Geht das?

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16.08.2024 13:20 (zuletzt bearbeitet: 16.08.2024 13:30)
avatar  Rica
#276
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Zitat von Robin im Beitrag #269
Also so etwa folgendes Bild: Ich finde den Ansatz im Prinzip gut, aber für mich zu starr. Ich habe Tage, wo ich mehr machen kann, und solche, wo ich weniger machen kann. Und ich hab das Gefühl, dass ich es nicht ernst nehmen könnte, wenn mir jemand, der mein Leben und meinen Haushalt gar nicht kennt, Tagesaufgaben schickt.

Also ist das hier so eine Art Jein: Ich traue mir nicht zu, mich an so einen Plan auch zu halten, aber mit flexiblerer Zeiteinteilung folge ich grade einem ähnlichen Konzept.


In einer Rezension zu Flyladys Buch wird genau das angesprochen. Als Alternativen werden zwei andere Titel empfohlen, die das laut der Leserin wohl besser handhaben.

Unbearbeitet direkt aus meiner Zwischenablage:
Mcalary’s “Destination simple”.
Davis “How to keep house while drowningMcalary’s “Destination simple”.


Ich selbst fahre am besten mit meiner Methode, Unordnung und Schmutz gar nicht erst entstehen zu lassen. Das erspart mir Aufräumroutinen und anstrengende Putzarbeiten.

Ich spüle während der Mahlzeit ab: 1. Gang, Schale leer => unter fließendem Wasser abspülen, abtrocknen, aufräumen. Die kleine Unterbrechung schickt schon mal mein Sättigungsgefühl auf die Reise vom Magen ins Gehirn. 2. Gang, Schale leer, desgleichen. Dito nach dem Dessert. => Fertig gegessen, keine Spuren hinterlassen. Denn natürlich habe ich alles Zubereitungszubehör schon während der Essenzubereitung gesäubert und aufgeräumt.

Keine Spuren hinterlassen.

Nach der morgendlichen Dusche flink das Bad samt Badboden mit nassem Mikrofasertuch und einem Klecks Spülmittel abwischen. Dauert fünf Minuten. Keinerlei Schrubben notwendig, weil das Bad noch vom gleichen Schnellputz vom Vortag sauber ist. Ich putze es nicht, ich sorge dafür, dass es sauber bleibt.

Alles sofort wieder säubern und aufräumen.

Müll, Altglas, Altpapier jeden Tag mit rausnehmen.


Dazu die fixen Aufgaben an fixen Wochentagen:

Montags zum Spülmittel Essigessenz auf den Badputzlappen, um Kalkablagerungen zu verhindern. Die Fliesen bis Schulterhöhe mit abwischen.
Montags erledige ich auch allen Papierkram. Kriege ich die Steuererklärung nicht an einem Montag hin, arbeite ich eben soviele Montage daran, bis ich fertig bin.

Dienstags derzeit Entkrempeldienstag. ;-)
Normalerweise würde ich dienstags einen kleinen Abschnitt Wohnung komplett putzen: dort die Wände und Lampen entstauben, Türen abwischen, Fenster putzen. Angefangen beim Flur, Dienstag für Dienstag fortgesetzt bis ich eines Dienstags im Wintergartenzimmer ende. Dann wieder vorne im Flur anfangen.

Es ist völlig egal, wie viele Wochen das dauert. Wenn ich wenig Zeit und Kraft habe, mache ich dienstags nur fünf Minuten und lasse das als Tageswerk gelten. Wenn ich nicht da bin, fällt es aus. Es macht nichts. Weil ich trotzdem im Laufe der Zeit die gesamte Wohnung geputzt kriege. Und das wieder und immer wieder.

Mittwochs staubsaugen. Am letzten Mittwoch im Monat mit Fugendüse auch die Bodenleisten entlang absaugen und das Parkett feucht wischen. Diese Monatsende-Specials sind aber nicht unbedingt notwendig. Wenn ich mittwochs keine Zeit oder keine Kraft habe oder nicht da bin: kein Problem. Dann fege ich nur den Hauptverkehrsweg mit dem trockenen Mopp. Oder ich lasse es ganz ausfallen. Denn es gibt jede Woche einen Mittwoch, also wird es automatisch immer mal wieder erledigt. Das reicht völlig.

Donnerstag ist der Tag vor meinem allwöchentlich freien Freitag. Donnerstags bringe ich mich selbst auf Hochglanz. Epilieren, Haarewaschen, Maniküre, Pediküre.

Freitags mache ich nichts. Außer keine Spuren zu hinterlassen, also kein Aufräumgut zu produzieren, kein schmutziges Geschirr zu produzieren. Vom Wochenmarkt bringe ich mir einen armvoll frische Schnittblumen mit. ♡

Samstags ist große Wäsche. Meistens wasche ich unter der Woche noch eine Maschine. Deshalb ist es nicht schlimm, falls der Waschtag am Samstag mal ausfällt.

Sonntags schreibe ich meinen Plan für die nächste Woche. Im Kalender trage ich auch o. g. Tagesaufgaben als konkrete Anweisung ein: MO/Patientenverfügung Entwurf weitermachen. DI/Schlafzimmer alles Zugängliche säubern (Fenster nicht). MI/staubsaugen. usw.


Ich will nicht angeben damit. Es funktioniert halt für mich.


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16.08.2024 14:01
avatar  Robin
#277
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@Sybille

Zitat von Sybille im Beitrag #274
Du *klingst* in meinen Ohren ohnehin, als hättest Du aktuell mit Abstand den meisten Drive von uns dreien,


Nee, heute nicht... Zu wenig Schlaf und es ist schwül und... Naja, ich will nicht jammern über niedrigen Blutdruck und andere Luxusproblemchen. Aber ich mache jetzt *einen* Schritt und dann noch *einen* und dann mache ich Urlaub für heute. Hab ich mir verdient.


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16.08.2024 14:02 (zuletzt bearbeitet: 16.08.2024 14:02)
avatar  Sybille
#278
Sy

.. versehentlich mitten im Tippen auf senden geklickt 😉


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16.08.2024 14:37
avatar  Robin
#279
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@Rica

Die Titel sind auch in mein Notizbuch gewandert. Ich wische meist entweder gar nicht oder zeitnah hinter mir her. Z.B. habe ich gestern beim Ausmisten jede Menge Röstzwiebeln in meiner Küche verstreut. Augenblicklich gibt es dauernd einen Grund zum Fegen...


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16.08.2024 15:02
avatar  Sybille
#280
Sy

Klingt großartig @Rica ja wirklich!!! Ich bin total begeistert von Deiner Methode... Allerdings bin ich davon überzeugt, dass ich mich, wenn ich mich jetzt voller Begeisterung auf diese Methode stürze, vermutlich innerhalb von 6Wochen total übernehme, zusammenklappe. Und dann hier wieder *alles* liegen bleibt, weil ich mit Augen-offen-halten und nicht-heulen beschäftigt bin.
Daher:
Ich wünschte, ich könnte das. Aber ich kanns nicht. Jedenfalls aktuell nicht. Vielleicht irgendwann...

Und ich glaube *das* ist gar nicht soooo weit entfernt von der Frage ob man Routinen vernachlässigrn will um etwas fertig zu bekommen @Robin .

Ich glaube es ist die Frage, von was für Routinen wir reden. Wenn ich *zB* die Routine einführe jeden ersten Montag im ungeraden Monat die Fenster zu putzen, dann bin ich absolut deiner Meinung:
Wenn ich gerade das Gartenhaus streiche und fast fertig bin, dann bleiben die Fenster halt Mal dreckig. So what?
Was mir als erster Schritt vorschwebt ist aber eine Art "Mindestroutine". Also Dinge von denen ich sagen würde, die vernachlässige ich nur wenn ich im Koma liege, die Welt untergeht, ich 40°C Fieber habe o.ä.
Also quasi das Haushalts- Pendant zu "duschen, zähneputzen, schlafen, etwas-essen". JA, es GIBT Gründe nichts zu essen, nicht zu duschen und im Koma putzt Mensch auch die Zähne nicht... Aber die Gründe sind *echt* wenige, weil das *eigentlich* echt unabdingbar ist.
Beim Haushalt vernachlässigt es sich etwas leichter als Dusche oder Zähne. Aber das führt dann halt zu irgendwelchen Gewaltakten, weil #Abwasch-mal-wieder-liegen-gelassen-bis-keine-saubere-Tasse da.

Ich finde es *total* verlockend irgendwas so zu priorisieren, dass ich dafür den Haushalt schludern darf. Total. Aber ich denke gerade:
Bei Licht besehen gibt es gar nicht sonderlich viel, was wichtiger ist, als saubere Wäsche. Das kommt einem nur immer so vor, weil man den Haushalt so wunderbar *aufschieben* kann.

Aber wie gesagt: Ich will weder Recht haben, noch irgendjemanden zu irgendwas überreden. (Ausgerechnet ich, die ich es ja gerade *nicht* hinbekomme.)

Also. Ich probiere Mal solche Basics und gucke ob mein Stresspegel dadurch sinkt. Das ist im Prinzip schon alles. 😉


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