@Miranda @Wolfram1
Hi, ich bin weder bipolar noch intolerant. Ich bin vor allem erschöpft. Seit zweieinhalb Jahren investiere ich fast jeden Tag zwei bis drei Stunden in diese Entrümpelung, die meiner Meinung nach aus hygienischen und gesundheitlichen Gründen dringend ist. Und meine Schwester bremst, wo sie nur kann.
Sie kann ja ruhig allen möglichen Kram zu sich mit nach Hause nehmen und dort zögerlich, begeistert oder was auch immer sein. Aber ihr Herumbummeln gefährdet meine Gesundheit und zerstört mein Leben. Ich habe gar kein richtiges Leben mehr. 70 Stunden Arbeit plus 20 Stunden Entrümpeln pro Woche, da bleibt kaum noch genug Zeit zum Schlafen.
Bin wirklich sehr, sehr erschöpft. Darum feiere ich jeden Zwischenerfolg. Es gibt ein paar Teilprojekte, die so gut wie geschafft sind. Die Kleidung meiner Eltern ist jetzt komplett bei Ebay eingestellt, nach zwei Jahren. Das ist nicht bipolar, sondern der verzweifelte Versuch, mich immer mal wieder neu zu motivieren, obwohl ich inzwischn gar nicht mehr absehen kann, wie lange das noch dauert. Wir haben mit der Kleidung und den Büchern angefangen, von denen ich glaubte, die würden am schnellsten gehen.

Nö, im Park zu feiern, das wäre ein ganz anderes Konzept. Momentan ist mein Plan, dass ich ein schönes Brunch bei mir zu Hause ausrichte. Da von meinen Gästen niemand mit dem Auto kommt, würde ein Feiern im Park bedeuten, dass jeder irgendetwas bringen muss: Grill, Tisch, Getränke, Kühlbox. Es gäbe ganz anderes Essen und das müsste völlig anders organisiert werden. Das kann ich zwei Wochen vorher nicht einfach so umwerfen. Und will ich auch nicht. Meine Freunde wissen, dass ich ein Messiehaus geerbt habe und nicht voran komme. Deshalb sehen sie mich ja so selten.

@Draculara
Ja, eben, sie holt fast nie irgendetwas von den Sachen, die sie hier lagert. Nur ein Mal konnte sie Bettwäsche brauchen. Da war ich froh drüber, weil das viel Platz braucht. Sicher hat sie den Überblick nicht. Sie ist ein Messie. Da ist das normal.
Manchmal denke ich, für Messies sind dieselben Dinge gleichzeitig sowohl wertoll als auch unwichtig. Vielleicht steckt darin das Problem. es ist zu wertvoll, um es wegzuwerfen oder zu verschenken, aber eben doch nicht wichtig genug, um es in die Wohnung mitzunehmen, sich darum zu kümmern oder nochmal danach zu sehen.
Rein rechtlich kann ich die Sachen auch nicht nach zwei Jahren wegtun. Nicht mal mit Vorankündigung, sagt mein Anwalt.
Ich habe sie neulich nochmal bearbeitet wegen der Lebensmittel im Keller. Inzwischen sind die alle abgelaufen. Als ich meine Schwester das letzte Mal deswegen unter Druck gesetzt habe, sagte sie "Da muss ich mal gucken." Dann haben wir geguckt. Und ich so: "Ja, vom Gucken wird es nicht besser." Sie hat aber trotzdem nichts mitgenommen. Am Samstag gucken wir nochmal. Irgendwann setze ich ihr eine Frist, und dann werfe ich die Sachen weg oder esse sie auf, je nachdem, wie sie riechen!