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Die Möchtegern-Minimalistin
Es geht noch kleiner: Ein Pärchen mit Hund auf drei Quadratmetern in einer fensterlosen Abstellkammer:
https:// m.youtube.com/watch?v=L7QzDz2m5mk
Das ist die Grundfläche des kleineren meiner beiden sowieso nicht großen Campingzelte. Okay, die Leutchen im Video haben normale Raumhöhe nach oben, die sie für ein Regal für ihre Siebensachen nutzen. Mein Zelt hat Sitzhöhe, also circa einen Meter Raumhöhe.
Ich mag solche Extrembeispiele. Weil sie mir bewusst machen, dass auch ich nicht viel mehr Dinge benutze, als diese krassen Minimalisten besitzen.
Mein aktuelles (Luxus)Problem: Ich habe dieser Tage in einem meiner Kartons ein Dutzend wunderschöner Cashmerepullover wiederentdeckt. Ich hatte sie weggeräumt, weil ich plötzlich Sweatshirts wärmer und kuscheliger fand.
Meine Vorliebe kann sich jederzeit wieder Richtung Cashmere drehen. Deshalb will ich die Pullover nicht weggeben. Doch viel lieber wäre mir, ich würde keine Cashmerepullover besitzen. Dann stünde ich nicht vor dem Dilemma, ob ich sie zwischenlagern oder weggeben soll.
Momentan versuche ich, das auf indirekte Weise zu lösen: Ich habe die Cashmerepullover bei den Winteroberteilen eingereiht. Ich ziehe immer das vorderste Oberteil an (aus dem Korb mit kondogefalteten Oberteilen). Die frisch gewaschenen Oberteile reihe ich hinten ein.
So wandert jedes Oberteil automatisch regelmäßig in die Trageposition ganz vorne. Sodass ich durch die Resozialisierung der Cashmerepullover jetzt sowohl Sweatshirts als auch Cashmere trage, was eben gerade vorne ist im Korb.
Dadurch wird mir immerhin klar, welche Teile keine Lieblingsteile sind: Ich bin enttäuscht, wenn so ein unbeliebtes Oberteil die Poleposition innehat und ich es anziehen "muss". Da ich ausschließlich Lieblingsteile trage, entsorge ich so ein Teil skrupellos.
So wird sich bald herausmendeln, ob bei den Cashmeres welche dabei sind, die ich JETZT tragen will. Denn ich will keine Vorräte behalten für den "Was, wenn ich plötzlich lieber wieder Cashmerepullover, statt Sweatshirts tragen will?"-Fall.
Tritt der Fall ein, und ich habe bis dahin alle Cashmeres weggegeben, kaufe ich mir eben wieder Cashmerepullover. Zum Glück bin ich kostentechnisch und ökologisch gesehen skrupellos, wenn es mir hilft, mein Messietum zu bändigen.
Das Video zeigt die behaglichste Lebensunterkunft, die man sich vorstellen kann. Das Bodenklo ist okay. Für mich bräuchte es aber eine Dusche, da bin ich eigen. :D
Gerade mal 4x4 Meter groß ist das Mini-Holzhaus von Anne Donath. Sie lebt hier weitgehend minimalistisch ohne Strom, verbraucht kaum Trinkwasser und ihre Heizkosten belaufen sich auf rund 150 Euro pro Jahr.
Kein Tiny House, einfach ein kleines Haus
Anders als moderne Tiny Häuser ist das Holzhaus von Anne wie ein ganz normales Haus konzipiert: Es ist voll unterkellert und hat sogar auch einen Dachboden. Allerdings gibt es in diesem Haus keinen Stromanschluss. Lediglich ein kleines, tragbares Solarpanel sorgt neuerdings dafür, dass Anne eine Powerbank aufladen kann, mit dem sie dann ihr Handy laden oder eine kleine Lampe über dem Bett betreiben kann. Ansonsten hat Anne ihren Rhythmus an das Tageslicht angepasst oder benutzt Kerzen. Andere Elektro-Geräte hat sie nicht. Statt eines Kühlschranks nutzt Anne ihren Erdkeller und gekocht wird auf dem kleinen Holzofen, mit dem sie auch heizt.
Wohnen ohne Strom und Heizung
Somit hat Anne kaum Fixkosten: Für Wasser zahlt sie ca. 20 Euro pro Jahr. Trinkwasser verbraucht sie nämlich nur fünf Liter am Tag. Das restliche Brauchwasser bezieht Anne aus einer Zisterne in ihrem Garten. Geheizt wird das Häuschen mit einem kleinen Holzofen. Durch die geringe Größe des Hauses belaufen sich aber auch die Heizkosten, beziehungsweise Holzkosten auf gerade mal 150 Euro im Jahr – selbst wenn Anne das ganze Jahr über zu Hause ist.
Ressourcen und Kosten sparen
Seit fast 30 Jahren wohnt Anne jetzt schon in ihrem kleinen Tiny Holzhaus in Steihausen bei Bad Schussenried. Die 74-Jährige lebt extrem sparsam, nachhaltig und ressourcenschonend, auch wenn das gar nicht ihre Hauptmotivation war. Ihren Lebensstil führt sie auch nicht aus irgendeiner politischen, religiösen oder weltanschaulichen Überzeugung heraus. „Ich sehe das ganze Leben als Experiment. Was mir guttut, mache ich weiter. Wenn mir etwas nicht mehr bekommt, werde ich es ändern.”
Minimalismus: Mit wenig glücklich sein
Auf den Geschmack des minimalistischen Lebens kam Anne während ihrer Reisen durch den Norden Afrikas: „Was auf Reisen gut funktioniert, funktioniert auch, wenn man zuhause ist. Ich möchte einfach mit so wenig wie möglich klarkommen. Das bedeutet auch weniger Arbeit und mehr Zeit zu haben, um faul zu sein”, erzählt sie mit einem verschmitzten Lächeln im Gesicht.
Das Haus ließ sich Anne speziell anfertigen. Dabei war ihr wichtig, dass überall die Form des Vierecks wiederzufinden ist. Für sie hat das Viereck eine klare und geordnete Wirkung. Auch sonst legt Anne viel Wert auf Ordnung: „Die Hütte lebt davon, dass die wenigen Dinge, die es in ihr gibt, alle ihren Platz haben. Sie erzieht einen zur Ordnung.”
In sieben Jahren schuldenfrei nach Hausbau
Als sie die Hütte bauen ließ, lieh sich Anne 124.000 Mark von der Bank und verkaufte ihr Auto für 10.000 Mark. Dieses Geld reichte aus, um das komplette Grundstück und das Holzhaus zu kaufen. Die Aussicht auf eine geringe Rente brachte sie dazu, möglichst schnell eine eigene Immobilie finanzieren zu wollen, damit sie keine Miete mehr zahlen muss. Sie schaffte es dann, innerhalb von sieben Jahren schuldenfrei zu sein und die komplette Darlehenssumme für ihren Hauskredit abzubezahlen.
https:// w ww.swr.de/room-tour/wohnen-auf-4x4-meter-ohne-strom-100.html
Ich werde im Challenge-Thread gewonnene Erkenntnisse hierher kopieren, damit ich sie an einem Ort beisammen habe:
Zitat
Noch ein letztes Mal geprobt, bevor es morgen mit der Challenge losgeht: Zehn Jeans aus einem Kleiderkarton aussortiert!
Es war nicht schwierig. Ich habe jede Jeans aus dem Karton kurz anprobiert und ihren Sitz mit dem perfekten Sitz meines derzeitigen Lieblingsjeansmodells verglichen. Da konnten die Kartonleichen nicht mithalten.
Zwei C&A-Hausmarke-Jeans kamen meinem Lieblingsmodell nahe. (Falls es interessiert: Die Damenversion der Levis 501 ist seit einiger Zeit mein Favorit.) Doch als ich mir überlegte: Welche Jeans würdest du zu einem Date anziehen, war sofort klar: Die C&A-Jeans sind es nicht. Weg damit.
Zur Challenge:
https:// w ww.messieforum.de/t4303f2-Dinge-aussortieren-im-Maerz-2.html#msg73024
@Rica - Also eins weiß ich ganz genau: Zu zweit in einer 3m² großen Abstellkammer ohne Fenster hausen, ist für mich kein Ziel, sondern schlicht Verelendung.
Es ist doch grade das Schöne am Minimalismus, dass man Platz hat, um sich zu bewegen, und Licht und Luft und einen Überblick und dass alle Dinge einen Platz haben können und so!
Ich meine, auf engstem Raum hausen, das ist genau was ich jetzt hab! Wenn mir jemand helfen soll, dann müssen wir uns absprechen, wenn wir aneinander vorbei wollen bei der Arbeit. Ich will raus aus dieser Situation, nicht rein. 😳
Mein Post aus dem Challenge-Thread kopiert. Weil es (auch) hierher gehört:
Zitat
Inzwischen verstehe ich den Sinn der täglichen Steigerung der Wegdam(m)its um eins. So bekommt frau die Übung, die ich mit meinen Vorübungen vor dem Monatswechsel erreichen wollte.
Heute hatte ich einen Teilerfolg. Statt, wie geplant, 28 Stücke zu entsorgen, waren es nur 14. Dann war der Karton leer und ich erschöpft.
Die aussortierten Teile waren wieder überwiegend Jeans. Noch ein Abendkleid. Und einige schwarze Oberteile, die ich nicht anprobieren musste. Weil ich vor Jahren beschlossen habe, kein Schwarz mehr zu tragen.
Eins der schwarzen Oberteile habe ich auf der Beerdigung meines Vaters getragen. Bittersüße Bilder von meinem geliebten jungen Vater, vom erfolgreichen Mann in der Mitte seines Lebens und vom herzzerreißend kranken, alten Mann, der mir sehr nahestand, stiegen auf.
Die Beerdigungsbluse geht, die Erinnerungen bleiben.
Im gleichen Karton habe ich eine schöne Abendhose und dazu passende Seidenshirts wiederentdeckt. Habe ich alles sofort meiner aktuellen Garderobe einverleibt.
Eine alte Levis habe ich als Hose zum Wohnungweißeln beiseitegelegt. Erinnert sich jemand an die Levis-Damenmodelle um die 2010er Jahre herum?
Sie waren ein großer Hype, weil sie gezielt für die drei bei Frauen am häufigsten vorkommenden Silhouetten entworfen worden waren und perfekt saßen: curvy, slight curvy und noch etwas für Frauen ohne ausgeprägte Taille. Wirklich schmeichelhafte Jeans, die es auch dicken Frauen ermöglichten, körperbetonte Stretchjeans zu tragen, ohne peinlich auszusehen.
Nach Jahrzehnten zunehmender Leibesfülle war ich gerade zu dem Zeitpunkt erschlankt und kaufte mir eine dieser Wunderhosen in einer kleinen Größe. Meine slight curvy Levis von damals passt mir heute noch und ist durch ihren Stretchanteil so komfortabel, dass ich sie hiermit zu meiner offiziellen Malerhose ernenne.
Denn sobald ich das Wohnzimmer entkrempelt habe, werde ich es zum ersten Mal nach 25 Jahren wieder weißeln!
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