So, jetzt habe ich Urlaub. Unter anderem habe ich zwei muffelnde Teppiche zur Wäscherei gebracht. Jetzt riecht das hier ganz anders! Blöd ist nur, dass ich durch die Berührung jetzt wieder Ausschlag bekommen habe. Ich wäre wirklich sehr dankbar gewesen, wenn meine Schwester mich mehr unterstützen würde damit, das Haus schimmelfrei zu bekommen. Sie ist ja offensichtlich nicht allergisch gegen Schimmel. Sie hätte keinen Ausschlag davon bekommen, die Dinger anzufassen. Der Ausschlag tut schrecklich weh. Ich könnte mir vor Schmerzen die Haut abziehen. :-(
Die gute Nachricht ist, dass gestern wohl Kaufrauschtag bei Ebay war. Ich habe recht viel los bekommen. Habe darum heute volle anderthalb Stunden mit dem Einpacken von Verkäufen und dem Mailen mit Kunden verbracht. Morgen ist dann wieder Postamttag. U.a. bin ich die allerletzten Hemden meines Vaters los geworden. Den freigewordenen Platz habe ich natürlich gleich mit etwas anderem aufgefüllt.

Eigentlich war ich ja schon so weit zu glauben, dass meine Schwester mich verarscht und etwas vorspielt, aber das am Samstag war doch irgendwie zu gut, um gespielt zu sein. Ich hatte im Keller einen über 1 Meter langen Holzkochlöffel gefunden. Ich glaube, den haben meine Eltern verwendet, um den selbstgemachten Essig umzurühren. Die Fässer dazu sind aber schon weg. Eigentlich wollte ich den Kochlöffel einfach spenden. Aber dann hatte ich doch ein schlechtes Gewissen, meine Schwester zu hintergehen, zumal der Löffel sichtbar aus dem Rucksack rausragte. Also zeigte ich ihr den Löffel und schlug vor, dass ich ihn spende. Sie war aber auf kindliche Weise begeistert von dem Ding und malte sich mit glänzenden Augen aus, was sie alles damit machen könne. Beispielsweise wenn sie mal für ganz viele Leute einen großen Topf voll Suppe kocht, dann kann sie die damit rumrühren. Und so weiter. Sie will das Ding also behalten. Ich habe keine Ahnung, bei welcher Gelegenheit sie für ganz viele Leute kochen wird und ob sie überhaupt so einen großen Topf hat. Ich bin ein wenig hin- und hergerissen, ob ich den Löffel trotzdem spende oder einfach zu dem übrigen Kram in den Keller tue. Ich kann ihn einfach zwischen die Kleidersäcke stopfen. Wenn ich ihn wegtun würde, würde sie aber vermutlich niemals danach fragen.
Dann war da noch dieser Topf. Ihr wisst schon, so ein Töpfchen, auf das man kleine Kinder setzt. Unsere Mutter hatte den aufgehoben für den Fall, dass wir mal mit Enkelkindern zu Besuch kommen. Dann wäre er praktisch gewesen. Bloß gibt es halt keine Enkelkinder. Gebraucht wird er nicht mehr, und meine Schwester hatte mir schon fast erlaubt, das Ding zu spenden, als sie spontan meinte, es sei doch auch witzig, den mal ihrem Freund mitzubringen. Keine Ahnung wieso, aber das wollte sie machen. Nur nicht heute, weil sie auf eine Party ging und das Ding nicht mit auf die Party nehmen wollte. Jedes Mal wenn ich versuchte, ihr den Topf mitzugeben, hatte sie einen anderen Grund, ihn nicht mitzunehmen. Jetzt hat sie mir tatsächlich erlaubt, ihn zu spenden. Halleluja! Aber spontan und fast schon unter Tränen rief sie gen Himmel: "Mama, ich liebe dich dafür, dass du diese Sachen für uns aufbewahrt hast!" Ooops? Ich glaube, das ist ein Schlüsselsatz.
Ich frage mich, ob ich dazu bereit wäre, ihren Kram für sie aufzubewahren, wenn sie mich dafür lieben würde. Aber ich denke "Nein". Schon aus gesundheitlichen Gründen wäre das ein zu großes Opfer. Aber der Krempel scheint doch eine große emotionale Bedeutung zu haben.

@Miranda
Na, doch. Jack mit seiner Technik-Sammlung, der wollte das schon gerne alles behalten. musste aber einsehen, dass er nicht den Platz dafür hat. Man hat aber seinen inneren Kampf sehr gut mitfühlen können. Die Sachen waren nicht zufällig, in seinem Haus, sondern er liebte sie.
Und dann war da diese Dame, bei der das Entrümpeln gar nicht klappe, weil sie immer sagte "This is me" (Nein, das ist kein Gerümpel, das ist alles Teil meiner Persönlichkeit.) Sie war nicht unglücklich mit dem Zeug, sie war unglücklich, weil alle sie drängten, sich davon zu trennen. Und das, obwohl jedes Teil offensichtlich eine besondere Bedeutung für sie hatte.