Jetzt oder nie!

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24.03.2015 18:33
#31
Sc
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Vielen herzlichen Dank, liebe Numi!
Freue mich immer sehr über deine wertvollen Zeilen, ich lese sie immer und immer wieder, um sie richtig zu verinnerlichen, in deinen Worten steckt so viel Wahres und vor allen Dingen sehr viel Verständnis und MENSCHLICHE WÄRME, das tut so unheimlich gut, ich danke dir sehr dafür!!!

Na, ich musste mich doch eine halbe Stunde hinlegen und bin paar Minuten eingeschlafen, hatte aber den Wecker gestellt auf eine halbe Stunde, sonst kann ich nachts wieder nicht schlafen.

Habe mich nochmals aufgerafft, weil die größte Müdigkeit ein wenig weg war, habe noch entsorgt:

1 Restmülltüte
1 Biotüte
1 Papierkorb voll
2 gelbe Säcke

Werde jetzt dann duschen und meine Serie um halb 8 gucken, freue mich schon.

Mittlerweile merke ich seit ein paar Tagen dass ich, jedesmal wenn ich in eine Schublade oder Tüte greife und irgendwas Falsches herausfische, dass ich mir gleich überlege:"Brauchste das wirklich noch?", wie gestern z. B., das ist zwar winzig, aber ich hatte mal wieder einen meiner gefühlten 100 Gefrierbeutelverschlüsse in den Händen, die ich eh nicht brauche und - schwupps - weg. Desgleichen habe ich heute mal eine der vielzähligen herumstehenden Tüten angeguckt, hinein gegriffen, da war eine olle Dose drin, auch weg.
Dauert bestimmt noch hundert Jahre dieses Ausmisten, aber:

"Wer langsam geht, kommt auch zum Ziel." -----> Lieber weniger, aber kontinuierlich dranbleiben!
Dieses Konzept könnte für mich aufgehen, ich bin nicht so überfordert wie früher, es gibt immer rechtzeitig Belohnungen, so dass ich eher Lust habe, dranzubleiben.


LG Schlampinchen


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24.03.2015 21:18
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#32
Gast
( gelöscht )
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"Dauert bestimmt noch hundert Jahre dieses Ausmisten"


Du bringst dir ja momentan etwas Neues bei. Diese Technik führt nicht nur im Einzelnen zu Veränderungen, sondern zu einer veränderten Grund-Einstellung. Sie muss nicht auf ewig immer wieder gezielt und bewusst angewendet werden, was auf Dauer anstrengend ist, sondern sie verankert sich in deinem Kopf, aus "ungewohnt" wird "gewohnt". Deshalb ist es ja auch wichtig, konsequent zu sein. Denn je konsequenter, desto schneller wird aus "ungewohnt" gewohnt - weil es keine Abweichungen mehr von diesem Modell gibt. Sonst lernt das Gehirn: "Es kann so laufen, und manchmal läuft es so, und unter diesen und jenen Umständen läuft es noch mal anders...", und da fällt es schwer, das EINE Muster zu finden, das gespeichert werden soll. Das Gehirn speichert also einfach mal alle, und versucht dann, in der jeweiligen Situation das "passende" Muster zu finden - statt das eine abzuspulen, das immer passt.
Gewohnheiten sind Prozesse, die unbewusst, mit einem minimalen Entscheidungsaufwand ablaufen - man denkt nicht mehr darüber nach, ob mans tun soll, oder nicht, und wenn ja, zu welchen Bedingungen, sondern man handelt einfach so. Und weil dieser Rattenschwanz an Entscheidungen nicht mehr dran hängt, empfindet man es nicht mehr als Arbeit, und oft nicht mal mehr als Handgriff, sondern man empfindet es gar nicht mehr.

Ich breche zum Beispiel auch dann nicht aus meinen "immer geltenden" Gewohnheiten aus, wenn ich Gäste habe. Wenn wir grillen, und ich reingehe, weil ich aufs Klo muss, trage ich Müll mit rein. Manchmal fragen mich Leute dann: "Warum machst du dir denn so einen Stress? Lass einfach stehen, kann doch warten."
Ich mache mir in dem Moment überhaupt keinen Stress, ich muss doch sowieso rein.
Mein Gehirn hat also selbst für solche Situationen das gleiche Muster abgespeichert, wie sonst auch. Ich gerate entsprechend nicht aus der Fassung, weil andere Leute da sind, weil mehr Müll oder Schmutzgeschirr entsteht, oder das Zeug woanders steht als üblich. Meine Aufräum-Gewohnheiten sind stabil, die laufen in jeder Ausnahmesituation genau wie sonst auch ab - und dadurch wird eine Ausnahmesituation für mein Gehirn eben zu einer Nicht-Ausnahmesituation: alles läuft, wie sonst auch, nur vielleicht mit dem Unterschied, dass ich es etwas länger tun muss, bis alles erledigt ist. Mit anderen Worten: Stabile Gewohnheiten machen stressresistent.


Die Kombination aus routinierten Handgriffen, wegfallenden Entscheidungsprozessen und wachsender Stressresistenz führt über kurz oder lang geradezu zwangsläufig zu einer erhöhten Geschwindigkeit. Also, wenn alles so bliebe, wie jetzt, dann würde es vielleicht wirklich hundert Jahre dauern. Aber so bleibt es nicht, wenn du konsequent bleibst.
Genau wie jemand, der eine beliebige andere Fähigkeit trainiert, oder meinetwegen einen neuen Beruf lernt. Am Anfang bist du immer langsam, und wenn was außer der Reihe passiert, das deine noch nicht fertig etablierten Verhaltensmuster stört, reagierst du gestresst und frustriert, aber wenn du dich eine Zeitlang daran gewöhnt hast, wirst du sicherer und schneller, und wenn dann eine Störung kommt, setzt du deine Arbeit im Anschluss nach der Behebung der Störung dort fort, wo du sie unterbrechen musstest.


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25.03.2015 18:29
#33
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Liebe numi,

das ist ein genialer Ansatz, den ich so noch nicht betrachtet habe, aber das Beispiel mit dem Beruf ist sehr gut, denn es ist wirklich so, wie du sagst.
Muss das noch einige Mal durchlesen, damit ich es verinnerliche. Ganz, ganz lieben Dank dafür!!!!

Heute bin ich nach der Arbeit noch zum Einkaufen, habe noch gekocht, aber jetzt bin ich nur noch müde, ich bin froh, dass ich die Grundordnung halten kann.
Mir geht es heute körperlich nicht so gut, daher ruhe ich mich aus, muss morgen um halb 6 wieder fit sein für den Job!

LG Schlampinchen


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27.03.2015 19:51
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Huhu,

da bin ich nochmal kurz. Endlich ist die dämliche Arbeitswoche rum, bin fix und alle und einfach nur noch müde.
Werde nachher noch abspülen, ein bisschen fernsehen und dann ins Bett gehen.
Bin schon froh, dass ich die Grundordnung momentan halten kann. Es verbessert sich zwar nichts, aber es verschlechtert sich auch nichts und ich freue mich über jedes Teil, das aufgebraucht ist und das ich wegwerfen kann.

LG Schlampinchen


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28.03.2015 21:44
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Sch...
SCHEI...!!!

Heute war endlich mal wieder ein freier Tag, hatte alles erledigt, dann gegen Abend einen guten Freund getroffen, wir waren beim Kaffee trinken, ich war mal wieder so richtig gut gelaunt, als ich dann heimfuhr, brachte ich vom Supermarkt noch paar Sachen mit und gehe zum Kühlschrank, auf dem noch ein paar Gläser stehen und traue meinen Augen nicht... DAS kann ich echt nur HIER schreiben und trotzdem schäme ich mich IN GRUND UND BODEN!!!
Ein paar Ameisen sah ich da!!! Habe gleich ein paar weggewischt, alles angeguckt, das waren nicht viele. Als ich dann mittlerweile den Boden und den Kühlschrank (laut Google) mit Essigwasser abgewischt habe, habe ich keine einzige Ameise mehr gesehen, heute war der erste richtige Frühlingstag hier und nun kommen die Mistviecher, obwohl ich gottlob noch keine Tiere hier drinnen habe. Hoffentlich bleiben die aufgrund des Essigwassergeruchs weg.
Ich weiß jetzt schon, dass ich wieder eine schlaflose Nacht haben werde. Im Kühlschrank selbst ist alles in Ordnung, da ist keine drin, habe die Dichtungen auch noch mit Essigwasser abgerieben, gucke jede halbe Stunde, ob noch eine da ist, aber ich sehe keine mehr.
Ich habe es satt.
Ich bin es leid.
Ich bin nur noch müde und ausgelaugt.

[sad]


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