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Die Möchtegern-Minimalistin
Großer Hauruck: Montag
Toll! Ich bin begeistert von meinem durchgehend im Flow verbrachten Entkrempeltag.
Nach den ersten drei Stunden machte ich eine halbe Stunde Mittagspause. Nach der sechsten Stunde Ausmisten ließ mich schlagartig meine Konzentration im Stich.
Deshalb beendete ich das Aussortieren und trug den Müll, das Altpapier und die Sachen fürs Verschenkregal aus dem Haus.
Es ist lächerlich, wie Schreddern drei kompakte Kontoauszugs-Mini-Ordnerchen in einen prall gefüllten 60-Liter-Sack Altpapier verwandelt. ;-)
Der Aktenvernichter ist nur einmal heißgelaufen: Als ich den Coronatest-Papierkrieg schredderte, der damals jedes Mal notwendig war, um zu meiner Mutter ins Altenheim gelassen zu werden.
Meine größten Entkrempelerfolge heute:
• Die vielen Leitzordner meiner Mutter konnte ich auf zwei dünne Mappen reduzieren. Die brauche ich noch, bis das Finanzamt ihre Angelegenheiten für abgeschlossen erklärt.
• Ich warf eine mit Computerkabeln aller Art vollgestopfte Laptoptasche unbesehen in die Mülltonne.
• Und ich habe die unerledigten Papierstapel auf meinem Tisch in eine Hängeregistratur eingeordnet. Was für eine Erleichterung: Jeder Vorgang ruht in seiner eigenen Mappe übersichtlich in dem Registratur-Kasten. So kann ich das alles in den nächsten Monaten gemächlich wegarbeiten. Mein Tisch ist leer. Ab jetzt kann ich meine Nachbarin zum Tee einladen!
Beim Entkrempeln vermeide ich es übrigens strikt, entmutigendes Chaos anzurichten. Ich ziehe immer nur den Inhalt eines Regalfachs/einer Schublade/eines Kartons heraus. Lege die Sachen nach Unterkategorien sortiert übersichtlich hin. Entferne, was weg kann, und trenne das gleich nach Müllsorten/Verschenkregal.
Was ich behalte, packe ich übersichtlich weg.
Erst dann, wenn meine Sortierfläche (der Wohnzimmerboden) wieder aufgeräumt und frei ist, hole ich mir die nächste Portion Krempel.
So habe ich die ganze Zeit über alles unter Kontrolle. Der Krempel kriegt keine Chance, mich zu überwältigen.
Ich freue mich schon auf morgen.
P. S. Der kleine Doppelkammereimer von Leifheit, dem ich neulich nicht widerstehen konnte (siehe Kaufnix-Thread), hatte heute sein Debut.
Die meisten Putzenden würden ihn zu klein und unpraktisch finden. Doch ich liebe mein siamesisches Zwillingseimerchen.♡♡♡
Großer Hauruck: Dienstag
Wieder sechs Stunden entkrempelt. Zügig und im vollen Flow.
Heute habe ich stundenlang meine verwaltungstechnische Vergangenheit geschreddert: zwanzig Jahrgänge Eigentümerversammlung, Dekaden an Steuererklärungen und Kontoauszügen usw. usf.
Ich trennte mich von 90 Prozent des Inhalts der fünf Schubladen voller Schreibzeug des vor einigen Monaten entsorgten Schreibtisch-Korpus. Erinnert ihr euch, dass ich die Rolladentüre des Schreibtischs aufbrechen musste, weil das Schloss eingeschnappt war und ich den Schlüssel nicht finden konnte? Der Schlüssel war in einer der Schubladen.^^
Im Wohnzimmer bin ich mit dem Aussortieren jetzt komplett durch. Die Gästekammer konnte ich heute vollständig leeren.
Deshalb kann ich am Sonntag auf jeden Fall mein lustiges Extrem-Minimalismus-Experiment starten. Es befindet sich nicht mehr viel Zeug in den Räumen, die ich für mein Experiment komplett leerräumen will: Alles aus Putzkammer, Flur, Bad, Wohnzimmer und Wintergarten passt in die leere Gästekammer, wenn ich es gut staple.
Für den Tisch und das Wohnzimmerregal werde ich bis Sonntag bestimmt genügend Platz im derzeit noch vollgerümpelten Schlafzimmer schaffen.
Denn ich bin jetzt richtig im Schwung beim Weggeben: Alles, das nicht in Gebrauch, nichts Besonderes oder kein unersetzliches Erinnerungsstück ist, landet sofort auf dem Abflugplatz nahe der Wohnungstüre.
Das ist eine der wichtigsten Wochen meines Lebens. Aus einem krempelstarren Vorher wird ein zutiefst erleichtertes Nachher.
Zitat von Rica im Beitrag wohlwollen wohlgesinnt liebe freude feiern
Deshalb habe ich mir die Woche freigenommen.
Und ich erlasse mir die allmorgendliche Morgengymnastik und das tägliche Ausdauertraining.
Habe meine Schönheitspflege auf "sauber reicht" reduziert.
Vorab für die Woche eingekauft.
Und ich mache keinerlei Haushaltsarbeit. Außer sie fällt im Zusammenhang mit dem Entkrempeln an.
Unter den Voraussetzungen fühlt sich der Große Hauruck fast wie ein Urlaub von meinem üblichen strammen Zeitplan an...
Großer Hauruck: Mittwoch
Ich stelle fest: Ich kenne mich überhaupt nicht.
Ich hätte geschworen, kein Deko-Fan zu sein. Ich hätte sogar abgestritten, überhaupt Deko zu besitzen.
Und doch lauerten in einem Karton unter anderem:
• Der Messingadler auf dem Marmorblock - das Verlobungsgeschenk meines Großvaters für meine Großmutter. Untrennbar mit mir verbunden.
• Das bunt bemalte schwedische Holzpferd, das mein Vater meiner Mutter geschenkt hatte.
Ich durfte als Kind nicht damit spielen, weil meine Mutter es mochte. Sie wollte nicht riskieren, dass es beschädigt wird.
• Solarbetriebene Lichterketten, die ich am liebsten sofort im Wintergarten aufgehängt hätte.
Ich bin irritiert, weil ich heute zwar große Mengen Material durchgegangen bin, aber ab-so-lut nichts davon weggeben konnte.
Okay, zwei Tassen, die ich noch nie mochte, und knapp zehn Liter Müll. Das ist nichts.
Das Problem: Im Schlafzimmer habe ich es mit Edelkrempel zu tun. Attraktives Zeug, das mensch gerne in die Hand nimmt. Interessante Gegenstände von hoher Qualität.
Ein smaragdgrüner Kelim aus dem Elternhaus.
Der samtpinkfarbene Perserteppich. Bei dessen Erwerb saß ich als ganz junge Frau eine Stunde lang mit dem iranischen Händler auf seinem Besucherteppich, trank viel schwarzen Tee aus einem kleinen Glas, und feilschte um den Preis des antikrosafarbigen Teppichs.
Meine kleine Sammlung sehr spezieller Ukulelen und eine Menge ungewöhnlicher Notenbücher dazu.
Eine Taufschale aus massivem Silber.
Ein mit Dromedarwolle gefülltes und mit Seide bezogenes Bodenkissen.
Drei Ölgemälde, zwei davon alt, alle von für mich hohem emotionalen und dekorativen Wert.
Ein lederner A5 Luxus-Filofax aus den 80ern.
Viel zu viele Lunchboxen und Trinkflaschen, alle gut designt, praktisch und aus Edelstahl.
Viel zu viele multifunktionale Geschirrteile, die ich nachweislich in den vergangenen zwölf Monaten in Gebrauch hatte. Und sei es nur, weil ich mir die unterschiedlichen Schraubentypen eines Selbstmontage-Regals in sieben chinesischen Reischalen vorab bereitgelegt hatte.
Ich kenne mich wirklich nicht. Ich war mir immer so sicher, die geborene Minimalistin zu sein.
Stattdessen stelle ich fest, eine in Materialien und Formen und Raritäten verliebte Stubenhockerin zu sein, die gerne Dinge hortet und anfasst. Mein Wohnvorbild ist anscheinend Aladins Schatzhöhle, statt weißwandigen Minimalistinnen-Chics.
Wenigstens habe ich inzwischen genug entrümpelt, um endlich wieder an meine schönen Dinge ranzukommen...
Mein Extrem-Minimalismus-Experiment ab Sonntag wird dadurch um so interessanter.
Wir werden sehen. Ich höre nicht auf, bis ich vollkommen zufrieden mit dem Zustand meiner Wohnung und mit dem Umfang meines Hab und Guts bin.
Hallo @Rica,
joa, niemand zwingt dich, dich von diesen Schätzen zu trennen. Du *darfst* in einer Schatzhöhle wohnen! Aber die Schätze sind ja nicht weg, wenn sie eine Zeit lang in Kisten wohnen dürfen und du ausprobierst, wie sich die leere Bude anfühlt. Vielleicht nach dem Minimalismus-Experiment noch ein Schatzhöhlen-Experiment? Weil die leere Bude nur mit der vollgekrempelten zu vergleichen ist vielleicht ein bisschen unfair.
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