Haushaltsplan Nummer...

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27.11.2021 19:37
avatar  Sybille
#11
Sy
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@IBI Freuen DARF ich mich schon. Sogar belohnen, wenn mir denn ne passende Belohnung einfällt. Aber normalerweise fällt mir nix ein - und normalerweise FREUE ich mich auch nicht. "Sollte" ich vermutlich. Aber ich war noch nie gut darin, das zu empfinden, was mir die Profis als "bessere" Empfindung empfehlen wollten. Habe irgendwann aufgehört zu versuchen das zu fühlen, was ich fühlen "sollte" und angefangen dazu zu stehen, was ich tatsächlich fühle, tatsächlich denke, tatsächlich möchte.
Fühle ich mich toll, wenn das Klo sauber ist? Ehrlich gesagt nicht...


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28.11.2021 10:17
avatar  IBI
#12
IB
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Ich weiss, was du meinst, Sybille.

Habe ich irgendwo SOLLTE geschrieben???
Ich habe dich gefragt, ob du die Erlaubnis dazu hast.
Sich die Erlaubnis dazu geben zu dürfen, ist ein Prozess und dauert seine eigene Zeit.
Du schreibst zwar, dass du das darfst, aber dieses dürfen ist nicht in deinem Körper, sondern in deinem Kopf. Das ist ein riesiger Unterschied.

Irgendwo in dir, damit meine ich deinen Körper, weniger deine logischen Fähigkeiten, steckt eine Information, die weiss, dass du dich nicht freust, wenn du dein Klo gereinigt hast. Spür diese Information auf.
Finde ihren Gegenpol. Ja, es gibt irgendwo in dir einen Gegenpol zu der Information...Freuen nicht möglich...vielleicht heisst sie, dankbar sein für diese Erledigung...oder was auch immer für dich richtig ist.

Klingt ein wenig schräg, doch wenn du deine aktuellen Gefühle spüren und wahrnehmen kannst, kannst du vermutlich diese unscheinbaren Gegenpole aufspüren. Die Betonung liegt auf "spüren", nicht auf denken.....das können wir alle gut, uns in unserem Kopf aufhalten, da nehme ich mich nicht aus.


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28.11.2021 13:43
avatar  Sybille
#13
Sy
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Ja, @IBI Du hast sicher Recht.
Was ich empfinde ist dieses "noch was und noch was und wofür das Ganze???" Gefühl.
Von dem bloßen Gedanken, mich ab jetzt über Dinge a la "Oh, wow Sybille hat das Waschbecken geputzt zu f-r-e-u-e-n, könnte ich alles hinwerfen. ("Nichts deprimiert mich so, wie dass ich DAS jetzt schon beklatschen soll" hat eine Kollegin von mir neulich über eine nicht-hinnehmbare Situation mit mikroskopisch kleiner Verbesserung gesagt).
Ganz genau so empfinde ich auch. DARÜBER soll ich mich freuen? Ey, lieber hab ich schlechte Laune!

Als mir DAS klar wurde, habe ich versucht herauszufinden, wie ich die Wohnung eigentlich haben möchte. Ich dachte, es wäre vielleicht ein Weg mir zu überlegen WAS mir denn tatsächlich gefallen würde. ("Wohnung ist so wie ich sie mag" ist doch zum freuen?) Aber wie das so ist mit Teufelskreisen. Sie haben keinen Anfang und kein Ende, ich habe keinen Zustand, der mir gefallen würde. Alles doof. Sowieso.
Keine Ahnung.
Ich versuche erstmal dranzubleiben und morgens das Bad, mittags die Küche "zwischendurch" zu erledigen.
Ich glaube nämlich, dass die "eigentlichen" Fortschritte sich dadurch definieren, wie weit (bzw. wenig weit) man in schlechten Phasen zurück fällt.
In g-u-t-e-n Momenten. Da schafft man sowieso viel. Wem es gelingt in schlechten Momenten das Erreichte zu erhalten statt es mit dem Allerwertesten wieder einzureißen. DER wird am Ende viel geschafft haben.

Naja, wie auch immer. Ich geh jetzt erstmal ne Runde raus. "Frische Luft und Bewegung" gelten schließlich als Allheilmittel gegen fast alles, vielleicht hilfts auch gegen Putz-Unlust. 🤪


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29.11.2021 09:59
#14
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Hallo ihr Lieben @Sybille und @IBI
Finde die Fragestellung gerade total interessant, was das denn für ein Gefühl auslöst, wenn man etwas 'gemacht' oder 'erledigt' hat.
Ich glaube bei mir löst es so eine art befriedigendes Gefühl aus, wenn ich einen 'Aufgabenpunkt', den ich mir vorgenommen habe, 'erledigt' habe, und von meiner (aufgeschriebenen oder gedanklichen) 'ToDoListe' 'löschen' kann. Mir ist das erst vor einer Weile aufgefallen, und da hatte ich mir Gedanken darüber gemacht. Es fühlt sich sogar so ählich an, wie wenn ich Schokolade gegessen habe oder Cola getrunken habe, wie, wenn durch das 'mir vorgenommenes ToDo erledigt' das Belohnungssystem im Hirn anspringt, und irgndwas (Endorphine?) ausschüttet.
Komischerweise funktioniert das hauptsächlich dann NICHT, wenn ich mir z.B. zum putzen einen festen festen Zeitpunkt vornehme. Also z.B. 'Freitagnachmittags jede Woche um 16Uhr putze ich das Klo, und dann staubsaugern und dann die Waschbecken und dann wischen,...'
DAS löst dann in mir das absolute Gegenteil aus. Da hab ich dann schon die ganze Woche den absoluten Horror vor 'Freitagnachmittag um 16Uhr'. Und wenns soweit ist, versuche ich es mit allen Mitteln hinauszuzögern.
Wohingegen so kleine Aufgaben, die ich mir 'nach meiner Lust und Laune mehr oder weniger spontan' heraussuche, und dann 'schnell mal zwischendurch' mache, wieder das Belohnungsgefühl auslösen.
...und nochmal weitergedacht.... ich vermute auch, dass diese 'freiwilligen Aufgaben' oft etwas sind, das 'spontan mein Wohlbefinden verbessert'. Z.B. ich sehe 'oh das Waschbecken sieht doof aus. Wenn ich das schnell durchwische, dann fühle ich mich damit besser'.
Allerdings sind solche Dinge glaube ich auch sehr individuell. Jeder hat da ein anderes Empfinden, ab wann er sich mit einem Klo, einem Waschbecken oder was auch immer nichtmehr wohl fühlt.
Vielleicht ist es ja wichtig, erstmal dieses individuelle Gefühl rauszufinden, und nicht auf die Umwelt zu hören, die einem sagt ' DU PUTZT ZUWENIG' oder das Gegenteil 'DU ÜBERTREIBST UND PUTZT ZUVIEL' weil letztendlich müssen WIR uns in unseren 4Wänden wohl fühlen, und nicht irgendwer anderst?
Liebe Grüße
die SpeicherAssel


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29.11.2021 10:12
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#15
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Was ich empfinde ist dieses "noch was und noch was und wofür das Ganze???" Gefühl.


Ja, das kenne ich gut. Es ist nicht leicht, das zu verwandeln. Denn das ist das allzu Bekannte aus den Teufelskreisen.
Ich fühle UNZUFRIEDENHEIT in mir schneller als ZUFRIEDENHEIT, weil ich eigentlich aus dem Aussen nie wirklich lernen konnte, wann ich zufrieden sein darf. Wann es nicht genug ist und weiter machen angesagt ist und wann ich eine Pause machen darf, freudig zufrieden sein mit mir kann über meine Leistungen und meine Tätigkeiten, um vielleicht dann mit mir in Frieden sein zu können.
Mit meiner Fragestellung wollte ich dir nicht suggerieren, du müsstest dich freuen, sondern die Wachsamkeit dafür erhöhen, dass Gefühle sich im Körper ausdrücken. Da du die schlechten gut kennst, dachte ich wär es gut, wenn du ab und an mal nach positiven Gefühlen im Körper suchst. Doch ja, dass sie oft fehlen, bringt schneller den allzu bekannten Frust hoch als einem lieb ist. Also lieber machen ohne zu fühlen?!
Das Herausfinden ist ein Prozess und wie du liest, einer in dem ich mitten drin bin, das nach zu holen, dass meine Mutter mir als Kind versäumt hat, beizubringen oder falsch beigebracht hat, weil sie keine Ahnung und kein Gespür hatte. Menschen mit Ahnung/Gespür finden, die einen begleiten, ist halt die Kunst darin. Die sich ständig verändernden Grenzen zwischen Zufriedenheit und Unzufriedenheit entdecken, braucht Zeit und ab und an auch die dahin gerichtete Aufmerksamkeit.


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