@Gitta - Ich interessiere mich schon für Stauraum-Betten, aber bevor ich sowas in Angriff nehme, will ich erstmal ausmisten und sehen, ob ich dann überhaupt noch mehr Stauraum brauche.
Gestern haben wir den Kleiderschrank geholt und es war ein mittleres Drama. Nie wieder werde ich versuchen, ein so großes Möbel zu zweit zu transportieren. Das hat ganz einfach *nicht* funktioniert!
Also nach X x Verschieben habe ich es gestern mit Hilfe von Telefonterror geschafft, dass wir alle drei zur gleichen Zeit am selben Ort waren, wo auch der Schrank ist. Die Frau wohnt ja schon in der neuen Wohnung, hat aber in der alten noch so viel Kram, dass ich kaum einen Unterschied sehe zu vor dem Umzug. Dass mit dem Rollwagen borgen in der Nachbarschaft hat super geklappt, außer dass der Boss wohl gar nicht gewusst hatte, dass seine Küchencrew mir das Ding geliehen hat, und jemanden hinterherschickte, um die "Diebe" aufzuhalten. Das ließ sich aber klären, und nach dem zusätzlichen Hinterlegen meines Personalausweises durften wir damit abziehen.
Bei der (ehemaligen) Nachbarin mit dem Schrank ist auch der Türsummer kaputt. Sie wirft immer den Schlüssel in einem Beutel runter. Ich habe kein allzu großes Vertrauen in meine Fähigkeit, Dinge zu fangen, die von oben direkt auf mich zukommen, und habe mich ein wenig neben die m.E. ideale Flugbahn gestellt. Sie wollte wohl direkt auf mich zu werfen und hat dann noch ein wenig weiter in die andere Richtung den Baum getroffen. Der Schlüssel hing viel zu hoch, um ihn mit einem Besen runterzuangeln. Ich habe versucht, ihn vom Balkon aus mit Dingen zu bewerfen, was auch funktioniert hätte, wenn ich getroffen hätte... Dann hat sie beschlossen, einen Nachbarn zur Hilfe zu holen, der Angler ist und mit seiner Angelrute das Ding aus dem Baum fischen sollte. Sie meinte, der würde uns auch mit dem Schrank helfen. Denn mein Ex und ich hatten mittlerweile festgestellt, dass wir den zu zweit kaum vom Fleck kriegen. Mein Ex war völlig entsetzt und stinksauer. Er behauptete, ich hätte ihn über die Art des Möbels getäuscht. Ich hätte gesagt, er sei leicht. Ich wies darauf hin, dass ich gesagt hatte: "1x2x0,53 Meter, aus Kiefernholz, das ist nicht so schwer. Nur sperrig."
Und dass ich zwischendrin beschlossen hatte, drei starke Männer mit LKW zu bestellen, weil ich Zweifel daran hatte, dass wir das schaffen. Oder einen Nachbarn zu fragen, der zwei kräftige Söhne und einen Schwiegersohn hat. Und dass *er* mir beides ausgeredet hat und dass mit mir allein machen wollte.
Ich musste dann nochmal los, um Panzerband zu holen, damit wir die Türen zukleben können, und in der Zeit kam der Angler und angelte tatsächlich den Schlüssel aus dem Baum. Er kam mir freudestrahlend schon im Treppenhaus entgegen, denn wir kennen uns schon flüchtig und hatten uns lange nicht gesehen. Als ich schließlich fragte, ob er uns auch eben mit dem Schrank helfen kann, sagte er nicht direkt nein, aber dass er auf seinen Rücken Rücksicht nehmen müsse. Da ich weiß, dass Rücken gar nicht so furchtbar empfindlich auf ein bisschen Tragen reagieren, wenn man keine schnellen und falschen Bewegungen dabei macht, nahm ich das für ein Ja. 🧐🤗
Er hat uns dann auch wirklich geholfen, den Schrank aus der Wohnung raus bis auf den Rollwagen zu kriegen, und es war schon zu dritt kaum zu schaffen!!! Und nachdem wir den Schrank auf dem Wagen hatte, hat er sich verabschiedet mit Verweis auf seinen Rücken und dem Spruch: "Den Rest schafft ihr ja alleine."
Ich war so sauer, dass ich ihm nachrief: "Ich wollte dir 50 Euro für die Hilfe geben, aber die kriegst du nun nicht." (Der Spruch ist mir im Nachhinein super peinlich. Allerdings war es wahr. Und ich wohne *auch* im 3. OG und es ist nicht einfacher, einen Schrank die Treppen rauf zu tragen, als es ist, sie runter zu tragen. Deshalb war sein Spruch schon auch ganz schön daneben. Wenn er natürlich auch das Recht hat, selbst zu entscheiden, ob er sich als Möbelpacker betätigen will oder nicht. Und das eigentlich sogar ganz unabhängig von seinem Rücken. Aber wenn man in Not ist, nimmt man es halt nicht so genau mit den Rechten anderer... Mein Ex sagte zu dem Thema: "Naja, der war ja auch nur gekommen, weil er gebeten worden ist, mit der Angel den Schlüssel aus dem Baum zu holen. Der wusste gar nichts von dem Schrank."
Upps - das war mir so gar nicht bewusst... Aber wenn es so war: Ich gebe zu: Wir haben ihn also shangheit.
Der Transport mit dem Rollwagen ging einigermaßen. Und dann saßen wir vor dem Haus und uns war klar, dass wir es eben *nicht* alleine schaffen. Immerhin würde er im Durchgang zum Hof erstmal trocken stehen, so dass wir die Karre zurückbringen und Hilfe organisieren könnten. Ich rief den Nachbarn mit den Söhnen an, und er selbst und einer seiner Söhne waren grade mit dem Abendessen fertig und bereit, innerhalb einer halben Stunde angerückt zu kommen! Wir stellten den Schrank also vor der Tür zu meinem Aufgang ab, gaben den Wagen ab (alle freuten sich mit, dass alles geklappt hat und dass ihr Rollwagen wieder da ist!) und ich lief schon mal mit den Einlegeböden hoch und um im Flur den restlichen Kram, von dem ich gemeint hatte, man könne den Schrank ja drüberheben, wegzuräumen. Darunter kam natürlich uralter Siff zum Vorschein!
Und dann trugen mir tatsächlich drei Männer den Schrank in die Bude. Ein bisschen hab ich auch mit angefasst und vor allem versucht, zu dirigieren. Das hätte auch funktioniert (hat es in dem anderen Treppenhaus wunderbar mit anderen Leuten!). Aber hier zeigte sich, dass mein Ex nicht so ganz Unrecht gehabt hatte, als er meinte, dass er das mit "denen" nicht machen will: Schränke durch ein Treppenhaus ist schon auch ein ziemliches Logik-Puzzle... Es wiederholte sich also bei jeder Kehre das Spielchen, dass es nicht mehr vorwärts ging und ich versuchte, zu erklären, dass wir den Schrank jetzt ein bisschen aufrichten müssen, um ihn um die Ecke zu kriegen. Aber irgendwann so nach der dritten Ecke lief es halbwegs, wenn es auch mit ein bisschen mehr Aufrichten m.E. sehr viel einfacher gewesen wäre.
Was sonst noch so geklappt hat die letzten Tage:
- Ich habe erstmal provisorisch aus vier Bananenkisten und zwei Brettern eine Ablage hinter der Matratze gebastelt und sie ist wunderbar! So hat man jetzt einen bequemen Weg zwischen Matratze und Schrank und die Türen lassen sich gut öffnen, es ist zusätzliche Ablagefläche *und* Stauraum entstanden, die Rückenlehne lehnt nicht mehr an der kalten Außenwand und es sieht super aus und ist kuscheliger als vorher!
- Seit dem 20.12. war ich nicht mehr einkaufen. Das sind schon fast zwei Wochen. Ich genieße die Zeit und Energie, die ich dadurch gewonnen habe, und wundere mich, dass es mit dem Verbrauchen der gehorteten Lebensmittel sooo langsam voran geht. Sieht so aus, als könnte ich das noch eine ganze Weile durchhalten. Aber ein Discounter in meiner Nachbarschaft hat drei Sonder-Seiten im Prospekt mit Angeboten zum Start des Veganuary! Das werde ich mir nicht entgehen lassen. Glaube ich jedenfalls. Vermutlich nicht.
Allerdings habe ich entdeckt, dass ich tatsächlich auch ohne ständiges Einkaufen glücklich bin. 🤗
Aber Ende gut, alles gut. 😊
