Das ist bei mir noch so eine Sache... Ich habe noch keine Ursache bei mir finden können. Keine emotionale oder gar traumatische, auch keine sachliche oder banale. Ich komme aus einem ordentlichen, sauberen Elternhaus und hatte das was man als wohlbehütete Kindheit bezeichnen könnte.
Schon mein Kinder- und später Jugendzimmer war nie allzu ordentlich, meist gab es immer wieder "Großkampf-Aktionen". Sehr langsam, aber mit den Jahren sicher ist mir alles entglitten von dem Moment an in dem ich vor zwanzig Jahren ausgezogen bin. Und irgendwann war der Punkt überschritten an dem ich die Situation mit einem "Hauruck-Putz-und-Aufräumtag" nochmal retten konnte.
Ich weiß nicht ob man wirklich auch "grundlos" zum Messie werden kann oder ob da irgendwo eine Ursache verschüttet ist die mir tatsächlich überhaupt nicht bewusst ist.
Ja, ich glaube zumindest, dass ich wenigstens an dem Punkt angekommen bin an dem ich sozusagen den Ernst der Lage, die Realität erkannt habe und in Gottes Namen... na ja, "annehmen" oder "hinnehmen" sind eigentlich die falschen Worte. Ich hab's erkannt. Das trifft es vielleicht.
Aber trotzdem gehe ich jetzt erst mal ein wenig raus und genieße die Mittagssonne. Ich glaube, das auch nicht ganz unwichtig.

Uff, damit kenne ich mich gar nicht aus. Wobei ich die Möglichkeit jetzt auch nicht ausschließen würde. Ich verschließe mich solchen Dingen nicht völlig. Mich würde zum Beispiel - einfach aus Neugier - interessieren, ob ich so einer Rückführung zufolge schon einmal gelebt habe. Würde ich einfach interessehalber gerne mal ausprobieren. (Vielleicht habe ich im Mittelalter schon mal messie-frei gelebt *g*)

Was ich gestern geschafft habe ist leider nicht besonders überwältigend und sozusagen wieder nur "Tagesgeschäft" (Geschirr, Couchtisch, Wäsche,...), wieder nicht am Grundproblem gekratzt

Was mich freut ist, dass ich seit einigen Tagen nun schon jeden Abend ein neues Ritual konsequent beibehalte von dem ich merke, dass es mir guttut: Ich mache mir jeden Abend unmittelbar vor'm Schlafengehen eine Tasse "Moonmilk" mit Kakao, Zimt und Ashwanganda und schreibe dazu ein Dankbarkeitstagebuch (ganz unkompliziert einfach in ein Schulheft). Das hilft mir irgendwie ein bisschen gegen meine grundsätzliche Negativität.

Ich hoffe, heute bin ich ein bisschen erfolgreicher.
Das übliche ist heute zu tun:
- Geschirr/Küche
- Couchtisch
- Wäsche
- heute möchte ich die Betten frisch beziehen
- gestern wieder Katzenwäsche, heute muss ich die Wanne aus- und wieder einräumen, heute gibt's ein Schaumbad!! Muss!!
- Dann muss ich heute noch Einkäufe abholen (ich HASSE Einkaufen und nutze deswegen schon seit Langem weitestgehend wo es möglich ist den Abholservice. Den liebe ich so sehr, dass ich dem Personal im Supermarkt zu Weihnachten Pralinen mitgebracht habe weil ich trotz Servicegebühr immer irgendwie ein schlechtes Gewissen habe, dass da jetzt jemand meinen Einkauf machen muss... und trotzdem liebe ich es jedes Mal, nur alles flink am Abholschalter umzupacken und das war's. Ein nicht zu verachtender Aspekt dabei ist auch, dass es mich vor all den spontanen Impulskäufen bewahrt die mir ständig passieren wenn ich durch den Laden laufe und die ich mir schlichtweg gar nicht leisten kann).
Dann steht weiterhin auf dem Plan:
- Katzentoiletten reinigen/heute auch frisch auffüllen
- Katzennäpfe heute spülen
- Staubsaugen wo möglich
- drei Körbchen vom Badezimmer warten noch aussortiert zu werden
- ebenso die Oberfläche der ersten Wohnzimmerkommode
In hoffentlich nicht allzu ferner Zukunft:
- die beiden obersten kleinen Schubladen der Wohnzimmerkommode ausmisten
- Schuhregal ausmisten/mal ausputzen/einräumen
- Altglas wegbringen
- Altkleider wegbringen


So, ich weiß, das wird nicht alles heute und morgen und auch nicht übermorgen getan sein. Aber ich möchte gerne wenigstens mal eine Kleinigkeit außerhalb von "muss ich eh jeden Tag machen" schaffen. Denn das was ich jeden Tag mache verhindert nur, dass die Chaoswelle über meinem Kopf zusammenschlägt. Es wird niemals etwas an der Grundproblematik ändern.