@Anna1111

Das war gewiss nicht derselbe Teppich. Womöglich war es nicht mal dasselbe Motiv! Ist ja schon so lange her. Aber ich erinnere mich an den Baum... Aber vielleicht war da ansonsten noch was ganz anderes drauf. Aber ich meine mich auch zu erinnern, wie ich mich gefragt habe, was das wohl für ein Tier ist. Ich hatte ihn jedenfalls nicht selbst gemacht, und er war kein bisschen abgelatscht, und auch nicht zum Draufrumlatschen geeignet. Viel zu dünn.

Wenn ich über die Sache mit dem Fantasie-Ich nachdenke, verstehe ich, wieso es für mich jedenfalls nicht die einfache Lösung gibt, das zu entsorgen. Da steckt ja mein Enthusiasmus drin, und das was man im Alltag tut, ist ja oft, was man halt tun muss, weil's anders nicht geht. Deshalb ist es für mich richtig, zu sortieren und vielleicht... die Emotionen abzulösen von den Gegenständen. Auch bei dem, was mit Erinnerungen verbunden ist, finde ich das wichtig.

Wenn ich das mit dem Fantasie-ich in diesem englischen Vortrag richtig verstanden habe, dann geht es ja nicht gleich darum, ein Rockstar zu werden, sondern nur darum, sich Zeit zum Gitarre spielen zu nehmen. Die Frage ist jetzt, ein bisschen Malen oder Stricken hört sich für mich eher bescheiden an, wie könnte man da etwas noch Bescheideneres finden? Also, das frage ich mich. Gar nichts zu machen ist ja nicht die Lösung.

🤣🤣🤣

@Gitta:

Das stimmt natürlich! Und selbstverständlich ist es "erlaubt", ein bisschen zu stricken oder zu malen oder auch was ganz großes zu tun und die Weltformel zu finden oder quer durch den Himalaya zu turnen. Es ist bloß so, dass man oft völlig aus dem Blick verliert, dass all diese Dinge Zeit brauchen, und zwar, was man vielleicht "Qualitätszeit" nennen könnte, also die, wo man ausgeruht und ungestört ist und auch die halbe Stunde zwischen zwei Terminen taugt nicht für interessante Unternehmungen. Dann soll man in diese "schönen" Zeitfenster auch noch alles ernstlich Unangenehme stecken, weil man sich sonst nie damit befassen würde.

Wenn man das mal durchdenkt, ist das erste, wo man wohl ausmisten muss - am besten, bevor man mit dem materiellen Kram anfängt - die Vorhaben und Projekte. Und auch da sollte man wohl mit der Haltung eines Goldgräbers rangehen und irgendwo in dem ganzen Geröll den einen oder anderen Goldklumpen finden.

Bloß - das sagt sich so leicht! Es gibt extrem vieles, zu dem ich noch nie großen Drang hatte, obwohl es ganz bestimmt total toll ist. Da hab ich kein Problem zu sagen: "Na, dann lasse ich das halt." Obwohl sich hinter dem "keinen Drang" vielleicht nur verbirgt, dass man quasi dazu erzogen wurde, sowas erst gar nicht zu wollen.

Bei dem andern aber fällt es mir echt schwer, eine Wahl zu treffen oder mich schon in meinen Absichten zu begrenzen. Es begrenzt sich hinterher ja auch eh von selbst, aus Zeitmangel. Oder packt einen phasenweise so, dass man alles andere vergisst, bis "alles andere" es schafft, die Tür einzutreten und die Herrschaft wieder zu übernehmen. 🙄