Mh, ich weiß nicht. Manchmal gibt es einfach grade nichts, was mir eine Freude machen würde, zumindest nichts, was gerade passt (z.B. weil an dem Tag keine Sendung mehr kommt, die ich gerne gucken würde) oder stark genug ist als Anreiz.

Auch belohnen will halt erstmal gelernt bzw. geübt sein...

Ansonsten habe ich mir heute natürlich wie zu erwarten zu viel vorgenommen.
Nachdem ich aus der Stadt zurück war, war mein Akku alle. Ich habe dann eine Kleinigkeit gegessen und mich eine Weile hingelegt, danach TV geguckt...
Ich müsste heute eigentlich noch ein bisschen abwaschen, duschen und Klamotten für morgen rauslegen. Die Auswahl dürfte nicht schwer fallen, denn das meiste ist nicht gebügelt...
Tanzen geübt habe ich heute auch nicht

Das Problem ist halt:
Wenn man drei Tage in der Woche nur das Nötigste schafft - bisschen Körperpflege, Essen machen, Geschirr abwaschen usw. - weil man schlapp, angeschlagen oder depressiv ist, und drei Tage alles liegen lässt, weil man arbeitet, danach platt ist und dann wieder zum Hobby das Haus verlässt - bleibt nur noch ein Tag übrig, um ein bisschen was aufzuholen.

Ich habe mich Sa bis heute jeden Tag bemüht. Und jeden Tag ein bisschen was geschafft. Im Rahmen meiner Möglichkeiten. Aber es ist einfach nicht genug. Es ist einfach nie genug...

Ich weiß, dass ich mir selbst grade wieder die ganzen psychologischen Lerneffekte der letzten Wochen kaputt mache
Bin gerade nur frustriert, erschreckt, ernüchtert.

Nein, es ist klar. Alles steht und fällt mit meinem Umgang mit mir selbst.
Warum habe ich oft so wenig Energie, warum ist vieles so anstrengend? Weil ich nicht gelernt habe, Spaß am Leben zu haben! Weil ich alles immer so schwer nehme, so ernst nehme, so genau nehme. Weil ich so viel von mir selbst erwarte und so streng mit mir bin. Weil ich immer nur die Defizite sehe und nicht was ich kann und leiste.
In letzter Zeit hatte ich mal ein paar Tage, wo ich richtig Spaß hatte. So kleine Momente. Ich habe etwas geschafft, alltägliche Verrichtungen, und habe mich darüber gefreut. Und mich mit gutem Gewissen belohnt. Da habe ich gemerkt, dass man auch einfach im Alltag ab und zu etwas Freude haben kann.

Wenn ich halt Sachen suche und Haufen durchwühlen muss oder über Dinge auf dem Boden stolpere oder Angst habe, die Nachbarn könnten einen Blick in meine Wohnung erhaschen oder morgens erst eine Kaffeetasse spülen muss oder mich nach zu wenig Schlaf aus dem Bett quälen muss oder fast zu spät zur Arbeit komme oder mich im Tanzen schäme, weil ich mal wieder die Schritte nicht kann, oder mir nicht erledigter Behördenkram oder aufgeschobene Telefonate mit Bekannten im Nacken sitzen, dann zieht mich das halt jedesmal runter und ich ärgere mich über mich selbst.

Ich wünsche mir so sehr ein geordnetes, überschaubares Leben. Möchte alles im Griff haben.
Ja ich weiß, das ist nicht möglich, nicht realistisch, so ist das Leben nicht. Nichts ist vollkommen, niemand hat alles im Griff, manchmal ist das Leben eben hektisch, chaotisch, unvorhersehbar, und unbequem.

Das zu akzeptieren wird mich vermutlich noch Jahre kosten

Es tut mir einerseits leid, wenn ich hier immer so "rumnöle", andererseits weiß ich nicht wohin sonst mit den Sorgen.

Ich laufe seit 20 Jahren mit meinen Problemen rum, wäre ein Wunder, wenn diese nach ein paar Wochen "gegessen" wären. Wahrscheinlich sind sie das nie vollständig, aber ich finde, in den letzten Wochen habe ich mich teilweise schon ganz gut gemacht.

Ich gebe nicht auf, werde weiter üben, und erinnere mich daran, den Fokus wieder weniger auf das zu legen, was ich erreichen will, sondern darauf, mich zu loben, zu belohnen, zu freuen und zu genießen! DAS gilt es zu üben, der Rest ist nicht so wichtig, denn der Rest kommt ganz von alleine!!

(Falls ich es wieder vergesse: Bitte erinnert mich am Wochenende nochmal daran )

Boah, ist hier was los im Forum! Ich komme gar nicht mehr mit lesen hinterher und hab’ total den Überblick verloren bei all den Neuanmeldungen

Wollte berichten, dass ich mir vorgenommen habe, mir immer schon montags zu überlegen, was ich am Wochenende machen könnte. Damit das Wochenende nicht immer so plötzlich kommt und ich dann wieder die ganze Zeit zuhause hocke.

Und dass ich beschlossen habe, morgen Abend in ein Konzert zu gehen!
Der Eintritt ist frei, d.h. ich habe keine Karte und bin auch mit niemandem verabredet, so dass die Versuchung groß sein könnte, mich zu drücken.
Aber nein, ich werde morgen Abend rechtzeitig anfangen, mich ein bisschen nett anzuziehen – es aber nicht zu übertreiben, bloß kein Stress! – und dann pünktlich die Wohnung verlassen und da hingehen.
Das wird schön, ich war schon ewig in keinem klassischen Konzert mehr.

Ansonsten steht morgen auf dem Programm:
- Papier- und Plastikmüll runterbringen
- Tanzen üben/Gymnastik
- Lebensmittel einkaufen
- Den Abwasch der letzten 3 Tage (häppchenweise)
Schätze das reicht…

Heute Abend ist gemütliches Fernsehgucken angesagt, aber in den Werbepausen möchte ich zumindest schon mal das Geschirr ordentlich stapeln und die Teile abwaschen, die ich morgen zum Frühstück brauche. Ich besitze nur ein begrenztes Kontingent an Geschirr und Besteck, und der Schrank ist leer…

Wünsche allen noch einen schönen Abend und ein schönes Wochenende!