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Die Möchtegern-Minimalistin
Zitat von Rica im Beitrag #514
In der Zeit zwischen Geburt und Tod hatten die meisten Menschen bis vor wenigen hundert Jahren im Höchstfall wenige hundert Gegenstände.
Da kommt bei mir Sehnsucht auf nach so einer Normalität... Aber nicht nach den Komplikationen ohne Fahrrad und Jacke! Gibt es Wege zum Minimalismus, bei denen man eher seine Komfortzone durchquert?
Zitat von Robin im Beitrag #516
Da kommt bei mir Sehnsucht auf nach so einer Normalität... Aber nicht nach den Komplikationen ohne Fahrrad und Jacke! Gibt es Wege zum Minimalismus, bei denen man eher seine Komfortzone durchquert?
@Robin
Ja, natürlich.
Niels Bohrmann schlägt vor, eine Liste aller notwendigen Dinge zu schreiben. So etwa 150 Gegenstände. (Oder weniger oder mehr, je nach Bedarf. Sage ich.)
Alles, das nicht auf der Liste steht, in Kartons wegpacken. Möbel erwähnt er nicht. Mit den Möbeln würde ich nach Gutdünken verfahren. Die meisten Schränke werden sowieso mit nicht genutztem Krempel vollgepackt sein, und zählen damit automatisch zum weggepackten Krempel.
Dann nur mit den Listengegenständen leben. Nach einigen Monaten dieser Lockerungsübung für angehende Minimalistinnen den weggepackten Krempel beherzt loswerden.
Ich hatte neulich auf meiner Verwandtentournee den Inhalt meines Reiserucksacks gezählt. Diese Sachen haben mich problemlos durch die Wochen am Sterbebett meiner Mutter und durchs Hotelleben danach gebracht. Im Prinzip hätte ich auf der Basis o. g. Liste schreiben können. Ergänzt um Hausrat und Fahrrad.
Aber das hätte mir nicht so viel Spaß gemacht. Außerdem hätte ich dabei nie herausgefunden, dass ich gerne nackig schlafe, und dass Natron tatsächlich der Tausendsassa ist, als der es durchs Netz geistert. 😎
ch
charlotta
(
gelöscht
)
Details
Gold
Silber
Bronze
Medaille
Pokal
Hi @Rica,
Zitat von Rica im Beitrag #514
Wir kommen mit leeren Händen auf die Welt.
Wir nehmen nichts mit, wenn wir sterben.
In der Zeit zwischen Geburt und Tod hatten die meisten Menschen bis vor wenigen hundert Jahren im Höchstfall wenige hundert Gegenstände.
Extremer Minimalismus ist kein bisschen extrem sondern der Normalfall.
Wir brauchen halt Allerlei um zu Überleben auf diesem Planeten.
Meinst Du, dass die Menschen bis vor wenigen 100 Jahren im Höchstfall nur 100 Gegenstände hatten? Vor 100 Jahren hatten sie mehr (da lebten meine Urgroßeltern noch und die hatten vor den Kriegen einen großen Hausstand) und davor....da hatten die doch teilweise auch viel so in den Schlössern. Zumindest hier in unseren Breitengraden. Und in der Steinzeit, glaub ich auch.
Was möglich ist, dass wir in der Zukunft - nach dem großen Knall, der bald kommen wird - wahrscheinlich, wenn wir es überleben, weniger als 100 Sachen haben werden. Du wirst dann sehr gut klar kommen, durch dieses Trainings-Experiment und auch durch Deine Lebensweise.
Zitat von charlotta im Beitrag #518
Wir brauchen halt Allerlei um zu Überleben auf diesem Planeten.
Wäre Gletschermumie Ötzi nicht ermordet worden, hätte er problemlos weiter mit seinem Dutzend Sachen (über)lebt...
Zitat von charlotta im Beitrag #518
Meinst Du, dass die Menschen bis vor wenigen 100 Jahren im Höchstfall nur 100 Gegenstände hatten? Vor 100 Jahren hatten sie mehr (da lebten meine Urgroßeltern noch und die hatten vor den Kriegen einen großen Hausstand) und davor....da hatten die doch teilweise auch viel so in den Schlössern. Zumindest hier in unseren Breitengraden. Und in der Steinzeit, glaub ich auch.
Ich kann aus dem Stegreif keine Quellen dazu verlinken. Doch ich interessiere mich immer dafür, wieviele Gegenstände einfache Menschen (keine Herrscher☆innen, Großgrundbesitzer☆innen usw.) ungefähr im Durchschnitt hatten.
Meine Lesefrüchte ganz grob aus meinem schlechten Gedächtnis wiedergegeben, waren das bis ins 20. Jahrhundert hinein wirklich maximal ein paar hundert Dinge.
Ich kannte als junge Frau uralte Leute (vor 1900 geboren), die keine Familien gegründet hatten. Sie lebten oft bis an ihr Lebensende in einem Zimmer bei ihren Arbeitgebern: Alte Mägde und Knechte, die in Haus und Hof mithalfen, soviel sie konnten. Ausgediente Bedienungen und Küchenhilfen in Traditionsgaststätten mit Personalzimmern. Sie alle besaßen meiner Schätzung nach weit unter 500 Gegenstände.
@Goofy
Nein, das ist noch immer nicht die Story, warum ich um die 500 Gegenstände für ausreichend halte. ;-)
Zitat von charlotta im Beitrag #518
Was möglich ist, dass wir in der Zukunft - nach dem großen Knall, der bald kommen wird - wahrscheinlich, wenn wir es überleben, weniger als 100 Sachen haben werden. Du wirst dann sehr gut klar kommen, durch dieses Trainings-Experiment und auch durch Deine Lebensweise.
Wahrscheinlich haben in dem Fall die Tüchtigen die Nase vorne. Die handwerklich Geschickten, die Gärtnerinnen. Die Menschenfischer. Und Horter-Messies mit ihrer Riesenhabe, die plötzlich zur wertvollen Handelsware wird.
Ich würde langfristig vermutlich verhungern. Nur im Moment des hypothetischen Knalls und in den ersten Wochen danach täte ich mir leichter als der Durchschnitt.
Na ja, eigentlich kenne ich mich selbst zu wenig, um das einschätzen zu können. Im Prinzip bin ich recht lebenstüchtig. Vielleicht hast du Recht. :-)
Vielen Dank, @Rica! Das Verfahren klingt vernünftig, aber ich werde vorerst trotzdem dabei bleiben, einfach einen Ort nach dem anderen zumindest von *offensichtlich* überflüssigem Zeug zu befreien. Alles andere überfordert mich irgendwie. 🤷
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