Gewohnheits-Minimalistin

  • Seite 4 von 6
20.10.2024 18:37
avatar  IBI
#16
IB
IBI

Zitat von IBI im Beitrag #13
Ob es bei dem Begriff einen Unterschied zur Selbst-Disziplin gibt, weiss ich nicht.

Ich habe mich erkundigt:
Selbst-Bindung und Selbst-Disziplin sind zwei Konzepte, die oft miteinander verwechselt werden, sich jedoch in ihrem Fokus und ihrer Funktion unterscheiden.

Selbst-Bindung
Selbst-Bindung bezieht sich auf die Fähigkeit, sich selbst an Ziele, Werte oder Verhaltensweisen zu binden. Es geht darum, eine tiefe Verbindung zu den eigenen Zielen und Überzeugungen herzustellen und sich bewusst zu verpflichten, diese zu verfolgen. Diese Bindung kann durch Reflexion, persönliche Überzeugungen und eine klare Vision der eigenen Zukunft gestärkt werden. Selbst-Bindung fördert das Gefühl von Integrität und Authentizität, da man sich mit seinen inneren Wünschen und Werten identifiziert und sie aktiv lebt.

Beispiel: Jemand, der sich vornimmt, gesünder zu leben, kann sich selbst binden, indem er sich regelmäßig an seine Beweggründe erinnert und sich eine positive Vision seines zukünftigen Selbst vorstellt, das durch gesunde Entscheidungen erreicht wird.

Selbst-Disziplin
Selbst-Disziplin hingegen bezieht sich auf die Fähigkeit, Verhaltensweisen zu kontrollieren und Entscheidungen zu treffen, die kurzfristige Belohnungen zugunsten langfristiger Ziele aufschieben. Es ist die Fähigkeit, Impulse zu kontrollieren und auch in schwierigen Zeiten konsequent zu bleiben. Selbst-Disziplin erfordert oft einen starken Willen und kann durch Routine, Planung und Strategien zur Überwindung von Ablenkungen gestärkt werden.

Beispiel: Jemand, der sich selbst diszipliniert, um seine tägliche Trainingsroutine einzuhalten, auch wenn die Versuchung besteht, stattdessen fernzusehen oder sich mit Freunden zu treffen.

Unterschiede
Fokus:

Selbst-Bindung: Fokus auf Werte und persönliche Überzeugungen.
Selbst-Disziplin: Fokus auf Kontrolle von Verhalten und Impulsen.
Emotionale Verbindung:

Selbst-Bindung: Stark emotional geprägt, da sie auf inneren Werten basiert.
Selbst-Disziplin: Mehr rational, oft erfordert sie die Überwindung von kurzfristigen Wünschen.
Zielsetzung:

Selbst-Bindung: Zielt darauf ab, sich mit den eigenen Werten und Zielen zu verbinden.
Selbst-Disziplin: Zielt darauf ab, konkrete Handlungen durchzuführen und Gewohnheiten zu etablieren.
Beide Konzepte sind wichtig für persönliches Wachstum und Selbstmanagement, können sich jedoch gegenseitig unterstützen: Eine starke Selbst-Bindung kann die Selbst-Disziplin stärken, während Selbst-Disziplin helfen kann, die Bindung an Ziele aufrechtzuerhalten.


 Antworten

 Beitrag melden
20.10.2024 19:15
avatar  Gitta
#17
avatar

Das ist ja interessant. Ich wusste gar nicht, dass es dabei Unterscheidungen gibt.
Ich kannte bisher nur dieses Konzept der intrinsischen oder extrinsischen Motivation.


 Antworten

 Beitrag melden
20.10.2024 19:22
avatar  IBI
#18
IB
IBI

Gitta, hier etwas mehr dazu:
Intrinsische und extrinsische Motivation beziehen sich auf zwei grundlegende Arten der Antriebskraft, die das menschliche Verhalten steuern. Sie unterscheiden sich darin, ob der Antrieb von innen (intrinsisch) oder von außen (extrinsisch) kommt.

Intrinsische Motivation
Intrinsische Motivation beschreibt die innere Antriebskraft, die Menschen dazu bewegt, eine Tätigkeit auszuführen, weil sie diese Tätigkeit selbst als interessant, angenehm oder erfüllend empfinden. Die Motivation kommt von innen heraus und ist unabhängig von äußeren Belohnungen oder Bestrafungen. Menschen, die intrinsisch motiviert sind, führen eine Aktivität um ihrer selbst willen aus, weil sie Freude daran haben, etwas Neues zu lernen, kreativ zu sein oder ein persönliches Ziel zu verfolgen.

Beispiel:
Jemand spielt ein Musikinstrument, weil er es liebt, Musik zu machen und sich dabei entspannen kann, nicht weil er eine Belohnung oder Anerkennung erwartet.

Extrinsische Motivation
Extrinsische Motivation hingegen bezieht sich auf die Motivation, eine Handlung durchzuführen, um eine äußere Belohnung zu erhalten oder eine Bestrafung zu vermeiden. Hierbei kommt der Antrieb von externen Faktoren wie Geld, Anerkennung, Noten oder sozialen Erwartungen. Extrinsisch motiviertes Verhalten wird nicht um der Handlung selbst willen ausgeführt, sondern weil ein bestimmtes Ergebnis oder eine äußere Konsequenz angestrebt wird.

Beispiel:
Jemand lernt für eine Prüfung, um eine gute Note zu bekommen, oder arbeitet an einem Projekt, um eine Gehaltserhöhung zu erhalten, nicht weil er die Tätigkeit an sich genießt.

Unterschiede
Quelle der Motivation:

Intrinsische Motivation: Die Motivation kommt von innen – das eigene Interesse oder die Freude an der Aufgabe steht im Mittelpunkt.
Extrinsische Motivation: Die Motivation kommt von außen – der Fokus liegt auf Belohnungen oder Konsequenzen.
Ziel der Handlung:

Intrinsische Motivation: Das Ziel ist es, die Aktivität selbst zu genießen oder persönliche Befriedigung zu erlangen.
Extrinsische Motivation: Das Ziel ist es, eine externe Belohnung zu erreichen oder eine Strafe zu vermeiden.
Dauer und Nachhaltigkeit:

Intrinsische Motivation: Sie ist oft langfristig nachhaltiger, da sie auf inneren Antrieben basiert.
Extrinsische Motivation: Sie kann kurzfristig effektiv sein, aber die Motivation lässt oft nach, wenn die äußere Belohnung oder Strafe nicht mehr relevant ist.
Beide Arten von Motivation können in verschiedenen Situationen wichtig und hilfreich sein. Intrinsische Motivation führt jedoch oft zu tieferem Engagement und nachhaltigerer Zufriedenheit, während extrinsische Motivation in bestimmten Kontexten (wie Arbeit oder Schule) nützlich sein kann, um bestimmte Ziele zu erreichen.


 Antworten

 Beitrag melden
21.10.2024 08:26
avatar  IBI
#19
IB
IBI

Frühstück fällt meistens aus.
Direkt nach dem Aufstehen in die Küche und den Wasserkocher starten. -Meine Mini-Gewohnheit, die dazu beiträgt, dass ich meine Trinkroutine ausführe:

1 Liter Tee für den Tag kochen.
0,3 Liter heisses Wasser - derzeit löse ich Schüssler Salze am Morgen darin auf.
1 Schluck Omega 3 Öl und ggf. fettlösliche Vitamine ergänzen.
0,3 Liter dünner gezuckerte Kaffee mit Kardamon
In den nächsten 4 Wochen ergänze ich Darmbakterien 0,1 Liter - einfach um meine Darmflora zu stärken.


 Antworten

 Beitrag melden
21.10.2024 08:30
avatar  Robin
#20
avatar

Danke, das mit der Selbstbindung und Selbstdisziplin war mir neu und hat mir was erklärt, @IBI ! Ich behaupte nämlich immer, ich hätte keine Selbstdisziplin - und das stimmt! Trotzdem kann ich manchmal Sachen sehr "diszipliniert" durchhalten. Ich behaupte immer: Ich brauche dafür keine Disziplin. Und das stimmt. Was ich brauche, ist, dass ich mir meiner Sache sehr sicher bin und gar nicht auf die Idee komme, die Entscheidung in Frage zu stellen. Also: Selbstbindung als eine Art Rollstuhl, weil ich mit der Selbstdisziplin auch nicht einen Schritt machen kann.

Deshalb geht es mir auch wie @Gitta so, dass ich nur durchhalte, so lange ein Vorhaben die volle Aufmerksamkeit hat.

Dass es allerdings auch mit einer Art Chor- oder Band-Modell geht, zeigt mein Job: Da ist es mir gut möglich, andere Prioritäten nebenher zu haben und trotzdem nicht einen Moment daran zu zweifeln, dass ich morgens pünktlich zur Arbeit gehe. Das ist nicht so selbstverständlich für mich. Ich hatte auch schon blöde Jobs oder solche mit allzu freier Zeiteinteilung...

Ich versuche tatsächlich, einen ganzen Lifestyle sozusagen als Chor-Selbstbindung zu etablieren. Das klappt auch oft und ein Stück weit... Aber das alte Lotterleben kämpft durch Gewohnheiten, und zwar schlechte!


 Antworten

 Beitrag melden
Bereits Mitglied?
Jetzt anmelden!
Mitglied werden?
Jetzt registrieren!
Forenspende
Hallo !

Wir hoffen, dass dir unser Forum gefällt und du dich hier genauso wohlfühlst wie wir.

Wenn du uns bei der Erhaltung des Forums unterstützen möchtest, kannst du mit Hilfe einer kleinen Spende dazu beitragen, den weiteren Betrieb zu finanzieren.

Deine Spende hilft!