie trotzdem neu - das ist (denke ich) das Problem.
Müdigkeit, Kraftlosigkeit kommt auch durch die nicht mehr selbst zu bewältigende Auswegs- nein Hoffnungslosigkeit. Man wühlt sich durch die Berge, weis gar nicht wo man noch was hinstellen soll um alleine nur erstmal aussortieren zu können, als nächstes dann die Frage des Wohin damit ... das zieht runter. Insbesondere wenn da dann noch eine chronische Depression vorliegt nebst Burn out .
Die Sache mit der Liste find ich nicht so gut. Ich glaube, damit schaffst Du Dir eine Ausrede, Dinge zu behalten, die Du eigentlich gar nicht brauchst, die nur rumstehen, einzig der Gewisseit, Du besitzt sie. Knall hart sagen: steht nur rum, weg damit! Hast du 100 Bücher kannst Du ja 5 davon behalten alles andere weg! Flohmarkt z.B., da bekommst noch den ein oder anderen Euro dafür und mit dem Geld da hast schon wieder Mittel für die nächste Zimmerrenovierung oder die Standgebühren. Und ganz zum Schuß nach dem letzten Zimmer und seiner Renovierung tust Dir vom Resterlös was gutes oder kaufst (EINEN!) Gegenstand, der Dich an diese Aktion erinnert, das Du Dich nicht wieder zusammelst.
Durststrecke/ Rückfallgefahr: Beim Aufräumen eine Art Ablaufplan erstellen: nicht zwei Tage von morgens bis abends wüten und dann völlig ausgepumpt zusammenbrechen, sondern das ganze wie einen Arbeitstag gestalten: Tägliche Arbeitszeit festlegen zum Entrümpeln aber auch "Feierabend" / Freizeit einkalkulieren. Du kannst nicht Versäumnisse etlicher Jahre binnen einer Woche stemmen, dann brichst zusammen! Du darfst aber auch nicht aufhören a la heut mal nicht, ich hab was anderes vor - dann müllst Dich sofort wieder zu. Stichwort Kugelschreiber: leere hast weggeschmissen, die anderen liegen auf einem "Haufen" Du kannst eh nur mit einem Kugelschreiber schreiben! Einer kann leer werden also einen zweiten übrig lassen, alle anderen weg!! Das liegt nur rum, sammelt Staub an und vermüllt den Arbeitsplatz! Weg damit!!
Wenn der Wille nicht ausreicht: Wie ists denn bei der Arbeit? Da mußt auch hin, obs draußen regnet oder nicht. Diese Prio muß auch der Ablauf des täglichen Entrümpelns haben! Das ist wie: zur Arbeit gehen.
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Fluch oder Segen/ unkaputtbar: Denke doch mal so: Wenn Deine Zeit irgentwann kommt (der Kelch geht an keinem von uns vorbei) dann kannst Du von all diesen Dingen nichts mitnehmen. Nichts ist von überdauernden Wert. Du kannst Kleinigkeiten in übersichtlicher Menge haben um Dir Dein Umfeld, Dein Zuhause angenehmer zu gestalten aber alles "besitzen" nur des "Besitzes" willen, das macht Dich auf die Dauer krank. Wer lebt in Deiner Wohnung und braucht den Platz, Du? Oder Deine Sachen und Schätze?? Gerade Linien schaffen ohne Schnörkel!
Gruppe Innenraumgestaltung: eine sehr gute idee, hier bekommst Du Inspirationen und Vorschläge. Lass Dir aber nichts aufschwatzen, sondern entwickle daraus Deinen eigenen Stil. Denn sonst fühlst Du Dich in einer leergeräumten Wohnung fremd und baust Dich erneut zu.
Katze: Dinge provisorisch verpackt und weggeräumt. Liegt also eigentlich nur nutzlos rum, ein "Besitz" der zum anderen "Besitz" gestellt wurde und weiter vor sich hin staubt ;) Wie bei mir mein Einwand in meinem Thema mit den Kartons: sieht ordentlich aus, nur reingucken darf man nicht, was da alles für Krempel drinn ist ;) Wie am Beispiel ganz alter Leute: die haben den Keller voll mit hunderten Weckgläsern "Sowas kriegt man ja heute gar nicht mehr zu kaufen!" Die werden im Leben nix mehr einwecken aber horten diese Gläser, weils sie nicht mehr giebt also unersetzlich ganz ganz wertvoll, mit Gold nicht aufzuwiegen! ;) (verstehst Du was ich meine?)
Das Verhalten Deiner Kinder, da kannst Du wirklich stolz sein. Auch das sie Dich zu nichts drängen, denn es muß von Dir selbst kommen! Sonst nähmen Dir die Kinder Deine Schätze nur weg (ist nicht so aber so gräbst sich das dann in der Psyche ein und Du würdest weiter sammeln) Du mußt die alleinige Entscheidung fällen!!
Rechnungen/ Kontoauszüge: Fass es mal anders an: Würdest Du Dich wirklich mit 67 Jahren hinsetzen und Deinen Rentenbescheid anhand Jahrzehnte alter Rechnungen nachrechnen, zumal ohne Kenntnisse der zu Grunde liegenden Anrechnungszeiten, Gesetzestexte und Änderungen in den einzelnen Jahren (allein dafür müßtest Du auch von jedem Jahr eine Ausgabe des SGB haben und da in tausenden und abertausenden Seiten Dir die Gesetze und Änderungen zu den einzelnen Berechnungen raussuchen) ... glaubst Du wirklich, den Geist dazu hast Du dann noch mit 67??? Da bist froh, wenn Deine Rente monatlich pünktlich kommt und hast weis Gott andere Sorgen!
Kalender 2001: Was ist denn der Wert daran? Ich vermute, der liegt in irgend einer Kiste und staubt vor sich hin oder hängt er an der Wand? Wenn der so schön ist und Du ihn nicht vergessen willst, mach ein Foto davon, ab ins Bilderalbum und weg mit dem Uraltkalender.
Hallo Tweety!
Danke für die Mühe. Leider ist das mit Regelmässigkeit, auf Grund der Arbeit so eine Sache. Es gibt Tage, da bin ich 16 Stunden auf den Beinen, da schaff ich abneds einfach nur noch das notwändigste. Dafür kann ich dann andere Tage früher gehen, da hänge ich dann aber (inzwischen wirklich konsequent) noch 4-5 Stunden Aufräumen und saubermachen ran.
Was Dinge kaufen angeht, so muss ich da wirklich mal drauf schauen. Beipsiel - ich fotografiere viel und gern. Aber ich habe mir jahrelang einen HaufenKleinkram gekauft, eine ordentliche Spiegelreflex, die ich wirklich brauchen könnte, hab ich mir gekniffen. Das ist ein Grund für mein Chaos. 20 minderwertige Sachen, statt einer guten.
Und genau das muss ich klären. Nachdem ich den Billigschund entsorgt hatte, habe ich die Dinge, die ich tatsächlich brauchte (ich würde mit dem Fotoapparat sogr aufs Klo ehen, wärs dort nicht so eng) durch hochwertige ersetzt.
Was das Kugelschreiberproblem angeht, hast Du Recht. Aber da hab ich inzwischen eine bessere Option gefunden. Wie in allen Betrieben, so geht auch in unserem Büro der bunte Kugelschreiberklau um. Ständig sind die Dinger weg. Ich nehm immer mal eine Handvoll mit auf Arbeit und wenn die verschwunden sind, nehm ich die nächsten mit. Irgendwann werden sie alle werden. Das Gleiche gilt für Druckerpapier und sonstigen Kram. Ich druck seit längerem die meisten Analysebogen zu Hause aus, sieht besser aus (da auf Arbeit nur schwarz/weiß) und die Papierberge werden drastisch kleiner.
Bücher - gleiche Lösung. Nehm ich mit auf Arbeit. Ich arbeite mit einer Menge Leseratten zusammen, irgendwer hat immer Verwendung dafür. Nur die Fachbücher bleiben (die brauch ich aber auch wirklich). Kalender hab ich keine mehr, alles weggeworfen, so wie unzählige Geburtstagskerzen, Glückwunschkarten, Tischdecken und was der Dinge mehr sind, die immer mal irgendwer angeschleppt hat und die dann hier parkten.
Heute würde mich tatsächlich keiner mehr als Messie oder Assie bezeichnen, aus dem Loch bin ich seit ungefähr anderthab Jahren raus. Aber von Ungeziefer und echten Ekligkeiten braucht mir trotzdem keiner was erzählen und denken, ich sei deshalb schockiert. Okay, Deine Art Mitbewohner war mir fremd, aber als ich, nach 4 Jahren, endlich den ekligen Adventsstern abnahm und ensorgte, flogen anschließend die Fliegen mit Transparenten hier herum, weil ich den größten Fliegenkreissaal der Stadt vernichtet hatte. Und mit der Gewerkschaft der Spinnen hab ich auch noch Zoff. Ein Arachnophobiker wäre in meiner Wohnung gestorben.
Von den unzähligen Maden, die inzwischen verhungert sind und einen Antrag wegen Verletzung der Madenrechte bei der UNO gestellt haben, gar nicht zu reden.
Augenblicklich klage ich gerade noch die Papiermilben raus. Die sind ziemlich hartnäckig. Zeitweilig hatte ich eine Ratte aus dem Keller zu Besuch. Die war ordentlicher als ich, aber sie ist allein wieder ausgezogen, weils ihr zu dreckig war.
Ja, darüber kann ich heute durchaus reden. Es WAR so und es ist schlimm, dass es so weit kommen konnte. Aber das macht es nicht ungeschehen.
Die Leere stört mich heute nicht mehr. Das ist die interessante Entwicklung. Im Gegenteil. Selbst in den Räumen, wo, im Prinzip, schon wirklich alles Gerümpel raus ist und nur noch ganz minimalistisch eingerichtet, finde ich immer noch das Ein oder Andere, was ich "eigentlich auch nicht brauche". Die weiten, leeren Räume gefallen mir. Es ist wie Luftholen nach so vielen Jahren. Dafür stehen die wenigen Dinge, die ich wirklich liebe, jetzt halt auf Regalen oder hinter Glas, liegen nicht mehr in der hintersten Ecke des x-ten Schrankes.
Wenn ich sie jeden Tag sehe, freue ich mich entweder dran, oder ich stelle nach einer Zeit fest, dass ich mich dran sattgesehen habe, dann fliegen sie weg. Funktioniert bei mir recht gut. Meine Sammlungen auflösen ist eine andere Geschichte. die sind jetzt erstmal superordentlich sortiert und harren des Zeitpunktes, wenn sie dran sind. Denn die weg zu werfen wäre Wahnsinn. Da reden wir nämlich nicht mehr nur von 100-ten Euro, das sind teilweise wirklich unersetzliche Sachen. Die muss ich listen und dann in Ruhe verkaufen.
Abgesehen von der Küche, die wirklich noch unter aller Kanone, wenn auch nimmer dreckig, ist, fange ich allmählich an, ganz zufrieden mit der Bude zu sein. Wenn ich reinkomme, riecht es nach Putzmitteln und nicht mehr nach irgendwas, was ich irgendwann irgendwo vergessen habe und höchstens mit einem Spürhund wiederfinde.
Nur in Selbstzufriedenheit darf ich jetzt nicht versacken, sonst gehts von vorn los. So lange ich Arbeit habe, ist die gefahr aber eher gering, da ich immer damit rechnen muss, dass mal ein Kollege ungeplant hier auftaucht. Sollte das Projekt Ende des Jahres enden, was noch nicht sicher ist, dann muss ich mir aber ganz schnell eine neue Stelle suchen, sonst könnte es gern wieder von vorn losgehen.
So. Worktime ... ich muss los.Bis heute Abend!
Kay
Gold
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Hallo Kay,
du schreibst:
Die Leere stört mich heute nicht mehr. Das ist die interessante Entwicklung. Im Gegenteil. Selbst in den Räumen, wo, im Prinzip, schon wirklich alles Gerümpel raus ist und nur noch ganz minimalistisch eingerichtet, finde ich immer noch das Ein oder Andere, was ich "eigentlich auch nicht brauche". Die weiten, leeren Räume gefallen mir. Es ist wie Luftholen nach so vielen Jahren.
Ich frage dich:
Wie hast du das Gefühl der Leere aushalten gelernt? Was hat sich für dich innerlich verändert, dass du die Leere inzwischen magst?
Ich komme nicht so gut mit Leere klar. Ich stell immer was auf den Boden (Schuhe, Taschen, auch wenn es Regale für Schuhe gibt - ein paar steht draussen).
Mein Freund mag das nicht. Dem ist das Paar Schuhe bereits zuviel.
Viele Grüsse
Sonja
Hallo Sonja!
Es mag seltsam klingen, da ich nie wirklich Langeweile hatte und mich sehr gut allein beschäftigen kann. Aber das hatte trotzdem dazu geführt, dass ich viel zu viel grübelte und mich selbst analysierte und in mich reinbohrte und natürlich jedes körperliche und seelische Wehwehchen sofort empfand. Eben auch den Verlust.
Durch die Arbeit war ich dann viel zu erledigt zum Nachdenken und Grübeln. Besonders am Anfang - die Umstellung war schon recht schwierig, meist hab ich am Feierabend einfach nur noch geschlafen. aber das hat geholfen. Irgendwie hab ich mir die Sinniererei mit der Zeit abgewöhnt und damit verschwand auch das ewige Grübeln über Dinge, die nicht mehr da sind.
Dabei geht es nicht nur um die Sachen, die ich aktuell weggeworfen habe, sondern auch um die, denen ich jahrzehntelang nachheulte, weil sie irgendwo auf meinem Lebensweg verschwunden sind.
Manchmal stehe ich heute neben mir und lache über mich selbst. Denn irgendwie stellt man sich doch mal die Frage, was wäre eigentlich aus Dir geworden (gar nicht mal berufsmässig, sondern einfach als Mensch) wenn all die Dinge, die Dich so belasten, nie passiert wären.
Und einen Teil davon finde ich gerade heraus. Ist interessant. Wenn ich mich in Ruhe lasse, scheine ich durchaus ein Gleichgewicht zwischen Ruhe und Schaffen zu finden. ich wollte nur mal wieder "normal" sein und halt regelmässig Fenster putzen und Dies und Jenes. Das ist mir aber einfach nicht gegeben. Ich war und bin ein Mensch, bei dem alles in Schüben passiert.
Doch sobald ich das zulasse und aufhöre mich deshalb dauernd "faul" zu schimpfen, funktioniert das wirklich gut.
Vor allem, weil durch das Entsorgen all des nutzlosen Mists jetzt die Dinge, die mir wirklich wichtig sind und die ich mag, viel besser zur Geltung kommen. Wie ich Tweety schon sagte - ich brauche Dinge. Der Teil von mir hat nichts mit Messie zu tun. Es entspannt mich, meine Gläsersammlung an zu schauen, oder meine andere kleine Sammelleidenschaft zu hätscheln, die natürlich auch was mit Glitzer zu tun hat. Diese Dinge betreffend war ich ja auch niemals wirklich liederlich. Das waren, im Gegenteil die einzigen Oasen in meinem Chaos, in denen ich immer Ordnung hielt.
Einer der Gründe, weshalb ich darüber meiner Therapeutin damals nichts erzählt habe. Die haben irgendwie immer solche Allheilmittel. Erinnert mich an den Witz mit der Zehennägelschneidemaschine, die jemand einer Firma anbietet. Der Firmenchef meint:
"Ich kann mir nicht vorstellen, dass das funktioniert. Ich meine, es sind doch nicht alle Zehen gleich lang!"
Antwortet der Erfinder gelassen: "Vorher nicht ..."
Ich habe z.B. im kleinen Zimmer keine Sitzgelegenheit stehen, sondern nur in der Mitte einen ganz niedrigen Tisch mit Lampe darüber. Dort kann ich immer neue Arrangements aufbauen, so lange sie mir gefallen und dann wieder wegwerfen oder eben wegräumen und was Neues machen.
Die mangelnde Sitzgelegenheit und dass der Tisch ganz niedrig und ungeeignet zum Schreiben oder so ist, sorgt dafür, dass ich ihn nie zumülle. Ich versuche nach Möglichkeit, so wenig wie möglich Dinge zu tun, zu denen ich mich zwingen muss, denn die sind die ersten, die ich bleiben lasse, wenn ich keine Lust habe. Lieber versuche ich, die Eigenheiten, die ich halt habe, irgendwie in geordnete Bahnen zu lenken.
Das Veränderungen dann teilweise von ganz allein passieren, ist mir erst mit der Zeit klar geworden. Anders ausgedrückt. Ich mag mich, so wie ich heute bin. Klar gibts Baustellen, jede Menge sogar, aber wer ist jemals perfekt?
Das war eine wichtige Lektion. Nicht "wenn erst Dies oder Jenes" sondern jetzt und sofort. Eigentlich war das im Zusammenhang mit meiner Therapie gegen die dämlichen Panikattacken Thema, aber es hilft eben auch bei vielen anderen Dingen.
Die Entwicklung war:
1. Panikattacken Dagegen hab ich Verhaltenstherapie gemacht, insbsondere Achtsamkeit. Fiel mir, da ich Meditation kannte, vielleicht ein wenig leichter als normal.
Ergebnis: Nicht "Wenn ich erst keine Panik mehr kriege, gehe ich da und da hin, traue mich das und das" sondern "JETZT tue ich Dies und Jenes, ganz egal, ob ich dabei Panik kriege!" Als ich das so weit im Griff hatte, dass ich normale Tätigkeiten wieder, wenn auch teilweise mit tierischer Überwindung, ausführen konnte, hat das meinem Selbstvertrauen einen ganz schönen Ruck nach vorn gebracht.
2. Mein totales Chaos Die Achtsamkeit hab ich mitgenommen, mich drauf besonnen, dass eigentlich gerade meine Liebe zu kleinen Schönheiten ursprünglich mal der Anfang dieses Tohuwabohu war und ich nun genau die doch eigentlich gar nicht mehr sehe. De facto habe ich also eigentlich nicht "weggeworfen", sondern die Dinge, die mir wirklich wichtig sind, wieder "herausgearbeitet" aus den Unmassen Dreck und Müll.
3. Ja, das gibts auch noch ... Aber Eins nach dem Anderen.
In jedem Fall wird es leichter mit der Zeit. die Überzeugung, dass man es schaffen kann, wächst mit jedem kleinen Erfolg, auch wenn man das anfangs gar nicht zu würdigen weiß. Ich traue mir heute Dinge zu, bei denen ich vor einigen Jahren noch entsetzt abgewinkt hätte.
Und vor allem hat es meine Harmoniesucht gewaltig gebremst. Ich hasse Streit und gehe ihm, womöglich aus dem Weg. Allerdings bin ich nur konfliktscheu, die wenigen Menschen, die mich jemals aus der Reserve gelockt und mit mir wirklich einen Steit angefangen haben, haben sehr schnell gemerkt, dass ich das nicht vermeide, weil ich Angst davor habe oder es nicht kann.
Jetzt ist es allerdings so, dass ich (wirklich) unglaubliche Mühe und Zeit reingesteckt habe, die Wohnung erstmal wieder in einen bewohnbaren Zustand zu versetzen und wenn mir heute jemand ungefrgt mit Regenmatschstiefeln reinlatscht, dann ist nix mit "um des lieben Friedens willen", dann verlange ich, dass er die von mir geschaffene Ordnung genau so respektiert und achtet wie die bei ihm selbst zu Haus.
Das andererseits hilft mir wieder bei ganz anderen Dinge, wo ich nicht mehr den Kopf einziehe (Habt mich doch bitte, bitte wieder lieb) sondern halt wirklich sage - das will ich und das nicht, dies finde ich gut und Jenes Mist. Punkt.
Ich hoffe wirklich, dass ich das durchhalte. Es gefällt mir nämlich echt gut ;-).
Kay
Das bisher Erreichte hab ich aufrecht erhalten können und auch noch 1-2 Sachen entsorgt. aber so richtig in die Pötte gekommen bin ich nicht. Hab gerade wieder mal einen echten Anfall von Aufschiebritis. Morgen ...
Dabei läuft es gar nicht übel. ein Kollege fragte mich, als ich erzählte, dass ich malern muss, ob ich Strukturtapete haben mag. Er habe ganz viel übrig gehabt, sie sei aber halt noch zu viel und zu schad zum Wegwerfen (hihi ... nee, er ist kein Messie).
Sollte die mir gefallen, hab ich einiges an Geld gespart. Die Badewanne ist leider aber immer noch im Urzustand. Mich schreckt ein bissie ab, dass ich da halt nit in Etappen arbeiten kann. Das muss ich anfangen und fertig machen und genau das fehlt mir unheimlich schwer.
Momentan gehts aber auch gesundheitlich nicht zu pralle. Nichts Schlimmes, aber halt die üblichen Wehwehchen, Kopfschmerzen, zwicken hier, zwacken dort, meine Psyche wehrt sich mit allen Mitteln gegen Veränderung.
Aus Protest werd ich die Küche weinrot machen. Da kann Teufelchen mit offenem Maul dastehen. Vielleicht bleibt ihm dann mal für eine Weile die Spucke weg, er nervt augenblicklich nämlich tierisch und will seine Sachen wiederhaben. Wenn DAS mein inneres Kind ist, dann ist der Saubatzi ganz schön antrengend.
So. Jetzt muss ich aber erstmal auf die Post, Paket abholen. Grrr ...
Kay
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