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04.05.2022 10:14
avatar  Robin
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P.S. @Gitta + alle:

Übrigens habe ich supergute Erfahrungen damit gemacht, bevor man sich was installiert erstmal schriftlich festzuhalten, welche Funktionen es haben sollte. Also zumindest eine Mini-Version von dem, was man in der Software-Entwicklung ein "Pflichtenheft" nennt. Ich habe das mal gemacht, nachdem ich vom weißnichwievielten Vokabeltrainer, den ich installiert hatte, genervt war und das weitere Angebot endlos schien. Also habe praktisch einen ersten groben Entwurf für "meinen" Vokabeltrainer gemacht und habe ihn dann aufgrund der Beschreibung tatsächlich gefunden! Bin auch immer noch voll zufrieden damit. Sieht so aus, als müsste ich das für einen Aufgabenplaner auch machen... Ein wesentlicher Vorteil, wenn man das nicht auf Papier, sondern als App hat, ist auch, dass man es unterwegs ohne zusätzliche Schlepperei dabei haben kann. Und das ist für mich entscheidend; dazu habe ich auch einen Grundsatzbeschluss. Ich bin so viel unterwegs, habe dabei Warte- und Pausenzeiten... Zeugs, das dann zu Hause liegt, ist halt einfach die meiste Zeit nicht da, wo ich es brauche.


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04.05.2022 18:15
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@Miranda
Ja, das ist dann eine klare Vorgabe. Dazu passt, was ich in einem Artikel über Entscheidungen gelesen habe. Der erste Schritt bei der Entscheidungsfindung sollte sein, ein klares Ziel zu bestimmen. Sonst wird es sehr schwierig, eine „richtige“ Entscheidung zu treffen. Das klingt einfach, aber tatsächlich kann ich an mir beobachten, mich manchmal entscheiden zu wollen, ohne mir über das Ziel klar zu sein.

(Wobei Emin wahrscheinlich mit dem Wort Ziel nicht so glücklich wäre.)


Also kann es sich auch lohnen, sich viele, eben klare Gedanken zu machen, wie Du mit dem Vokabeltrainer. Das ist bei ungeplanten Käufen meist nicht so drin. Besonders, wenn man sich wegen „Gelegenheit“ und „Sonderangebot“ aus Zeitmangel nicht viele Gedanken machen kann.

Und ich merke auch, für manche Dinge habe ich einen eingebauten Kompass, wieviel ich brauche und wann genug ist, darüber brauche ich nicht bewusst nachzudenken. Und für manche Dinge eben nicht, die kann ich scheinbar nicht genug haben.


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04.05.2022 18:25
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Zitat von Miranda im Beitrag #315

... zu der Analyse gekommen, dass mein komplettes Messie-Chaos aus Vorhaben besteht, die ich noch nicht umgesetzt habe.


Ja, so ist es. Und an dieser Stelle wollte ich mit dem Pläne-Buch einmal ansetzen. Es sollte wenigstens dabei helfen, die Pläne einmal aus dem Kopf auf das Papier zu bekommen. Vielleicht ergibt sich damit etwas mehr Klarheit? Ich werde es ausprobieren.


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05.05.2022 10:12 (zuletzt bearbeitet: 05.05.2022 10:14)
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@Gitta + alle

Zitat
Wobei Emin wahrscheinlich mit dem Wort Ziel nicht so glücklich wäre.



Hä?
@Emin: Emiiiiin...?! Hast du was gegen Ziele gesagt? Was denn?

@Gitta: Was hat er gegen Ziele? Ist mir gar nicht aufgefallen.

Alle Welt will, dass man als erstes Ziele festlegt. Aber ich finde es nicht immer so einfach mit den Zielen. Für manches ist es gut, z.B. wenn man eine Methode sucht, seine Aufgaben zu planen, dann ist es hilfreich, ein bisschen vorher zu überlegen, welche Art Aufgaben anfallen und was die Methode können sollte. Oder: Ich fahre gleich zum Friseur und da ist es gut zu wissen, wo es einen gibt und dass ich die Haare geschnitten haben will.

Aber bei vielen Zielen ist es so, dass es mich eher in unnütze Grübeleien stürzen würde oder gar dazu, die Flucht zu ergreifen, wenn ich mich auf die falsche Art und/oder zu früh damit befasse. Oder mit anderen Worten: Bei manchen Prozessen ist wichtig, dass sie ergebnisoffen ablaufen.

Und manchmal ist wichtig, dass man sich mit einem "zukünftigen Ziel" erstmal absichtslos befassen kann. Das war z.B. bei mir so, als ich vegan wurde. (Immer noch: mit kleinen Ausnahmen - neulich z.B. konnte ich einer Vanillestange nicht widerstehen; und ein paar Tage später kam ich an einer Filiale von Veganz vorbei, und was hatten sie da? Vanillestange! Und oh Wunder, die vegane Vanillestange hat besser geschmeckt! Gesunde Ernährung ist aber in jedem Fall was anderes...) Also da war es so, dass ich mich zuerst ein bisschen damit befasst hab ohne die geringste Absicht. Und wenn mir jemand mit der Forderung gekommen wäre, ich müsse vegan werden, hätte ich es abgelehnt. Vielleicht nur "nein" gesagt und mich weiterhin dafür interessiert. Vielleicht aber auch die Flucht ergriffen, bevor man mich womöglich unter Druck setzt.

Ich denke, da bin ich auch gar nicht so furchtbar ungewöhnlich.

Das Skurrile ist, dass immer nur von der Wichtigkeit von Zielen gesprochen wird und nie von der Wichtigkeit von Ergebnisoffenheit. Und dass ich nicht genau weiß, wann das eine wichtig ist und wann das andere und ob es da bei derselben Sache Wechsel gibt (ich glaube, ja), oder ob es vielleicht einfach nur so ist, dass Ziele manchmal besser im Hinterkopf aufgehoben sind, damit man auf sie zusteuern kann, ohne sich mit der lästigen Frage befassen zu müssen, ob man überhaupt ankommen will, oder ob es nicht manchmal auch so ist, dass man ein Ziel tatsächlich erreichen will, aber nicht von heute auf morgen usw..

Und in diesen ganzen doofen Ratgebern steht darüber nur, man solle als erstes und möglichst genau seine Ziele festlegen! So ein Quark!


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05.05.2022 12:33
#320
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@Miranda

in der SHG war auch mal von Zielen die Rede. Da war ich noch nicht so lange dabei, fand das mal interessant. Ich hatte hier mal davon gesprochen, dass meine Ziele sind, dass mein Haus wieder so ähnlich sein soll wie früher, damit ich mal wieder Besuch empfangen kann. Dafür sehe ich mir öfter das Bild mit den verstorbenen Verwandtenbesuche an und vergleiche das mit meinem jetzigen Zustand. Ja, ein bisschen fehlt noch auf den Bildern. Und um dazu zu kommen, habe ich mir einzelne Projekte vorgenommen, aufzugeben und dann das dazugehörige Papier wegzuwerfen. Ich habe mir im Leben einfach zuviel vorgenommen. Da müssen dann noch Grenzen gezogen werden, weil die Projekte alle ineinandergreifen.
Bei manchen Projekten bin ich froh, wenn etwas nicht funktioniert, dann kann das Projekt abgeschlossen werden. Meistens bleibt es aber unklar und die Projekte bleiben so lange liegen, bis mir was Neues zum Fortschritt einfällt.

Ergebnisoffen ist in manch anderen Fällen auch von Vorteil. z.B. wenn man spazieren geht ohne Ziel. Da ist es ziemlich egal, wohin man geht. Oder, wenn ich zu Besuch gehe, ist das auch ergebnisoffen. Früher als Jugendlicher habe ich mir mal aufgeschrieben, was ich alles sagen will. Welche Themen angesprochen werden sollen. Bin dadurch aber nur dann zu Besuch gegangen, wenn ich genug Themen hatte. Das habe ich später aufgegeben. Habs einfach als ergebnisoffen hingenommen.
Wenn ich zu Veranstaltungen gehe, ist das auch ergebnisoffen, ich weiß ja vorher nicht, was daraus wird.

Also Ziele und Ergebnisoffenheit können durchaus nebeneinander bestehen, je nachdem, um was es geht.

viele Grüße
Wolfram


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