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Geht das?
@Sybille
Neugierige Frage: Haben sich die Messietendenzen bei dir und bei deinem Mann durch euer Zusammenleben verstärkt? Also vielleicht verdoppelt wegen "zwei Messies in einem Haushalt"?
Oder habt ihr es gemeinsam besser in den Griff gekriegt, sodass euer gemeinsamer Haushalt weniger messiehaft ist, als es eure Singlehaushalte waren?
(Ignoriere mich bitte, falls ich zu neugierig bin oder dich die Frage nicht interessiert. :-)
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Das ist eine schwierige Frage @Rica weil wir uns halt schon ewig und vier Tage kennen.
Ich wollte vor zwei gefühlten Ewigkeiten ein Minimalismus Experiment versuchen. Habe es nicht durchgesetzt, weil "man" mir erklärt hat, was ich alles brauche.
Und ich dann nachdem ich "ausreichend" "Vernunft" angenommen hatte, keine Lust mehr hatte, alles bis auf die "vernünftigen" Sachen wegzutun.
Hätte ich später nochmal mit mehr Ernst angesetzt, wenn ich zu diesem Zeitpunkt nicht schon einen Freund mit Sammelleidenschaft gehabt hätte?
Könnte ich mir vorstellen. (Ob's ne gute Idee gewesen wäre ist eine andere Frage. Ich glaube gerade rückblickend, es war ne *absolute* Schnapsidee, die mich entweder für immer kuriert oder... Naja. Is' ja auch egal jetzt.)
Hätte er weniger gesammelt, wenn er eine Freundin gehabt hätte, die ihn für online-Games, Marathon oder Jodeldiplom begeistert hätte? Könnte ich mir *auch* vorstellen. Theoretisch.
Dass man immer das Gefühl hat, der *andere* habe zu viel Zeug (*meine* Sachen brauche ich schließlich alle 😉) führt glaube ich unheimlich stark dazu wenig Lust zu haben.
Solange *ich* mein Zeug nicht im Griff habe, brauche ich *ihm* nicht wegen seiner Sachen blöd zu kommen und solange *er* nicht mitzieht, sieht man kaum Fortschritte. Ist ja so. Beides.
Auf der anderen Seite bin ich ziemlich sicher, dass er noch doppelt so viel Zeug hätte, wenn ich jetzt ausziehen würde. Ich denke manchmal *ich* könnte das Sammeln tatsächlich lassen, wenn ich alleine wäre. Bloß. Das liefe dann auf einen "Lebensfreude wird überbewertet, ohne die schönen Dinge funktioniert das alles besser" Pragmatismus hinaus, der mir ausgesprochen lebensfeindlich erscheint und auf den ich so gar keine Lust habe. Schon gar nicht ohne den interessanten, lustigsten, kreativsten Menschen, der mir je begegnet ist! Wozu sollte ich da noch funktionieren *wollen*?
Und so landen wir gemeinsam immer wieder dabei, dass wir das nicht wollen. 1. Wollen wir einander nicht hergeben. 2. Wollen wir die Dinge, die uns freuen nicht hergeben. Und so geben wir sie nicht her. 😉
Es gibt keine Lösung, aber manchmal... Manchmal habe ich das Gefühl, dass die alte Schul- und Uniweißheit: "In dem Moment, in dem ich begriffen habe, warum die Aufgabe NICHT lösbar ist, steht der Durchbruch unmittelbar bevor." - Also, manchmal habe ich das Gefühl, dass diese Tatsache auch im Leben gilt.
Und dass es darum geht, von den Extremen wegzubleiben. Es gibt keine Lösung. Und vielleicht ist das die Antwort. Ist es nicht das wichtigste, dass wir einander haben?
Und solange wir nicht von Bücherstapeln erschlagen werden und was sauberes anzuziehen haben, wen juckt da, wie es *aussieht*? Vielleicht müssen wir einfach alle 10 Jahre einen weiteren Lagerraum anbauen und fertig?
Ich versuche aktuell in Pareto Manier die 80% Ergebnis mit 20% Aufwand. Und dann aufhören. Runter mit dem Perfektionismus, der macht unglücklich und krank.
Vielleicht ist das Ziel nicht, dass es hier aufgeräumt ist. Sondern, dass ich nicht morgens schon mit "Augen auf" "Aufstehen" "Anziehen" überfordert bin?
"Geht das?" - "Wenn es wichtiger ist, als wie es mir geht, geht alles."
Zitat von Sybille im Beitrag #432
Ich versuche aktuell in Pareto Manier die 80% Ergebnis mit 20% Aufwand. Und dann aufhören. Runter mit dem Perfektionismus, der macht unglücklich und krank.
Vielleicht ist das Ziel nicht, dass es hier aufgeräumt ist. Sondern, dass ich nicht morgens schon mit "Augen auf" "Aufstehen" "Anziehen" überfordert bin?
Das sehe ich genauso.
Das einzige wichtige Ziel ist die eigene Unversehrtheit. Wenn Hausarbeit (über die absoluten Basics hinaus) daran kratzt, ist sie strikt zu unterlassen.
Ich handhabe das so:
Habe ich meine aus Gesundheitsgründen notwendige Diät mindestens zur Hälfte eingehalten,
die Hälfte meiner physiotherapeutischen Bewegung getätigt,
meine Aufgaben im Job im "fertig ist besser als perfekt"-Style erledigt,
und habe etwas Sauberes zum Anziehen für den nächsten Tag,
dann "I call it a day" und mache Feierabend, wenn Putzen & Co mich an dem Tag überfordern würden.
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Mir ist heute morgen etwas aufgefallen:
Wenn ich hier aufräume, sieht man, wie es hier aussieht. Wenn ich alles vollstopfe, herumschmeiße, rumstehen lasse, sieht man nichts als Chaos.
*Oh*
Es ist also strategisch klug, aufzuräumen, wenn ich sehen will, wie die Ebene darunter aussieht. Und strategisch klug *nicht* aufzuräumen, wenn ich die Ebene darunter nicht fünfmal täglich auf dem Silbertablett präsentiert haben will. (Und jetzt sage mir niemand, ich müsse mich meinen Problemen stellen. Niemand niemand *NIEMAND* der zwei Blicke auf meine Lebensgeschichte geworfen hat, wird ernsthaft bezweifeln wollen, dass ich das *versucht* habe. Es mag sein, dass es noch tausend blinde Flecken gibt, die ich verdränge, aber die sind *nicht* mit Gewalt und Hartnäckigkeit erreichbar. Sonst wären sie nämlich schon weg. Was da mit Geduld und Du-musst-nicht-perfekt-sein-es-ist-auch-so-gut-genug noch geht, wird man sehen. Das ist alles.)
Hieße, dass es das *wichtigste* wäre, es nicht schlimmer zu machen.
Ich meine:
Wenn der Krempel vom Problem ablenken soll, ist das in sich meiner Meinung nach jetzt nicht soooo schlimm. (Ich finde "Keine Ahnung, ich les jetzt mein neues Buch" jedenfalls besser als verbissen über einem Problem zu verzweifeln, für das es schon 1000 Mal keine Lösung gab. Wenn mir wieder was *einfällt* kann ich ja nochmal neu überlegen. In der Zwischenzeit: Was läuft im Kino? 😉)
Schlimm ist, wenn der Krempel der es doch besser machen sollte, selbst zum Riesenproblem wird.
Und *noch* schlimmer ist es, das Problem "Krempel" dann per Gewaltakt anzugehen. Weil ich dann nämlich am Ende des Krempel-Problems fix und fertig vor dem stehe, von dem ich mich ursprünglich ablenken wollte um nicht darüber verrückt zu werden. 😆
Okay.
Also. Fazit:
Es ist vollkommen wumpe wie es hier aussieht, denn darum geht's nicht. Wichtig ist, dass ich nicht im Chaos ersticke. Dass ich keine Panik schieben muss. Und dass ich Leute reinlassen kann, damit ich mich hier nicht vergrabe. Eine "so soll es aussehen" Lösung ist aktuell nicht zu bekommen. Und da das nicht an einem Mangel an schöner-wohnen-Optionen liegt, helfen auch keine Innenarchitekten oder Feng-Shui Projekte.
Ich glaube gerade sämtliche "tollen" Ausmiste-Aktionen sind für's erste gestrichen. Mit der Zeit und Energie dafür werde ich heute mal versuchen was schönes zu machen. Mal sehen wie sich das bewährt.
Was den Haushalt angeht, werde ich heute versuchen den Aufwand zu minimieren (Tagesroutine plus Wäsche!!!) , sonst *nix*. Ein laufender Haushalt ist wichtig. "Ernsthafte"
Lösungsansätze hingegen führen nirgendwo hin, wo ich sein möchte.
Geht das?
Keine Ahnung. Ich habe den Versuch eine Lösung zu finden heute bewusst unterbrochen und mache statt dessen einen Ausflug mit Herbstlaub und frischer Luft.
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