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Ratlos und verzweifelt
#6
Hallo Miranda, Hast ja recht ich hätte das etwas genauer beschreiben sollen. Zum Verständnis: Das Haus haben wir vor Jahren unserer Tochter überschrieben und uns einen Nießbrauch für das ganze Haus im Grundbuch eintragen lassen.
Unsere Tochter wohnt im Dachgeschoss. Aus gesundheitlichen Gründen sind wir 800km entfernt an die Nordsee gezogen und der Tochter haben wir unsere Wohnung überlassen ohne Mietvertrag. Sie hat sich in den 8 Jahren im ganzen Haus ausgebreitet. Überall Chaos.
Immer wenn wir in größeren Abständen zu Besuch waren war die Wohnung mehr oder weniger aufgeräumt. Wir haben bis jetzt ein gutes Verhältnis mit ihr und telefonierten regelmässig. Nur als unser Sohn im letzten Jahr sie besuchte, durfte er nur in ein Zimmer
gehen. Als wir ihr dann im Dezember anküdigten, daß wir Ende Juni zurückkommen war sie zwar nicht begeistert aber in den später folgenden Telefongesprächen klang es immer wieder durch, dass sie es schon irgendwie richten wird. Zwischendurch hinfahren konnten wir nicht das war uns zu anstrengend .
Sie gab mir gegenüber in einem Gespräch wegen dem ganzen Durcheiander zu, daß die Probleme hat. Auf Einzelheiten lies sie sich nicht ein. Wir finden überall viele Lebensmittel teils mit Ablaufdatum 2013 aber auch neuere zum Beispiel über 50 Fererro Packungen, 21 Flaschen Leinöl mit abgelaufenem Datum und weitere Lebensmittel in Schränken, Regalen auf Tischen und auf dem Boden in der Wohnung und im Keller.
Zum Beispiel im Wohnzimmer Wäscheberge in Körben, die sie nicht unterbringen kann, ein Durcheinander von Schriftsücken vermischt mit Reklame so geht es weiter und immer Kartons mit Plastikabfall,Verpackungsabfall.
Unsere Tochter ist immer freundlich zu uns. Unser Eindruck ist, daß sie den guten Willen hat aber nicht schafft dem Chaos Herr zu werden.
Im Bad steht in der Dusche ein abgeschlagenes Bett, Matratze und wieder Berge Wäsche, Bettdecken und anderes. Auf Rückfrage sagte meine Tochter, dass sie schon ewig nicht mehr dieses Bad benützt hätte. Die Toilette hat sie freigemacht mehr nicht. Meine Frau und ich räumen jetzt den Bereich Waschbecken finden aber keine Mülltonne. Wir wissen nicht wie die Abfalltrennung hier in BW ist (werde mich erkundigen) Anscheinend trennt sie sehr sorgfältig den Müll hat Tonnen für Papier,Platik, Glas,Styropur und im Garten eine Komposttonne nur eine Restmülltonne haben wir nicht gefunden. Nach Rücksprache sagte sie, dass diese Tonnen nur alle vier Wochen gellert werden würden.
Gestern Abend war sie bei uns und während des Gesprächs fragen wir sie ob ihr klar wäre, dass wir keinerlei Abstellmöglichkeiten im Wohnzimmer/Schlafzimmer hätten. Ja das tut ihr leid und sie würde sich bemühen usere Basisbedürfnisse zu stillen wir sollten eine Liste schreiben was wir zuerst brauchen. Die Wohnung ist nicht sauber so ein Zwischending dreckig/sauber.
Wir wollen ihr helfen beim sortieren mehr können wir nichttun in erste Linie wollen wir leben und nicht vegetieren zumal unsere Lebenszeit immer weniger wird.
Hab herzlich Dank Miranda
#7
Hallo Anna, danke für deine Antwort.
Genau wie du beschrieben hast empfinden wir das bei uns. Garagenflohmarkt oder Spenden alles eine gute Idee nur wie sollen wir so etwas auf die Beine stellen. Wir sind alt und körperlich nach der Suche nach irgendwelchen Sachen in unseren Kartons fast am Ende mit unserer Kraft. 60 Kartons die aufeinander gestellt sind immer zwei und ein Karton anschauen dann den anderen drauf und wieder reinschauen bis man das Gesuchte gefunden hat das schlaucht. Hast du eine Idee an wen oder wohin wir uns wenden können?
#8
Hallo Sybille, danke für deine Antwort.
Zum Nie?brauch gibt es keine Konditionen, der ist im Grundbuch für das ganze Haus eingetragen.
Unsere Tochter hat sich nach unserem Auszug auch in unserer Wohnung ausgebreitet aber dem haben wir zugestimmt. Die Wohnung sollte ja nicht leer stehen einen Betrag hat sie uns auch bezahlt natürlich weniger als übliche Miete ist ja auch gut so gewesen. Einen Mietvertrag gibt es nicht.
Das Bett und die Sessel wurden zu ihr geliefert und wir haben es erst jetzt aufgebaut. Sie hat also gewusst, daß wir kommen aber es nicht wahrhaben wollen. Wie in der Antwort zuvor geschrieben wohnten wir 800 km entfernt. Konflikte klären wir im Gepsräch. Es gab keine inzwischen wissen wir dass sie alles verspricht aber nichts oder nur ganz wenig davon haltet. Es geht in ihren Kopf nicht hinein, daß sie niemals die Wäscheberge und alles andere in ihre Dachgeschosswohnung bekommt. Sie glaubt es uns einfach nicht und versucht zusammen mit ihrem Mann es irgendwie zuwege zu bringen. Ach so das ganze Treppenhaus war mit Kartons teils voll teils leer ebenfalls so zugetellt, dass nur noch 30-40cm Raum war zum durchgehen. Die Treppe zum Erdgeschoss hatte sie freigeräumt. Zum Keller ist es immer noch eng - wir müssen sehr aufpassen beim runtergehen.
Wir haben auch den Eindruck dass sie größere Probleme hat. Wir haben sie schon mehrfach gebeten sich ärztliche Hilfe zu holen. Sie glaubt aber nicht, dass sie dies nötig habe. Morgen haben wir einen Termin beim Hausarzt, der auch jetzt der unsere wird und da werden wir dieses Problem ansprechen. Wir haben mit unserer Tochter ein gutres Verhältnis wollen ihr helfen aber in erster Linie wollen wir in Ruhe leben können vor allem, dass wir mehr Platz bekommen.
@Peter_Klaus , @Anna1111 + alle,
Mir ist völlig klar, dass die Situation "bescheiden" ist, Anna. Es ging mir so etwa um die Aussage, die man im "Gelassenheitsspruch" z.B. bei den Anonymen Alkoholikern und deren Angehörigen formuliert hat. Nur denke ich, dass wir uns zum einen um unsere Gelassenheit am besten selbst kümmern, statt den lieben Gott darum zu bitten, und zum anderen dass man langfristig die meisten Dinge ändern kann, auch die, die man kurzfristig nicht ändern kann. Deshalb erlaube ich mir die Gelassenheit, Dinge, die ich nicht von heute auf morgen ändern kann, hinzunehmen und mir meine Fröhlichkeit und meinen Mut zu bewahren, während ich geduldig daran arbeite, sie zu verändern.
Diese Version passt für mich besser, denn sie berücksichtigt, dass äußere Umstände weder in sich unveränderlich sind noch unser Innenleben zwangsläufig an bestimmten äußeren Bedingungen hängt (Stoizismus und so!)
Zitat von Anna1111 im Beitrag #4
die mir ständig irgendetwas verspricht, aber nichts hält. Ein echter Messie.
Es wäre sehr nett von den lieben Angehörigen hier, pauschale Aussagen über Menschengruppen - egal welche - zu unterlassen, falls diese Menschengruppen nicht durch genau das definiert sind. Ich z.B. bemühe mich, realistisch einzuschätzen, was ich schaffe und was nicht. So verspreche ich ungern überhaupt was, und halte davon das meiste. Nach meiner Erfahrung schaffen Nicht-Messies auch nicht immer alles. Die meisten Menschen befinden sich also in der Situation, dass sie von dem, was sie versprechen, einen mehr oder weniger großen Teil hinkriegen.
Zitat von Peter_Klaus im Beitrag #6
Unser Eindruck ist, daß sie den guten Willen hat aber nicht schafft dem Chaos Herr zu werden.
Das ist sehr wahrscheinlich.
Sie scheint aber die Realität noch nicht so ganz an sich ranzulassen, dass sie in der Dachwohnung wohnt und sich auf diesen Wohnraum auch beschränken muss. Mein Vorschlag: Sie räumt die Dinge aus eurer Wohnung, die sie unbedingt behalten will, und um den andern Kram kümmert sich ein professioneller Entrümplungsdienst. Wenn es ein Problem ist, den zu bezahlen, kann man mal beim Sozialamt nachfragen oder so. Ich weiß nicht, wie das bei euch geregelt ist - hier gibt's die "Messie-Hilfe" und auch bei den Entrümplern, die überall ihre Werbung reinschmeißen, steht drauf, dass die Kosten vom Sozialamt übernommen werden können. Das setzt wohl nicht voraus, dass man Sozialhilfe bezieht, sondern dass das Einkommen unter einer bestimmten Grenze liegt.
Diese Debatte über die Rechtslage beim Wegschmeißen von anderer Leute Eigentum, über die Anna schreibt, würde ich gar nicht führen. Das Zeug muss raus und feddich.
Gold
Silber
Bronze
Medaille
Pokal
@Miranda
Vielen Dank, ich hab nachher oder heute Abend auch noch etwas dazu zu sagen. Jetzt hab ich leider keine Zeit mehr, denn mein Freund und ich müssen noch ein Möbelstück für meinen Vater abholen.
Diese Vorverurteilungen sind es, die vielen das Leben schwer machen.
LG Hatifa
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