[quote="TopTotty

Du beschreibst deinen Partner als faul - da er nichts wegräumt, aber wenn du etwas wegschmeißt, dann scheint er damit kein Problem zu haben. Das passt nicht in meinen Bild einer Messiekrankheit...
Oder sehe ich da was falsch?[/quote]


Ich sehe das anders, vielleicht traut er sich nix wegzuschmeißen, traut sich nicht Entscheidungen zu treffen.

@Laurie das würde zu ihm passen. Er überlässt viele wichtige Dinge mir, eigentlich auch simple Entscheidungen und eine eigene Meinung hat er selten.
Das knüpft vllt. an der Angst vor dem entscheiden an. Mehr als reden kann ich da aber nicht tun, oder gibt es da etwas, was ich aktiv tun könnte, um ihm zu zeigen das ich ihn so akzeptiere und ihn mit seiner Angst dort abhole, wo er steht?

Schau, erst mal was für dich am dringlichsten stört, was sollte am ehesten getan werden , wo aufgeräumt oder entsorgt. Entscheide du für dich und dann gehe die Dinge nach und nach an. Frage ihn: Darf das weg?, wenn Nein, dann solltest du das unbedingt akzeptieren überlege dir einen Ort , einen Karton wo die Dinge die er behalten will erst mal rein kommen. Mache nichts über seinen Kopf hinweg, sonst hat er kein Vertrauen mehr zu dir und das horten wird immer schlimmer. Treffe du die meisten Entscheidungen, dränge ihn zu nichts, es könnte sein, dass er irgendwann selbst Entscheidungen trifft oder was wegräumt und dann ganz, ganz wichtig musst du ihn loben und nicht belohnen, wie ich hier gelesen habe. Wenn man was geschafft hat, dann sollte man sich natürlich belohnen, doch du sollst ihn erst mal vielleicht etwas übertrieben loben.

Liebe Gabriella,
es ist auch nicht wichtig, ob dein Mann ein Messie ist, eine Antriebsstörung hat oder sich einfach aus irgendwelchen Ängsten das falsche zu tun nicht entscheiden kann.
Tatsache ist, da ist ein Problem, das man beheben muss,
damit ihr Euch als Familie wieder wohl fühlt.
Lg. Laurie

Hey einen Moment mal. Das geht hier wirklich recht schnell mit der Einsortierung in Schubladen!
Ich habe das ernst gemeint, als ich versucht habe, zu klären, welche Störung hier denn nun voliegt. Wolfram hat in meiner Wahrnehmung erstmal von dem vermeintlichen Messie abgelenkt und einen konfrontativen Blick auf Gabriella gelenkt. Das kenne ich nur zu gut, aus meiner persönlichen Erfahrung! Bei mir kommt bzw. kam da wirklich Ohnmacht auf: Ich wußte einfach genau, dass hier irgendetwas bei mir Zuhause nicht stimmte und hab mich wirklich um Lösungen bemüht, indem ich behutsam Gespräche gesucht habe. Und was kam dann als Antwort: "Das Messie-Syndrom ist ja noch nicht einmal eine Krankheit, also gibt es das auch nicht und jetzt spreche ich das mal alleine mit deiner Frau durch, und das war es dann!" Oder: "Wenn ich mir das so anhöre, ist das doch alles gar nicht so schlimm. Wenn du mich fragst, habt ihr einfach nur eine Beziehungskrise. Da gehören ja bekanntlich immer zwei zu. Und da möchte ich mich nicht in eure Beziehung einmischen. Ich geh mal lieber..."

Und auf der anderen Seite, Laurie, sind hier zwar recht viele Messie versammelt, aber kann man sich da so schnell sicher sein, dass auch Gabriellas Partner dazugehört? Also ich für meinen Teil, habe da deutlich länger gebraucht, um mir da eine gefestigte Meinung machen zu können! Solch eine Meinung muss schon abgesichert sein, da in meinem Fall die "Diagnose" immer in Frage gestellt, wird. Ich glaube, dass das eine typische Begleiterscheinung von dieser Krankheit ist und habe das auch schon hier in diesem Forum entsprechend erlebt....

Gabriella, steht für dich denn fest, dass dein Partner ein Messie ist?
Ich unterscheide bei dem Krankheitsbild zwischen äußern Symptomen und inneren. Zu den äußeren gehören Desorganisation in Raum (Sammeln und Unordnung) und Zeit (Unpünklichkeit). Die innere Desorganisation ist für mich jedoch viel gravierender (Kindheitstrauma, Süchte, Depression, Perfektionismus).
Mir fällt gerade ein: Vielleicht haben Messies ja genau aus dem Grund häufig Einsichtigkeitsschwierigkeiten: Man wird die ganze Zeit mit irgendeiner Unordnung konfroniert, aber im Unterbewußtsein weiß der Betroffene ganz genau, dass er / sie eigentlich ein ganz anderes Problem hat. Man ist deshalb uneinsichtig, sich mit den augenscheinlichen Problemen auseinander zu setzen.

Du schreibst in deinen Beiträgen mit recht flinken Fingern, dass du an ihm verzweifelst und dass er alles falsch macht. Vielleicht hat er sich mit dieser Meinung über dich irgendwie arrganiert und ist nun zu faul, noch mehr in die Beziehung zu stecken. Also nochmals: Ich kann das so von außen so schnell nicht greifen, halte aber die Erkenntnis über diesen Zustand für wichtig.

Geht es mehr in Richtung Paartherapie oder eben Messie-Probleme. Ich weiß nicht, was du lieber als Ergebnis hättest: Paarprobleme haben vielleicht eine Chance bei beidseitiger Neujustierung. Definitiv führt das Messieproblem auch zu Problemen in der Partnerschaft - da spreche ich aus Erfahrung. Ich bin noch auf der Suche nach Lösungswegen. Ich merke, dass mich dieses Forum hier augenblicklich weiterbringt. Mal schauen wohin...

Liebe Grüße
T