Hallo!
Ich glaube, dass Menschen, die einander lieben, immer einen Kompromiss eingehen müssen. Natürlich mag mein Mann meine Sammlungen nicht und ich bin böse, wenn er etwas wirft weg, aber wir bemühen uns alles besprechen und gute Lösungen finden. Es ist die einzige Möglichkeit zusammen zu sein.

Hallo ,
Ich bin schon 30 Jahre verheiratet und mein Mann ist ein Messi,
Als wir heirateten war das alles noch anders.
Doch mit den Jahren hat er angefangen Zeitschriften und Prospekte zu sammeln.
So viel das heute in den Garagen Wekstatt und am Boden sich Berge türmen mit Plastiktüten und darin jedemenge Papierkram.
Er schreibt auch alles auf,wenn er Auto fährt die Strecke mit vielen Orten oder Kreuzungen die er durchfährt,immer mit Uhrzeit versehen,Durchschnittsverbrauch ,Kilometern Temperatur u.s.w.
Und das alles während der Fahrt.
Ich glaube irgendwann kann ich da nicht mehr mitfahren ,weil mich das aufregt und es auch gefährlich ist.
Auch wenn er wandert schreibt er die Strecke mit Uhrzeit und Kilometern u.s.w. auf.
Ich hab echt mal ne Frage ist das auch tüpisch Messie oder nicht?

Wie soll man sich durchsetzen und Grenzen finden ,wenn der Messie doch keine Grenzen sieht?

Würde gern mal mich mit jemanden schreiben ,der auch das Messietum seines Ehepartners erträgt .
LG Otti

Hallo Otti,

auch ich würde mich gerne mit Ehepartnern von Messies austauschen. Ich selbst bin seit gut 10 Jahren mit meiner heutigen Frau zusammen. Meine Frau sieht das anderss, aber aus meiner Sicht liegt bei ihr eine - vielleicht schwache- Form des Messie-Syndroms vor.

Ich habe mich deshalb auch in SHGs für Angehörige informiert. Aber in aller Regel haben sich dort Angehörige getroffen, die in einem anderen Verwandtschaftverhältnis (z.B. Kinder, Geschwister oder auch Freunde) zu dem Messie standen.

In meiner Theorie haben sich viele Messies im Laufe ihres Lebens von ihren Partnern getrennt, so dass ein Austausch mit Ehepartnern schon alleine deshalb nur schwierig möglich ist, weil es den Ehepartner gar nicht mehr gibt!

Vor dem Hintergrund freue ich mich wirklich, von dir hier zu lesen!

Und ich freue mich auch weil, du auch auf eine wesentlich längere Entwicklungsgeschichte der Messie-Krankheit bei deinem Mann zurück blicken kannst als ich. Gibt es in eure Beziehung auch Kinder?

Der Thread in dem wir hier schreiben heißt:"Wo liegt die Grenze?"

Das ist zweifach zu interpretieren:
Zum einen stellt sich die Frage, wo ist die Grenze zum Messie- Ist das schon Messietum?
Ich habe da eine recht weit gefasste Definition! Messietum beginnt für mich definitiv nicht erst mit der Zwangsräumung einer Wohnung aufgrund von Ungezieferbefall! Für mich gibt es da Vorstufen. Dazu gehört z.B. ein Hang zum Perfektionismus, Schwierigkeiten im Zeitmanagement, soziale Isolation und natürlich auch der Zwang zum Sammeln. Ich gehe davon aus, dass der Auslöser dieser Leiden eine schwierige Kindheit der betroffenen Person gewesen ist. Vielleicht trifft das ja auch auf deinen Mann zu?

Von den Stichworten, die du geschrieben hast, würde ich von einer Messie-Störung, in welcher Ausprägung auch imner, ausgehen.

Die zweite Interpretation der Frage "Wo liegt die Grenze?" geht in die Richtung wie kann man sich dieser Krankeiheit entgegen stellen.

Da bin ich selber noch sehr ratlos. An andere Stelle in diesem Forum entwickelt sich dort auch gerade eine Diskussion, zu der ich dich gerne einlade.

Ich würde gerne von dir lernen, wie sich aus deiner Sicht die Krankeit in den 30 oder noch mehr Jahren entwickelt hat. Welche Weichen kann ich stellen, damit meine Frau nicht im Vollchaos endet? Aktuell ist der Zustand unserers Hauses für mich noch erträglich - trotzdem gibt es über 20 Jahre alte Kleidungsstücke, die in dem Ankleidezimmer nur auf dem Boden noch Platz finden. Unsere Keller und die Garage quillen mit Papier und allem was unsere 5jährige Tochter nicht mehr braucht über.

Ich weiß nicht, was mir da noch bevorsteht. Womöglich muss ich mich auch abgrenzen? Trennung?

Vielleicht kannst du mir ja antworten, ich freue mich deine Situation kennen zu lernen.

Viele Grüße
T