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gehört folgendes verhalten auch zum messisyndrom???
#6
nochmals vielen dank. was sie schreiben, war meine Vermutung. freue mich über ihre kompetenten antworten. ein teil von mir fühlt sich sehr erleichtert. ich dachte sonst so, na messi kann ja nicht sein, er müllt sich ja nicht zu...aber alles hat für ihn eine tiefere Bedeutung, kann sich nicht trennen von dingen, mit neuem kann er nichts anfangen, weil er nicht weiss mit dem alten wohin.. es macht klick....es hat einen namen. er muss ein enormen leidensdruck haben..ich kann eigentlich nur weiterhin geduld haben, aber das ist er mir wert.;-)
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Medaille
Pokal
doch, er ist sogar "mehr" Messie, als die meisten hier. Die meisten, die herkommen und über eine Wohnung im katastrophalen Zustand klagen, haben eigentlich "nur" eine Antriebsstörung. Die ist oft einfach zu beheben. Echte Messies haben kompliziertere, tiefer gründende Probleme, und ja, ganz oft (aber nicht immer!) einen immensen Leidensdruck.
Die gehorteten Gegenstände dienen manchmal als Ersatz für etwas anderes - zum Beispiel für zwischenmenschliche Beziehungen. Andere häufen an, um ihr Bedürfnis nach Sicherheit, besagte Dinge in ausreichender Menge zu besitzen, stillen zu können. Andere nehmen ihre Besitztümer als Ausrede, um sich vor der Welt zu verkriechen: Wenn man immer am sortieren oder wurschteln ist, hat man "keine Zeit" für die Dinge, mit denen man sich nicht auseinandersetzen will, weil sie einem in Wahrheit zu viel Angst machen. Es ist auch denkbar, dass jemand, dem man als Kind immer alles weggenommen hat, dies nun als Erwachsener kompensiert. So haben wir beispielsweise den Fall, dass eine Frau unkontrolliert viele Klamotten kaufte, weil sie als Kind nie etwas Schönes zum Anziehen hatte. Das Sammeln und Horten der Gegenstände ist eigentlich immer eine sehr emotionale Angelegenheit. Das sieht man vor allem auch an der Reaktion (hier: Flucht), die normalerweise nur initiiert wird, wenn sich jemand in einer (emotionalen) Extremsituation befindet.
Man kann tatsächlich noch mehr tun, als nur weiterhin Geduld zu haben. Aber das erfordert Auseinandersetzung mit dem Thema, besonders mit dem Erlernen des cleveren Umgangs mit typischen Reaktionen. Grundkenntnisse in Deeskalations-Strategien sind auch nie verkehrt, denn dadurch kann sich der Betroffene, der ja bestimmte, meist negative Erfahrungen in seinem Umfeld gemacht hat, entspannen. Er muss nicht auf die gleiche (flüchtende/ablehnende) Art reagieren, wie sonst, sondern "darf" anders reagieren, wenn man ihm den Spielraum dafür einräumt.
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