Lebensqualität verbessern

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30.01.2015 10:49 (zuletzt bearbeitet: 30.01.2015 10:56)
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Du bist auf einem so guten Weg, Franca, das ist wirklich umwerfend - und ich wünsche es den "stillen" Mitlesern so sehr, dass sie von dir inspiriert werden.

Dass du dich fürs Widerstehen belohnst, scheint dir beinahe schon zur Selbstverständlichkeit geworden zu sein, kaum, dass man darauf hingewiesen hat.

Und besonders toll finde ich, dass du dich einer neuen Herausforderung stellst - dem Justieren eines Hängeschranks.

Wir hatten ja gerade erst das Thema "Mehr Selbstvertrauen erlangen durch neue Taten". Das Justieren eines Hängeschranks IST so seine neue Tat, wenn man das vorher noch nie gemacht hat - meistens, weil man es sich vorher nicht zugetraut hat, und es mit Erleichterung anderen überließ - bis irgendwann keiner mehr da war, oder man keinen reinlassen konnte - und es somit lange unerledigt blieb. Nicht nur, dass es im Alltag nervt, wenn man im Bad kein Licht hat - solche kleinen, nötigen Reparaturarbeiten erinnern einen ständig an das eigene Unvermögen, sie zu richten.

Sich an so etwas heranzuwagen - auch wenn es in den Augen anderer Leute nur eine Kleinigkeit sein mag - steigert das Selbstvertrauen enorm, die Abhängigkeit von anderen schrumpft. Man erlangt Kontrolle über etwas, das man bis dahin noch nie unter Kontrolle hatte, und man merkt, dass es einfach gut tut, wieder eine Sache weniger zu haben, wegen der man andere Leute "belästigen" oder bezahlen muss, weil man sie jetzt selbst in die Hand nehmen kann.

Das war übrigens damals auch für mich eine wichtige Phase. Bei mir spielte der Freund noch eine gewichtige Rolle. Wir hatten unabgesprochen den Haushalt klassisch aufgeteilt - ich Routinearbeiten, er "Männerkram" wie Schranktüren nachziehen, Glühbirnen wechseln etc. Er hatte allerdings bemerkt - und genossen - dass es ihm noch mehr Macht über mich verlieh, seine Aufgaben NICHT auszuführen. Er ließ mich immer ewig betteln (ich werfe ihm das nicht vor, denn dazu gehören schließlich zwei). Als ich dann den Schraubenzieher selbst in die Hand nahm, oder mir die Leiter schnappte, und selbst hinauf kletterte zu der Lampe, statt ihn zu bitten, kratzte das im selben Maße an seinem Selbstvertrauen, wie es meines verbesserte. Eigentlich logisch. Selbst-vertrauen = Sich selbst vertrauen. In die Fähigkeit vertrauen, seine Probleme selbst lösen zu können. Wenn ich meine Probleme immer anderen an-vertraue, bleibt für mich _selbst_ nichts übrig.


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30.01.2015 11:36
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Vielen Dank liebe Numi für Deine Unterstützung (smile), es hilft mir sehr, um voranzukommen.

"Sich an so etwas heranzuwagen - auch wenn es in den Augen anderer Leute nur eine Kleinigkeit sein mag - steigert das Selbstvertrauen enorm, die Abhängigkeit von anderen schrumpft. Man erlangt Kontrolle über etwas, das man bis dahin noch nie unter Kontrolle hatte, und man merkt, dass es einfach gut tut, wieder eine Sache weniger zu haben, wegen der man andere Leute "belästigen" oder bezahlen muss, weil man sie jetzt selbst in die Hand nehmen kann."

Ich habe die Hängeschranktür eben justiert. Es war tatsächlich eine Kleinigkeit, hätte ich nicht gedacht, freu. Man muss einfach anfangen, probieren.

Als hier vorgestern meine Wohnung voller Handwerker war (es kamen noch welche dazu, die in anderen Wohnungen arbeiteten und nur mal die Kollegen besuchen wollten) habe ich überlegt, ob ich um Hilfe wegen der Schranktür bitte. Habe ich aber nicht und es war ja auch nicht nötig, wie ich eben feststellen konnte.

Aus dieser Abhängigkeit, wie Du sie oben beschreibst, habe ich mich auch vor längerer Zeit befreit. Inzwischen kann ich vieles. Die elektrische Bohrmaschine, Säge bedienen u.v.m. Ich benötige zwar meist längere Zeit, bis ich es hinkriege, aber, wie Du schon schreibst, es stärkt das Selbstvertrauen.

Ich habe auch gelernt, dass ich wiederum lieber nicht alles selbst erledige. Dinge, die mit Elektrizität zu tun haben, erledige ich nur bedingt. Glühbirnen wechseln, Deckenlampen anbringen usw. sind kaum ein Problem. Anderes, wie Lampen oder Waschmaschine reparieren, beginne ich gar nicht erst. Vor Jahren hatte ich Glück, dass ein Bekannter meinen Fehler entdeckt hatte und nichts weiter passiert ist. Das war mir eine Lehre.

Jetzt kann ich meine Kleiderschranktüren auch selbst justieren, fällt mir gerade ein, super.

LG Franca


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30.01.2015 13:50
#78
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Das sind alles praktische Sachen, die man irgendwie lernen kann.

Aber was ist, wenn man unter nervenden,mobbenden Nachbarn leidet und es nicht beweisen kann......und die wissen es, dass es nicht zu beweisen ist.
Wie überall sind auch bei uns die Mieten nicht von Pappe und so muss sich wohl eine sowieso schon psychisch angeschlagene Bekannte,die
auch im Krankenhaus ist zurzeit, eine neue Bleibe suchen, weil ihr keiner glauben will, dass sie schwer leidet unter rücksichtslosen Nachbarn,
die häufig die Nacht zum Tage machen mit dem entsprechenden Geräuschepegel..
Der Frau kann ich nicht kommen mit "du musst kämpfen für deine Selbstachtung"...............Hartes Los.
Wer glaubt schon einer kranken Frau ?............Grüssele Mausohr


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31.01.2015 10:00 (zuletzt bearbeitet: 31.01.2015 10:08)
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"Aber was ist, wenn man unter nervenden,mobbenden Nachbarn leidet und es nicht beweisen kann......und die wissen es, dass es nicht zu beweisen ist." schreibt Mausohr.

Liebe Mausohr,

ja, das ist wirklich hart. Wenn man sowieso schon krank ist und dann auch noch ständige, nächtliche Ruhestörungen erleben muss. Da fehlt sicherlich die Energie, andere Wege zu gehen. Unterstützung von außen in Anspruch nehmen , Betreuer o.ä. ? könnten helfen.

Ich hatte auch ein Problem mit einem Nachbarn, der die ganze Nacht hindurch seinen Fernseher laufen ließ. Aufgrund seiner Schwerhörigkeit, die er nicht wahrhaben wollte, extrem laut.

Ich habe sehr unter den schlaflosen Nächten gelitten. Hilflos gegenüber dieser Situation war ich aufgrund meines Messietums. Ich konnte ja schlecht Vermieter oder Polizei um Hilfe bitten, da ich diese nicht in meine Wohnung lassen konnte. Ich befand mich zu dieser Zeit in einem Teufelskreis. Keine Energie zur Veränderung aufgrund von schlaflosen Nächten, ohne Veränderung meiner Wohnverhältnisse weitere schlaflose Nächte.

Das Problem hat sich von selbst erledigt. Der Nachbar, er war über 90, ist inzwischen verstorben.

Diese Erlebnisse sind ein Grund mehr für mich, an Veränderungen und somit Verbesserung meiner Lebensqualität zu arbeiten.

Gestern habe ich

in kurzer Zeit alle Schranktüren, die ich hier finden konnte, justiert, cool (smile)
2 Taschen mit Schuhen, Kleidung, Vasen usw. zu dem Verein gebracht
mich weiter um den Kartonwall vor meinem Schreibtisch gekümmert

Gleich bringe ich eine Tüte mit kleinen, defekten Elektrosachen wie PC-Tastatur, Tischlampe pp. zum Wertstoffhof. Ich verbinde diesen Weg wieder mit einem kleinen Spaziergang und genieße die frische Luft.

Nachher will ich meine Wanduhren und einige Bilder aufhängen. Hammer und Nägel liegen bereit.

LG Franca


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31.01.2015 11:16 (zuletzt bearbeitet: 31.01.2015 11:17)
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Hey Franca,

darf ich wieder mal was nachfragen? Du hast desöfteren von deinem Bett gesprochen, das du freiräumen wolltest. Hab ich das jetzt beim Thread-nachlesen übersehen, hast du es nicht aufgeschrieben, oder ist dieses Ziel aus deinem Fokus geraten?

----

Wieder einmal auch für die Mitleser: Mir ist an Francas Sprachmuster etwas aufgefallen (Franca, unser leuchtendes Vorbild =))
Und zwar kennen wir alle ja schon die Thematik mit "müssen, dürfen, sollen, wollen, nicht wollen...usw

"Nachher will ich meine Wanduhren und einige Bilder aufhängen"

Franca _muss_ nachher nicht ihre Bilder aufhängen, sondern sie _will_. Das ist mir ins Auge gesprungen, und ich habe mal zurück geblättert, und verstärkt darauf geachtet, wie Franca formuliert. Sie benutzt fast immer eine neutrale Auflistung von Dingen, die schon getan wurden, und solchen, die noch getan werden. Es geht fast nie um wollen oder müssen. Der Gedankenfokus liegt somit wohl primär auf dem Handeln, und nicht auf der Frage Warum? - bzw. Warum nicht?

Vielleicht hilft es auch anderen, wollen (oder nicht wollen), müssen (oder nicht müssen) einfach mal wegzulassen, und nur zu formulieren, was man jetzt tut, nachher tun wird - und hinterher zu reflektieren, was man getan hat.


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