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Ein Gruß aus dem Chaos
#1
Hallo, ihr Lieben aus chaotischen Umständen!
Ich bin 36 Jahre jung und mein Problem besteht seit etwa 16 Jahren. Und es verstärkt sich und wächst von Tag zu Tag. Ich lebe in einem Ort, wo jeder jeden kennt und man mit Vorlieb tratscht. Ich lebe in einer 2,5 Zimmerwohnung, wovon aber 2 Zimmer nicht mehr wirklich bewohnbar sind.
Seit Jahren schon habe ich dieses "kleine" Problem. Das Problem, dass mich bereits eine Wohnung kostete, die zweite steht auf der Kippe. Von daher, klein ist es nun wirklich nicht.
Es gab genug Aktionen, die von heute auf morgen für eine saubere Wohnung gesorgt haben. Ein Stand, den ich kurzzeitig genoss, aber schon bald begann ich wieder zu sammeln, zu horten. Aufgrund von Depression, Borderline und sozialer Phobie, einigen Schicksalsschlägen in den letzten Jahren, verlor ich immer mehr den Halt. Auch mein enormes Übergewicht verbessert die Lage nicht. Ich verkroch mich immer mehr in der Wohnung, blockte jeglichen Besuchsversuch ab. Selbst die Heizungsableser. Irgendwann konnte ich den Müll nicht mehr hinausbringen, da die viel zu kleinen Tonnen hier immer shr schnell voll sind, meist schon 2 Tage nach der Müllabfuhr
Vor einigen Jahren wurde mir eine professionelle Entrümpelung bezahlt. Aber auch das hielt nicht lange an.
Bisher schaffte ich es immer gerade so, bei meiner jetzigen Hausverwaltung um eine Kündigung wegen Verwahrlosung oder was weiß ich, herumzukommen. Aber nun... er hat sich wieder angemeldet. Mit der Androhung, die Ämter einzuschalten, sollte der Termin nicht stattfinden. Geruchsbelästigung. So eine verflixte Sache...
Das schlimme ist, dass es mich unter Druck setzt. So unter Druck, dass ich gerade wie gelähmt bin. Ja ich weiß, dass ich ein Problem habe. Aber es ist einfach peinlich. Ich habe niemanden, dem ich mich offenbaren kann, der einzige war, nach meiner verstorbenen Großmutter, mein Lebensgefährte, der vor einer Woche die Beziehung beendet hat.
Klar habe ich die Möglichkeit, per Hau-Ruck zumindest oberflächlich einigermaßen Ordnung zu schaffen. Aber danach? Ich habe Angst, den Müll runterzubringen. Ich könnte ja jemandem begegnen. Oder es könnte mich jemand sehen. Oder... naja. Es gibt Menschen, die sagen, es sei reine Faulheit. Doch nein, das ist es sicher nicht. Das Schlafzimmer steht voller Kartons, der Flur ist ein reines Chaos, ebenso wie Bad etc. Der Boden ist nicht oder kaum mehr zu sehen.
Ich bin einfach vollkommen überfordert gerade, will diesen Teufelskreis durchbrechen. Nur das Problem ist, dass meine Hausverwaltung nicht mit sich reden lassen wird. Nicht noch einmal.
Kurz und gut, oder nicht gut, ich habe keine Ahnung wo anfangen. Keine Ahnung was ich machen soll. Und erst recht keine Ahnung, wie ich diesen Teufelskreis durchbrechen kann.
Ich weiß nur: So geht es nicht weiter!
Es grüßt
Verzweiflich
— Georg Christoph Lichtenberg
Mein neuer Haushalt
@Verzweiflich
Ja, das Problem ist hier nicht neu. Ich vermute, Du musst zweiphasig vorgehen:
Ganz schnell den Krempel los werden. Notfalls wieder mit Entrümplern.
Und in der zweiten Phase, wenn erstmal das Dach über dem Kopf gerettet ist, brauchst Du eine Therapie. Du ziehst das Gerümpel immer wieder neu an, weil Du nicht im Gleichgewicht bist.
Hallo Verzweiflich
Willkommen! Hm, einen Teufelskreis durchbrechen kann man glaube ich nicht so von jetzt auf gleich. Eine Therapie ist sicher hilfreich. Aber auch da ist so auf die Schnelle ein Wandel wahrscheinlich nicht möglich. Aber auf die Dauer kann es aber immer besser gehen.
Gold
Silber
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Pokal
Hallo Verzweiflich
erstmal herzlich willkommen hier bei uns. Schöner Mist das ganze. Klingt ganz schön Schlamassellig.
Also, wenn Du meine unwesentliche Meinung hören willst, dann finde ich den Ansatz in einer Hau-ruck Aktion die Wohnung halbwegs vorzeigbar zu bekommen zunächst Mal gut. STIMMT. Es IST keine Lösung. ABER es ist Schadensbegrenzung. NICHT aus der Wohnung fliegen wäre daher Schritt 1.
MEIN Vorschlag für Schritt 2 (jedenfalls ICH hab's so gemacht) wäre nicht die Wohnung anzugehen (wen interessiert die schließlich, wenn der Vermieter sich beruhigt hat? - eben) sondern Dein Übergewicht. DU fühlst Dich unwohl und sein wir ehrlich: "nur" von einer ordentlichen Wohnung wird das nicht besser. Also. Warum nicht woanders ansetzen? Mir persönlich hat es geholfen mich selbst etwas weniger abstoßend zu finden. Und DANN hab ich mir die Wohnung vorgenommen...
#5
Hallo, bin heute das erste mal hier in dem Forum.
ich maße mir keine schlauen Tipps zu von hau-ruck Aufräumaktionen um den Vermieter gnädig zu stimmen oder so.
Ich denke, habe das Gefühl, dass die Zeit reif ist die Ursachen für dein Verhalten herauszufinden.
Wenn du schon einmal professionelles Entrümpeln mitgemacht hast, dann ist ja bekannt, daß das "nur " AUFRÄUMEN nicht die Lösung ist !
Denke, du solltes einen Neuanfang wagen indem du die Problemfelder ( wie ich gehört habe gibt es ja mehrere ) deines Lebens versuchst zu analysieren:
Letztes Jahr und dieses Jahr war ich 2 x auf Therapie für einige Wochen gewesen - und in diese Wochen haben ich mit Abstand zu meinen aktuellem Leben einige Weichen in meinem Leben verstellt :
Auf den neuen Gleisen, auf dem mein Lebenszug jetzt fährt ist zwar noch in Sichtweite zu den alten Gleisen, doch tut es gut Abstand zu gewinnen zu der Sackgasse, in der ich mich befunden habe.
Das mutige "outen" von dir war der erste Schritt aus deiner schwierigen Lebenssituation weg zu kommen !!
Die weiteren Schritte wirst du für dich finden.
Raten würde ich dir zu einer Kur , Therapieaufenthalt ( ich war in einer Heiligenfeldklinik gewesen die bei mir das Eis zum Schmelzen gebracht hat...)
Seit 2022 ist das Messie-Syndrom als Krankheit anerkannt und somit dürfte die Finanzierung auch nicht das Problem sein.
In deiner Gegend gibt es hoffentlich Beratungsstellen, denen du dich anvertrauen solltest - die dann hoffentlich auch das Problem Wohnung mit dir angehen können !!
>>> Ursachen erforschen sollte dein Ziel sein !!
>>> wer das Ziel nicht kennt, wird den Weg nicht finden ...
viele Grüße
Ich wünsche dir viel Kraft und Hoffnung
Hans
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