Die Möchtegern-Minimalistin

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08.09.2024 15:35
avatar  Rica
#491
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Großer Hauruck: Vortag

Morgen beginnt mein sechstägiger Großer Hauruck. Von Montag bis einschließlich Samstag entrümple ich die gesamte Wohnung und den Kellerraum.

Ich versuche dabei, soviel wie möglich aus dem Haus zu schaffen.

Das wird nicht ganz einfach... Ich besitze viele Alltagsgegenstände, die etwas Besonderes an sich haben, und schwer wiederzubeschaffen wären.

Beispiel: das sehr bekannte, preiswerte blassblau-weiße chinesische Reiskornmuster-Geschirr. Heutzutage wird es aus plump verarbeitetem, dickwandigen Porzellan hergestellt.

Ich dagegen habe bewusst Originalteile aus den 50er bis frühen 60er Jahren gesammelt. Im Gegensatz zum Heutzutagigen: dünnwandiges Porzellan, Porzellanstempel am Boden mit chinesischen Zeichen, statt "Made in China"-Aufdruck. Und, sehr wichtig: Jedes meiner Originalteile hat eine Unvollkommenheit in Form eines Schwarz verbrannten Punktes.

Denn Chinas Exportgesetze damals schrieben vor, nur B-Ware des Reiskornmuster-Porzellans an uns Langnasen zu verkaufen. Deshalb findet sich auf jedem Originalteil ein Makel: "Nur echt mit dem schwarzen Punkt."

Ich glaube nicht, dass ich diese Schalen weggeben kann. Obwohl ich sie nicht mehr benutze.

Und dann ist da die eine Wandlänge voller deckenhoch gestapelter Bücherkisten. Schwierig.

Doch alles in allem werde ich schon klarkommen und vieles zum Verschenkregal tragen können. Wovon ich mich bei dieser Runde nicht trennen kann, kann ich beim nächsten Durchgang loswerden.

Wichtigstes Ziel des Großen Haurucks ist: die Bühne vorzubereiten für mein sofort daran anschließendes Minimalismusexperiment. D. h. alles kompakt und wiederaufffinbar in die Lagerräume (Schlafzimmer, Gästekammer, Keller) zu packen. Um im völlig leergeräumten Hauptteil der Wohnung (Wohnzimmer, Flur, Bad, Putzkammer, Wintergarten) sachenmäßig bei Null zu beginnen.

Ich verwirkliche mir so den Traum vieler Messies, in einer leeren Wohnung neu anfangen zu können.

Mit etwas Glück verliebe ich mich so sehr in den minimalistischen, krempelfreien Zustand, dass ich mich leichten Herzens von den Reisschalen und einem Berg anderer ungenutzter Dinge trennen kann.

Wir werden sehen.


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08.09.2024 15:55
avatar  Lynda
#492
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Liebe @Rica,

ich bin schon sehr gespannt und wünsche Dir viel Erfolg !!!


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08.09.2024 16:48
avatar  charlotta ( gelöscht )
#493
ch
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@Rica

Spannend.

Bei mir ist die Erfahrung und das Wissen, dass Dinge, die hier jetzt zuviel sind, sowieso unkontrolliert auf den Müll wandern würden, wenn ich nicht mehr wäre.

Das habe ich selbst ein paar Mal die letzten Jahre erlebt bei den Aktionen mit den Menschen, die verstorben sind, wenn ich viele wertvolle Dinge, (die jetzt meine Wohnung chaotisieren) nicht mit genommen hätte, wären die in der Entrümpelung gelandet.

Von daher, könnte/kann ich mich auch jetzt davon befreien und einfacher leben.

Dein Experiment erscheint mir sehr funktional.

Danke, das Du das hier teilst.


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08.09.2024 18:12
avatar  Robin
#494
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Für mich und meinen Krempel sehe ich es ähnlich wie @charlotta. Aber ich habe auch keine solchen Kostbarkeiten wie das chinesische Geschirr. Viel Erfolg, @Rica, mach's dir schön!


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08.09.2024 22:15
avatar  Rica
#495
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Zitat von Rica im Beitrag Amor vacui?
Komfortabelmachen muss mensch genauso herausfinden und einüben wie Aufräumen und Putzen.

Ich bin jedes Mal hin und weg, wie komfortabel Hotelbetten sind. Während ich zu Hause auf dem Fußboden schlafe, weil ich mein Bett vor Jahren abtransportieren ließ, um eine kleine Lichtung im Gerümpel für meine Morgengymnastik zu schaffen.

Ab und zu überlege ich, ob ich mir wieder ein Bett zulegen sollte. Platz hätte ich dafür inzwischen. Oder zumindest einen dicken Matratzentopper als Bodenbett. Doch irgendwie überfordert mich das Thema und ich bleibe (im Wortsinn^^) auf dem Teppich.


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