@Fundus
>> Ich dachte bisher auch, kein Aspie zu sein. :)
Na, Du machst mir Spaß!! So wie ich das gehört habe, gehört zum Autismus dazu, dass man sich schlecht in andere hineinfühlen kann. Das ist bei mir anders. Ich bin zu sensibel. Heute Morgen wusste ich sogar besser als meine Schildkröte selbst, was sie braucht. *grins* Leider ist Empathie keine angenehme Fähigkeit. Pychopathen und Trittbrettfahrer nutzen sie für ihre Zwecke aus. Da ich selbst eine ehrliche Haut bin, konnte ich mir früher gar nicht vorstellen, wie schamlos andere sich verstellen. Menschen. Tiere machen sowas nicht. Tiere versuchen meistens gar nicht zu lügen und falls sie es versuchen, stellen sie sich ziemlich dämlich dabei an.

Das mit dem "In-die-Augen-sehen" scheint für viele wichtig zu sein. Tatsächlich ist es ihnen aber nicht wichtig, selbst anderen in die Augen zu sehen, sondern dieses Kriterium dafür zu benutzen, um andere zu maßregeln. Im Prinzip muss man einander nicht in die Augen sehen, während man sich unterhält und kann das auch nicht immer, z.B. beim Autofahren.

Grundsätzlich gilt in der psychlogischen Diagnostik wohl Dummheit, Aggression, Destruktion und kurze Aufmerksamkeitsspanne als normal und damit als ideal. Und alles andere gilt als Krankheit.

Ja, seltsame Gespräche oder auch Briefwechsel, da kann ich ein Lied davon singen. Beispielsweise musste ich feststellen, dass sich die meisten Leute so wenig für ihre Freunde interessieren, dass sie nicht mehr wissen, was diese Person im vorletzten Brief geschrieben oder beim vorletztn Gespräch gesprochen hat. Damit sind aber kontinuierliche Diskussionen unmöglich. Man fängt immer wieder bei null an und erklärt dem anderen, wer man ist. Auch die Antworten auf einzelne Geschichten oder Anekdoten bestehen oft aus völlig unpassenden Sprichwörtern oder der andere reagiert nicht auf den ganzen Satz, sondern nur auf ein einzelnes Wort aus dem Satz. Vermutlich mag ich darum so gerne die Literatur. Dort gibt es sinnvolle Dialoge. Im echten Leben hört man fast nur Quatsch. Ich habe auch beobachtet, dass die meisten Real-Life-Dialoge eigentlich Monologe sind. Einer erzählt, der andere kommentiert. Ist ja auch einfacher. Man muss nicht wirklich verstehen oder zuhören, was der andere sagt. Wie anstrengend wäre das denn?

Ich weiß, das klingt jetzt vermutlich sehr Aspie-mäßig. Aber wie gesagt, zu so einem Menschenbild kann man auch durch die Kombination aus Intelligenz und Trauma (=Enttäuschung) gelangen.

Ja, ich weiß, die Umhängegläser sind bei Karnevallsumzügen praktisch. Aber da gehen wir ja auch nicht hin. Naja, meine Schwester hat das Recht, diese Dinge zu behalten, wenn sie möchte. Ich will ihr da nicht reinreden. Nur habe ich leider im Keller keinen Platz mehr für ihre Geschirrkisten!

Oh ja, Borderliner sind übel. Die stoßen andere absichtlich vor den Kopf, um die Kontrolle über ihre Gefühle zu übernehmen. Ich denke, meine Mutter gehörte dazu.

Ja, auf die Idee mit dem DHL-Shop bin ich auch gekommen. Vielleicht werde ich dort Stammgast. Er liegt näher uund hat die besseren Öffnungszeiten! Momentan muss ich mindestens zwei Mal die Woche Päckchen verschicken.

@Emin
>>>OK, kann sein, dass sich bei den Experten ihre Expertise mit "Messietum hat immer mich Verlust zu tun" auch schon erschöpft.
Gut, nochmal anders. Du meintest, Messietum sei nicht erforscht. Und was die Experten im Film sagten, sei auch einfach nur irgendetwas.
Im Film meinte jemand "Messietum hat immer mich Verlust zu tun". Das klang für mich als gäbe es dahinter irgendeine Studie, die das herausgefunden hat. Aber dann habe ich Dir Recht gegeben. Ich halte es für möglich, dass dieser Satz schon das Ende der Weisheit dieser Experten ist! Vielleicht steckt da gar nicht mehr dahinter.
Wobei ich denke, dass dieser Satz wahr ist. Meine Schwester fürchtet, etwas zu verlieren. Die Kotrolle über das Haus oder dass jemand aus der Familie ihre Fehler ausgleicht. Meine Schwester ist völlig unselbständig und braucht dauernd jemanden, der ihr sagt, was sie tun soll. Leider muss man es ihr monatelang erneut sagen, bis sie es macht. Das meine ich mit "Fehler ausgleichen". Sie ist undiszipliniert und schlecht organisiert, aber das macht nichts, weil andere für sie mitdenken. Ich führe hier eine to-do-Liste, auf der die Aufgaben stehen, um die meine Schwester sich kümmern wollte.

@Jennifer
Ja, stimmt, Tippfehler meinerseits!
Danke, sehr interessant. Das halte ich für möglich, dass es verschiedene alternative Ursachen mit derselben Folge (Messietum) gibt.
Laut Feng Shui spiegelt das Äußere das Innere, die Wohnung spiegelt die Psyche das Bewohners. Im Inneren des Messies ist also zu voll und desorganisiert.
Was mich am Feng Shui fasziniert ist, dass die Wirkung in beide Richtungen geht: Sobald die inneren Probleme gelöst sind, räumt der Messie auch seine Wohnung auf. @Emin: Was sagst Du dazu?
Aber auch umgekehrt: Aufräumen löst innere Probleme. Bzw. nach meiner Erfahrung bringt es sie genauso ans Tagslicht wie die Staubmäuse in den Ecken und die längst verdrängten Erinnerungen mit den Sachen hinten in der Schublade. Dann kann man die Erinnerungen verarbeiten UND den Kram wegwerfen.
Allerdings sind die Möglichkeiten bergenzt. Ich kann erst dann aufräumen, wenn ich bereit bin, mich meinen psychischen Problemen zu stellen. Bei mir zum Glück weniger ein Problem, aber offensichtlich für echte Messies.