ich weiß nicht so recht ....

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08.11.2014 18:29 (zuletzt bearbeitet: 08.11.2014 18:49)
avatar  Teddy
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Hallo liebe Gemeinde,

auch ich bin einer von denen, die sich schämen wenn sich Besuch durch die Hausverwaltund oder ähnliches ankündigt.
Ich habe mich dazu entschlossen hier zu schreiben, weil ich hoffe hier ein wenig Hilfe zu bekommen.

Zunächst einmal zu meiner Geschichte:
in 2007 verlor ich meinen Job, weil es nur eine Projektstelle war, ich selber war in der Sozialarbeit, nun brauche ich nen SozPäd (denke ich mal)
als ich dann auch noch depressiv wurde fing mein leidensweg erst so richtig an, mittlerweile ersticke ich förmlich im Müll und komme aus dem "Sumpf" nicht mehr raus.

Ich versuchte über das Sozialamt eine "Eingliederungshilfe" zu bekommen, die ich mir nun erstreiten muss - bisher ohne Erfolg.
Ich habe mich bei der Sozialen Wohnhilfe gemeldet und wurde übergeleitet ins Betreute Wohnen - bisher kein weiterführender Erfolg.
Derzeit bin ich an einem Punkt, an dem ich denke, es wäre besser nicht mehr existent zu sein.

Meine Nachbarn beschweren sich beinahe täglich bei der Hausverwaltung und ich denke es ist nur eine Frage der Zeit, bis ich eine Verhaltensbedingte Kündigung bekomme - Aber das ist mir mittlerweile egal.

Dennoch: es ist so dermaßen belastend, dass ich mir vorkomme wie eine Ratte, die grad vor Ihrem Fressfeind steht.
Ich fühle mich so richtig paralysiert - und ich finde keine Weg aus dem Chaos.

Viele Tips konnte ich hier schon lesen, nur leider kann ich keinen davon anwenden.
Nun sitze ich hier und schreibe diese Zeilen, obwohl ich mir ne Mülltüte nehmen könnte um etwas zu entsorgen - Wenn es denn mal so einfach wäre...
Ich bin einfach nur am Ende...

Ich hoffe hier eine Lösung für mein Problem zu finden.

Ich danke allen, die diesen Beitrag gelesen haben und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
Teddy


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08.11.2014 19:10
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Hallo teddy,

bist du denn in Behandlung wegen deiner Depressionen? Dass du dir Hilfe suchst, ist genau der richtige, erste Schritt. Nur können wir hier im Forum nur mit dir reden - und mit reden allein ist dir nicht genug geholfen in deiner gegenwärtigen Lage. Mein Vorschlag wäre deshalb, dich als erstes mit der Caritas in Verbindung zu setzen, und dort mit offenen Karten über deine gesundheitliche, und deine Wohnsituation zu spielen, und falls du noch nicht in Behandlung bist, zügig (!) einen Termin bei einem Neurologen zu vereinbaren. Falls der zu lange Wartezeiten hat, dann telefonisch nach Alternativen fragen, da der Fall dringend ist.
Ich weiß, dass es fast unmöglich ist, darauf zu hoffen, dass man mit einer rationalen Erklärung einen Depressiven erreicht, aber vielleicht denkst du in einem rationalen Moment an meine Worte: Die Depressionen machen, dass man so negativ denkt, die Depressionen machen, dass man für eine Situation keinen Ausweg sehen kann. Es ist NICHT die Realität, die man sieht - das scheint nur so, weil man die krankheitsbedingte Veränderung der eigenen Wahrnehmung nicht schlagartig erlebt, sondern als schleichenden Prozess.

Eine "verhaltensbedingte" Kündigung ist übrigens nicht so leicht durchzusetzen, wie man meint. Du müsstest eine Gefahr für dich, andere oder die Bausubstanz darstellen, und dem müsste eine Abmahnung vorausgegangen sein, in der ein "Abstellen der nicht hinnehmbaren Zustände" mit Fristsetzung gefordert wird, auf die du nicht reagiert hast. Dennoch, du willst es ja nicht aussitzen, sondern du willst was ändern, denke ich mal.


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08.11.2014 19:24
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Hallo numi,

nein, ich bin nicht in Behandlung, ich versuche seit nunmehr 2j einen Therapieplatz zu bekommen.

Deinen Vorschlag bzgl der Caritas nehme ich gerne an und werde sehen, was ich Montag erreichen kann.
Und was die "offenen Karten" angeht, das ist ein Punkt der zwingend nötig ist, um überhaupt adäquate Hilfe zu bekommen.
Termine bei Ärzten - gerade in dem Bereich - sind hier kaum noch zu bekommen. Nebenbei, ich bin aus Berlin.
Ein weiteres Problem ist jenes, da ich ja in Betreuung bin (BEW) kann ich nicht in eine Stationäre Einrichtung, da ich sonst aus dem Betreuungsvertrag falle.

Vielen Dank für Deine Worte...


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08.11.2014 21:53 (zuletzt bearbeitet: 08.11.2014 22:02)
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Auf die Idee, mir online Hilfe zu suchen, oder online zu fragen, wo ich hingehen könnte, bin ich gar nicht erst gekommen. Was ich dir hier empfehle, ist das, von dem ich mir gewünscht hätte, ich hätte es damals schon gewusst: Die Notlage von zwei Seiten gleichzeitig in Angriff nehmen - für die Probleme mit dem Haushalt usw die Caritas, für die Depressionen den Neurologen.

KEINEN Psychiater, Psychologen oder Psychotherapeuten, und zwar weils einfach viel zu lange dauert - wenn die für dich die besseren Ansprechpartner wären, dann wird dir das der Neurologe sagen, und er kann wahrscheinlich auch Beziehungen spielen lassen, um den Prozess zu beschleunigen, wenn er den Eindruck hat, dass du ein Notfall bist, für den er nichts tun kann. Sehr wahrscheinlich KANN er aber für dich etwas tun, und wenn es auch nur eine Linderung sein mag, die dich durch die Zeit bringt, bis du z.B. einen Therapieplatz hast. Sag beim Neurologen am Telefon, dass du den Verdacht hast, dass du Depressionen hast, und dass es dir sehr schlecht geht. Eine anständige Praxis nimmt das sehr ernst, und gibt dir entweder schnellstmöglich einen Termin (sag auf jeden Fall, dass du unmöglich so lange warten kannst, wenn es mehr sind als ein paar Tage, und sie dich bittebitte früher einschieben sollen), oder man nennt dir zumindest andere Anlaufstellen, wie z.B. ein SPZ oder Kollegen, bei denen noch was frei sein müsste. Spätestens nach dem dritten erfolglosen Anruf würde ich an deiner Stelle sagen, dass ich schon mehrere Praxen durch telefoniert habe, und mir langsam die Kraft ausgeht, nach Hilfe zu suchen. Seelenklempner sind chronisch überlaufen, und wer nur halbherzig anruft, bekommt neben den ganzen schweren Fällen eben nix. Deshalb muss für die deutlich werden, dass du ein solcher, dringender Fall bist. Auch, wenn du das selbst vielleicht nicht glaubst.


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24.10.2015 13:37
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Nach nunmehr einem weiteren Jahr hat sich immer noch nichts verbessert. Im Gegenteil...
Letzten Abend, also am Freitag Abend dem 23.10.15 wurde die Wohnung meines Nachbarn gewaltsam, durch Feuerwhr und Polizei, geöffnet. Nun sitzt ich hier und habe dieses beklemmende Gefühl, dass könnte auch mir passieren, wenn ich nicht da bin. In der zwischen Zeit habe ich die Einglliederungshilfe bekommen, aber an der Situation an sich hat sich NULL geändert. Auch durch einen weiteren Krankenhausaufenthalt zwischen dem 15 April 15 und dem 27 Mai 15 habe ich keine weiterführende Hilfe bekommen. Das perfide an der ganzen Sache ist, dass meine Nachbarschaft ganz maßgeblich an der Depression beteilig ist. Ich versuche darüber hinaus eine neue Wohnung zu bekommen, aber es heißt nur: "negative Schufa - Nein, tut mir leid" ich hab echt keine Idee mehr, wie ess noch weiter gehen soll. Der letzte Schritt, der mir bleib, ist tatsächlich in die Obdachlosigkeit zu gehen, um dann ins Hilfesystem eigeführt zu werden... und das kann es nicht sein... !

Nur mal am Rande, die Eingliederunghilfe, die ich mir einklagte, war so, dass ich an 2 Termine in der Woche hatte. Zum 1. Termin musste ich ins Büro und der 2. Termin fand in meiner Wohnung statt - passiert ist daraufhin nichts !

Und nach dem gestrigen Abend / Nacht, in der ja auch noch gewerkelt wurde - mitbekommen habe ich zuletzt was um 1.55 Uhr - habe ich echt panische Angst, dass mir das gleiche passiert ... und dann passiert genau, was ich schon zuvor schrieb - Ich bin dann Obdachlos.


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