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Die Möchtegern-Minimalistin
Zitat
Hier muss ich mal Partei ergreifen für niedrige Wohnzimmertische. 😊 Und zwar stehen diese in der Regel vor dem Sofa, also zwischen Sofa und Fernseher. Und sie sind eben sehr gut geeignet, nicht im Sicht Weg zu sein, wenn man auf dem Sofa liegend fernsehen will.
Das habe ich in einer Wohnung meines spanischen Familienzweigs erlebt: Ein hoher Esstisch zwischen Sofa und TV.
Auf dem Sofa sitzend, konnte man nur mit in die Luft gereckten Armen an dem Tisch essen. Und beim Fernsehschauen waren die Armlehnen des Sofas die gefragtesten Sitzplätze, weil man nur von dort auf den Bildschirm gucken konnte.
Ich habe keine Ahnung, was sich Tía Maria dabei gedacht hatte, dort einen hohen Tisch hinzustellen...
@Rica
Ja, die früheren Generationen hatten eine andere Vorstellung von Gemütlichkeit als wir. Hier ist auch fast alles in Dunkelbraun: die Möbel, der Fußboden, die Holzdecke, teilweise auch die Wände, ein großer Teil der Dekoartikel. Wie eine Hobbithöhle oder so. Ich habe hier schon ein paar Veränderungen durchgeführt, durch die es heller wurde. Jetzt fehlt definitiv noch Farbe!
@Gitta
Wenn ich auf so einem niedrigen Tischchen esse, dann sabbere ich immer...
Minimalismus-Experiment Tag 59
Entkrempeldienstag
Heute ging ich die Kleidung durch, die ich mir noch nicht zurückgeholt habe.
Bei den Hosen war es ganz einfach. Ich bin mir absolut sicher, in Levi's women 501ern und in Marlenehosen (aber ohne Bundfalten) am besten auszusehen. Deshalb brachte ich alles zum Kleidercontainer, was keine women 501er und keine Marlenhose ohne Bundfalten war. Was eine ordentliche Menge war, die das Haus verließ.
Bei allen anderen Kleidungsstücken war die Ausbeute mager. Denn die hatte ich bereits gut aussortiert und nur das Beste behalten. Wenn es freigeschaltet wäre und zum Wetter/Anlass passte, würde ich jedes einzelne Teil davon sofort anziehen und mich wunderhübsch darin fühlen.
Momentan möchte ich nichts davon weggeben.
Dann sah ich meine Gästebett-Ausrüstung durch (die sich teilweise mit dem Camping-Gear überschneidet) und wurde fündig: ich sortierte alles Luftmatrazenartige aus. Drei selbstaufblasbare Isomatten in gutem Zustand kamen ins öffentliche Verschenkregal.
Denn ich mag Luftmatrazen nicht besonders. Man weiß nie, wann sie sich entschließen, leck zu werden und die Schläferin auf den kalten Boden abzusenken. Murphy's Gesetz folgend, passiert das meistens in der ersten Nacht eines Festivals irgendwo in der Pampas.
Ich habe ausreichend komfortable Schaum-Isomatten für mein eigenes Bodenbett, und für mindestens zwei Gästebetten.
Die entsorgten Hosen und Luft-Isomatten ergeben knapp drei Umzugkarton Volumen, das heute das Haus verließ. Ein bisschen bemerke ich den Platzgewinn: Das unterste Brett im Kleidungsregal ist jetzt leer. Und im Schlafzimmer ist etwas mehr freie Bodenfläche.
Es ist immer noch Krempel im Volumen von rund 40 Umzugskartons da. Das ist unfassbar. Ich habe doch schon rund 60 Kartons voll weggegeben. Plus mein Bett, den Schreibtisch und weitere Voluminösitäten.
Wir reden hier von einer 36-Quadratmeterwohnung und einem nicht besonders vollgestellten Kellerabteil. Ich wusste, dass ich eine geniale Staplerin bin, aber... Na, egal. Ich mache weiter. Whatever it takes. Bis nur noch die Sachen da sind, die ich wirklich um mich haben will.
231 Dinge
Zitat von Anna1111 im Beitrag #672
Ja, die früheren Generationen hatten eine andere Vorstellung von Gemütlichkeit als wir. Hier ist auch fast alles in Dunkelbraun:
Hm, ich fürchte, dieses Schwarz oder Dunkelbraun ist leider wieder in Mode gekommen. Ich finde es auch grausig, besonders weil dann die Zeit damals bei mir wieder hochkommt.
Zitat von Anna1111 im Beitrag #672
Wenn ich auf so einem niedrigen Tischchen esse, dann sabbere ich immer...
Wenn ich breitbeinig dasitze und mich etwas vorbeuge, klappt es ganz gut mit dem Essen.
Aber klar, die Schwerkraft ist immer eine Herausforderung.
@Rica
Von vielen aufblasbaren Dingen habe ich mich auch wieder getrennt. Früher dachte ich oft, wie praktisch, ist im Falle des Falles gemütlich und nimmtt sonst nicht viel Platz weg. Das tat es aber doch.
Zitat
Ich habe doch schon rund 60 Kartons voll weggegeben. Plus mein Bett, den Schreibtisch und weitere Voluminösitäten.
Wow, da hast Du schon eine Menge geschafft.
@Rica
Es ist mir sowieso ein Rätsel, wie die Architekten bei deiner Wohnung auf 36 m² ein Schlafzimmer, ein Wohnzimmer und ein Gästezimmer unterbringen konnten. Okay, das für das Gästezimmer die Küche entfällt, habe ich mittlerweile begriffen. Trotzdem: Hier in Berlin ist eine Wohnung mit 36 m² eine Einraum-Wohnung. Plus Küche, Bad (wenn man Glück hat - sowohl mein Ex als auch meine Messie-Nachbarin haben Pech und statt einem Bad eine kaputte Plastikdusche in der Küche. Das muss bei noch mehr unsanierten Altbauten so sein! Komischerweise gibt es aber anscheinend keine öffentlichen Waschgelegenheiten in der Stadt außer für Obdachlose oder sauteuer im Hallenbad, oder als Abo im Fitness-Studio. Früher gab es hier ein Badehaus, was keine Kneipe oder so war, sondern wo man richtig ein Vollbad nehmen konnte!).
Tischhöhen: Meine Großeltern hatten einen Tisch, den man mit einer Kurbel hochkurbeln kann. Ich habe eine sehr schöne Glas-Tischplatte und erwäge, sie als Schreibtisch auf Böcke zu setzen und für eine Umbaumöglichkeit ein niedrigeres Untergestell... Oder von vornherein ein verstellbares Untergestell... Dann hab ich nicht *zwei* große Tische in dem 20m²-Wohnzimmer, und wenn man weder einen niedrigen Wohnzimmertisch braucht, noch einen Schreibtisch, aber grade Platz, dann lehnt man die Platte hochkant an die Wand und klappt das Untergestell zusammen.
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