@FraumitHund

Ich habe unter der Dusche dran gedacht, wie es hier aussehen würde, wenn ich 6 Müllsäcke vollgemacht hätte... Mir fiel dazu ein: Ist gar nicht möglich! Weil ich hätte ja gar keinen Platz, um die abzustellen. Außerdem tauchen ja beim Räumen nicht nur Dinge auf, die in den Müll können, sondern auch andere Sachen, und die müssen auch irgendwo hin. Also, selbst wenn ich es geschafft hätte, die 6 Säcke quasi unsichtbar irgendwo zu verstauen, würden all die Dinge, die ich beim Füllen der Säcke beiseite geräumt hätte, jetzt ein wüstes Chaos bilden. Ich habe dann sofort verstanden, weshalb du meintest, es sieht jetzt schlimmer aus als vorher!

Also, was ich nach jeder Ausmist-Aktion mache: Ich bringe alles raus, was raus soll, und räume den Rest einigermaßen sinnvoll ein. In einem anderen Zusammenhang wurden solche Art "Nacharbeiten" mal thematisiert, da war die Parole "Den Sieg sichern!"
Das hat sich mir ziemlich eingeprägt, und ich würde es an deiner Stelle auch so betrachten. Du hast ganz enorm was geschafft, und jetzt kommt der zweite, genauso große und genauso wichtige Teil von dieser Portion Krempel: Er muss aus dem Haus. Und der gewonnene Platz muss gefegt, gestaltet, eingeräumt werden. Vielleicht nur provisorisch, weil noch mehr auszumisten ist, aber auch diese provisorische Ordnung muss einigermaßen überschaubar sein. Konkreter kannst du da nur selbst werden, weil du siehst es und dir muss es gefallen.

Ja Mensch, weil ich eine kleine Portion nach der anderen mache und nicht 6 Mülltüten voll an einem Tag! Das würde ich gar nicht schaffen! Aktuell stehe ich z.B., wenn ich den Kistenberg im Schlafzimmer anpacken will, erstmal händeringend da und jammere leise in mich rein, dass man das ja gar nicht bewegen *kann*, wegen der furchtbaren Staubwolken, die das aufwirbeln würde. Und dann sage ich mir irgendwann: "Muss ja irgendwie..." und zupfe mir irgendwas raus, was man anfassen kann. Und dann sehe ich so nach und nach, dass es ja doch geht. Irgendwas geht immer.

So, und jetzt erzählst du dir das mal selbst, dass du einen Riesenschritt weitergekommen bist und heftig geackert hast dafür! Weil so schön das auch sein mag, es von anderen zu hören - ich befürchte, man glaubt immer das, was man selbst erzählt...!

Wenn ich irgendwo unterwegs bin nehme ich immer die Treppe, auch wenn es einen Aufzug oder eine Rolltreppe gibt.

Nicht, weil Treppe laufen so viel Spaß macht - aber es macht fit.
Und je öfter man das macht, desto leichter fällt auf Dauer der Weg.

Zum Beispiel einmal pro Stunde ein Marsch durchs Treppenhaus mit einem Müllsack über der Schulter. Oder eben gleich dann, wenn ein Sack voll ist, statt die Säcke zu sammeln - das überlastet einen nicht und regelmäßige Bewegung tut auch dem Kopf gut. Optimalerweise noch kombiniert mit einem Moment draussen an der Sonne.


Ganz davon abgesehen, dass der Sack dann auch aus dem Sinn ist.