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mein abwechslungsreiches :( Leben
Messie sein ist für mich immer mit Depressionen und Sucht verbunden. Geht es mir gut kann ich die Wohnung recht gut in Ordnung halten. Ich muss gestehen dass ich mich dennoch von vielen Dingen nicht trennen kann aber dank großer Wohnung und reichlich Kellerraum machbar. In unregelmäßigen Abständen geht es mir dann sehr schlecht, ich fange an zu trinken, ernähre mich von Fast Food und lasse meine Wohnung vermüllen.
Mit sogenannten Freundinnen habe ich nur die allerschlechtesten Erfahrungen gemacht. Diese melden sich am liebsten wenn ich sie zu Terminen kutschieren oder Geld leihen soll. Im Laufe meines Lebens bin ich immer härter geworden. Manchmal bedaure ich es aber ausnutzen lasse ich mich nicht mehr.
Mein Beruf ist mein Leben, keiner ahnt dort wie es privat bei mir aussieht. Mein Büro ist penibel ordentlich und die Kollegen wären schockiert wenn sie in meine Wohnung kämen. Jetzt mache ich seit kurzem eine Therapie, ist auch recht angenehm doch geholfen hat es noch nicht.
Ich bin ratlos, wieso ist manchmal alles was vorher gut war auf einmal schlecht und danach ohne konkreten Anlass wieder gut?
Derzeit befinde ich mich wieder auf dem Weg nach unten, nichts hilft. Es kommt mir alles so sinnlos vor.
Hallo Bolievia,
auch wenn ich jetzt dumm oder besserwisserisch rüberkomme. Ist Dir aufgefallen, dass das, was Du da schreibst extrem nach einer grundsätzlichen Störung Deiner Gemütslage klingt? Das wird ja hoffentlich Dein Therapeut herausfinden :-).
z.B. eine bipolare Störung macht genau das mit einem Menschen, was Du beschreibst. Gehts ihm gut, gehts ihm sehr gut, gehts ihm schlecht, gehts ihm sehr schlecht.
Messie zu sein ist halt manchmal gar kein eigenständiges Problem, sondern Symptom.
So. Aber hallo erstmal hier im Forum und herzlich willkommen. Tut mir leid, dass ich im anderen Thread so kurz angebunden war. Doch wir sind hier seit Jahren eine verspielte, liebe und nette Community und es ist uns wichtig, Porbleme zu deeskalieren, bevor sie überhaupt erst entstehen ;-).
Kay
Danke Kayla,
eine bipolare Störung könnte es womöglich sein, es fehlen jedoch die manischen Zeiten. Wenn ich nicht am Boden bin gebe ich dennoch nicht zuviel Geld aus oder habe wechselnde sexuelle Kontakte, um nur einige Beispiele zu nennen.
Hallöchen!
Na ja, es gibt ja immer Grenzbereiche. Und da es in den manischen Zeiten um Risikofreude und (teilweise) Selbstüberschätzung, geht, nehme ich jetzt mal an, dass sich das in Abhängigkeit charakterlicher Neigung ausdrückt, und daher häufig, aber nicht immer, mit Geldausgeben und Promiskuität zusammengeht.
Was ich meine ist, jemand, der z.B. einen HIV - kranken Verwandten begleitet hat, wird, einerlei welche Gemütsleiden ihn selbst befallen, unter Umständen eine extrem starke innere Sperre vor wechselnden Beziehungen haben und dafür halt einen anderen Ausdruck finden. Nicht umsonst pflegen viele manisch- depressive Risikosportarten.
Meiner persönlichen Überzeugung nach wird eine Krankheit und eine psychische so wie so, in ihren Auswirkungen immer abhängig von der Psyche sein, die der Mensch vor der Erkrankung hatte.
Das Schlimme an all diesen Störungen und Krankheiten ist halt eben, dass man sie niemals völlig voneinander abgrenzen kann und oft nicht mal klar ist, was Ursache und was Symptom ist. Wie ich anderwo schon schrieb. Gerade beim Messiesyndrom habe ich persönlich noch keinen Menschen kennengelernt, bei dem man nicht zumindest theoretisch, eine physische oder psychische Grunderkrankung als Ursache annehmen dürfte. DEN Messie habe ich persönlich noch nicht kennengelernt.
Hmm, lass es mich anders erklären.
Der "klassische" Messie hat eine Wertbeimessungsstörung. Das heißt, die Dinge, die er hamstert, sind für ihn wertvoll, warum auch immer. Kann ich übrigens für mich vollens bestätigen.
Aber wenn Du Dich zum Beispiel hier im Forum umschaust, ist den meisten durchaus bewusst, dass die, auf einem Tempotaschentuch konservierte, Virenkultur der letztjährigen Grippe nur Abfall und ungesund ist. Das heißt, sie sind weniger Messies, als dass sie eine Motivationsstörung haben. Sie schaffen es nicht, auf zu räumen, obwohl ihre Wertbeimessung intakt ist.
Motivationsschwäche entsteht unter anderem in Folge von PTBS, ADHS beim Erwachsenen (oft undiagnostiziert in unserer Generation), allen Formen von Depressionen, und vielfältigeste Formen von Angststörungen und Zwangsneurosen.
Die Auswirkungen auf das persönliche Leben sind allerdings gleich (natürlich in verschiedenen Schweregraden).
Deshalb bin ich persönlich der Ansicht, dass diese weichen Grenzen vermutlich auch z.B. für die bipolare Störung gelten. Aber das wird Dein Therapeut besser wissen.
Hab einen schönen Sonntag
Kay
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