ich bin jetzt auch dabei

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28.06.2015 12:10
#1
mo
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vielen dank für die aufnahme.
ich bin etwas ratlos. es geht in erster linie um meine mutti. sie hatte vor 7 jahren einen schlaganfall. vor 2 jahren starb mein papa und seitdem geht alles bergab. der haushalt, die körperpflege... ich bin hilflos. zum arzt geht sie nicht, wird, wenn ich ihr helfen will, aggressiv.. gestern hat sie im sessel geschlafen, ich bin in das sonst geschlossene schlafzimmer und bin beinah umgefallen. das bett von meinem papa ist total mit kartons, plastiktüten, klamotten belagert. ihr bett eigentlich eingerahmt. sie sagt immer, sie kann nicht schlafen in der nacht... jetzt wird mir einiges klar. ich selbst leide an depressionen, hatte vor 4 jahren einen burnout und bin seitdem nicht mehr belastbar.
ich hoffe, ich kann mich hier austauschen ohne vorwürfe gemacht zu bekommen.


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28.06.2015 12:16
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#2
Gast
( gelöscht )
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Herzlich Willkommen im Forum, moonshadow!

Vorwürfe bekommt man hier bestimmt nicht gemacht. Allerdings kann es einem in Situationen, in denen man auf dem Zahnfleisch geht, wie Vorwürfe vorkommen, wenn man jemandem begegnet, der Klartext redet - natürlich mit dem Ziel, zu helfen, und nicht zu demotivieren. Ich versuche immer, sehr vorsichtig zu formulieren, außer, ich habe das Gefühl, man kann auch mal deutlicher werden. Dann gebe ich aber immer eine kleine Vorwarnung. Nur manchmal verschätze ich mich, und es landet im falschen Hals.

Texte, die allgemein geschrieben wurden, und deren Inhalte auf einen selbst übertragen werden wollen, funktionieren daher oft besser.

Mein allererster Denkansatz bei dir besteht darin, dir zu sagen, dass ich glaube, wir sollten uns zuerst um deine Probleme kümmern, bevor wir uns um die deiner Mutter kümmern können. Natürlich hängen die miteinander zusammen - wenn es deiner Mutter schlecht geht, belastet dich das, und diese Belastung kannst du zusätzlich zu deinen eigenen Sorgen nicht wirklich gebrauchen. Ein Teufelskreis, aus dem schwer rauszufinden ist.
Ich glaube, man muss erst für sich selbst stark sein, bevor man für andere stark sein kann. Man hat dann mehr zu geben, statt das bisschen, was für einen selbst nicht reicht, in den anderen fließen zu lassen, wo es wie ein Tropfen auf dem heißen Stein verpufft. Das ist also nicht egoistisch, sondern einfach nur clever. Vorbereitend. Indem man an sich selbst arbeitet, arbeitet man daran, dem anderen auch wirkungsvoll(er) helfen zu können. Was meinst du?


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28.06.2015 13:24 (zuletzt bearbeitet: 28.06.2015 13:45)
#3
mo
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danke numi für deine antwort. ich bin gern bereit, wenn ich nur ein paar kleine Denkanstöße bekomme. ich bin forumserfahren und glaube schon, mit direktheit umgehen zu können


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28.06.2015 23:01
#4
St
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Hallo Moonshadow,
da kann ich mich ein bißchen in Dich einfühlen. Meine Mutter starb und mein Vater hatte sich aufgegeben. Hatte auch fast einen Herzinfarkt, zum Glück passierte es auf Arbeit und somit kam er schnell in Behandlung und behielt keine Schäden. Die Situation scheint für Deine Mutter hoffnungslos, es ist ja auch nicht einfach. Du musst ganz doll auf Dich aufpassen. So hart wie es klingt aber ich musste meinen Vater erstmal allein lassen, damit er einen eigenen Lebenswillen wieder entwickelt. Ich war nach dem Tod meiner Mutter knapp 1 Jahr komplett für ihn da und habe mich aber dann zurück gezogen, alles war soweit erledigt dass er nicht hoffnungslos überfordert wurde. Ich war dann alle paar Wochen zu Besuch und rief in der Woche mehrmals an.
Jetzt nach 5 Jahren geht es ihm besser, er treibt Sport, geht auch mal wieder gern aus, aber es gibt natürlich immer schwere Phasen.
Nun brauch Deine Mutter sicher mehr Hilfeleistung weil sie durch den Schlaganfall körperlich eingeschränkt ist, nehme ich an.
Könnte man für sie eine Reha-Kur beantragen? Da kommt sie auf andere Gedanken und Du hättest Raum und Ruhe bei ihr eine Grundordnung herzustellen.
Allein wird sie es sicher nicht schaffen, körperlich und mental.
Dann kann man versuchen sie mehr zu beschäftigen, ihr eine Aufgabe zu geben dass sie sich gebraucht fühlt.
Ich hoffe, ich konnte ein wenig helfen oder Mut machen.
Alles Liebe!


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28.06.2015 23:29 (zuletzt bearbeitet: 28.06.2015 23:30)
#5
St
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Könnte man ihr eine Haushaltshilfe besorgen?
Gibt es Freundinnen ihrerseits welche mal auf einen Kaffee vorbeischauen würden?
Könnte man sie für eine betreute Einrichtung ''begeistern''?
Wohnt sie zu groß? Meine Oma z.B. kam in ihrem Haus nicht mehr klar und es geht ihr nach dem Umzug viel besser.
Kann man mit ihr über alles sprechen......dass man sich Sorgen macht und dass es eine Veränderung braucht...?
Wie oft kannst Du zu ihr und ihr helfen? Wenn ihr im Haushalt und mit der Körperpflege geholfen wäre, so hättest Du mehr Zeit für ihre Seele.
LG nochmals.


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