Sicherlich @Anna111 aber die Antwort auf "Was ist wichtig, was ist unwichtig?" kenne ich ja nunmal nicht.

Was ist der Sinn des Lebens?
Wo will ich hin?
Was ist wichtig?
Was will ich?

Sind doch letztlich alles Synonyme. Und nach Jahrzehnten des Grübelns und der Ärzte, die meinten es gäbe einfache "richtige" Antworten, die ich aus Verbohrtheit nicht finden wolle, habe ich begriffen, dass mir diese Antworten keiner geben kann.
Ich SOLLTE jetzt vermutlich "meine Familie ist wichtig " "ich will normal werden" "der Sinn des Lebens ist das Leben selbst" und ähnliche Dinge antworten, denn es ist das was man überall vorgekaut bekommt.
Weiß ich bis zum erbrechen.
Aber ich empfinde so nicht.
Und ich kann die entsprechenden Emotionen auch nicht herbeihexen.
Punkt.
Ich empfinde, dass die Frage, ob ich nicht besser tot wäre niemand zu beantworten vermag. Das WEIẞ keiner, so sieht's aus.
Ich empfinde, dass ich verrückt werde, wenn ich alle anderen wichtiger nehme als mich selbst.
Und den Satz "der Sinn des Lebens ist das Leben selbst" empfinde ich als Beleidigung sowohl meiner Intelligenz, als auch meiner Gefühle.
No thanks.

Ich versuche daher von diesen großen philosophischen Grundsatzfragen weiträumig wegzubleiben und nur kleinere überschaubarere Fragen zu stellen, für die sich pragmatische Lösungen jenseits von Sinn und Unsinn finden lassen. (Ich weiß nicht, was der Sinn sein soll, dass ich auf dieser Welt rumeiere. Ehrlich nicht. Aber der Grund warum ich heute morgen aus dem Bett aufgestanden bin, ist der, dass ich Dinge erledigt habe, die dazu führen werden, dass es ein klein wenig unwahrscheinlicher ist, dass mir hier demnächst wieder irgendwas entgleitet oder um die Ohren fliegt. zum Beispiel. ) Nicht besonders spektakulär, aber andererseits wird's vom rumsitzen - und - auf - was - spektakuläres - warten auch nicht besser.


Dass Messis per se die Unordnung weniger sehen glaube ich übrigens nicht. Ich glaube ich sehe MEHR Unordnung als so mancher Normalo. Ich sehe so viel Unordnung, dass es unmöglich ist, sie zu beheben. (Vielleicht wenn ich ganz und gar ausgelöscht wäre? Ich bin sooo chaotisch...)
Ich sehe so viel Unordnung, dass aufräumen zwecklos ist. So viel, dass ich nach Stunden, Tagen, Wochen... harter Arbeit keine Erfolge sehe, sondern weiter unzufrieden bin. Sowieso. Ich sehe eine Bodenlosigkeit in der Unordnung, von der mir die normalen Ärzte sagen, dieser Blick sei krankhaft...

Ach... Ehrlich @Anna111 EHRLICH. Die Menschen sind unterschiedlich. Und das ändert sich auch nicht "nur" weil manche mehr Chaos haben und andere weniger...

Ja, @Anna1111 es ist Definitionssache.

Und jeder außer mir scheint zu wissen, wie "man" sowas definiert.
Bloß ich nicht.
Ist es schlimm, wenn sich im Badezimmer Kalkablagerungen bilden? Ist es schlimm, wenn sich zwischen den Fugen Staub sammelt? Ist es schlimm, wenn... ?

Ich SOLLTE das wissen. Sollte solche Fragen einfach beantworten können, aber ich KANN'S nicht. Ich WEIẞ es nicht, ich kapiere das mit dem definieren nicht (bei mir kommt nur "Woher soll ich das wissen?"oder "Mir ist alles egal" oder sowas als Emotion).

Ich weiß nicht, ob ich putzen für wichtig halte, ich glaube ich halte gar nichts für wichtig. Aber wenn's dann bei mir aussieht, wie bei Sybille-unterm-Sofa, stelle ich fest, dass es besser gewesen wäre zu putzen, weil nicht-Putzen alles schlimmer gemacht hat. Also putze ich ohne zu wissen was dabei wichtig ist und was nicht.
Mäßiger Erfolg...

"Das kannst Du machen wie Du willst" ist auch son Satz. Ich WILL gar nichts machen. Wenn ich tue was ich WILL, verbringe ich den Rest meines Lebens unter der Bettdecke, daher ist die Antwort "Wie Du willst" für mich nicht zutreffend. Eine andere GIBT es aber nunmal nicht, ich hab's ja kapiert.

Daher nehme ich was ich habe und sage: ich WILL mich wenigstens nicht mehr für die Wohnung schämen, reicht schon, wenn ich mich für meine Existenz schäme (ja, ich war bei zig Ärzten. Aber letztlich gipfelte deren Tätigkeit in der Erkenntnis, dass alles gut wäre, wenn ich anders denken und fühlen würde. TUE ich aber nicht.).
Also ist Tag-unter-Bettdecke verbringen contraproduktiv. Okay, kapiert, Arsch hoch, los geht's. Aber das sagt ja bzgl. der "Wie soll ich es machen?" Frage nichts aus und so mache ich ohne Antwort irgendwas.

Und SO sieht's hier aus. Als täte ich planlos irgendwas... Bestenfalls.

"Du musst systematisch vorgehen Sybille" sagen die Menschen. "Das wichtigste zuerst"

usw usw usw.

Ach... Es gibt Tage da könnte ich über Fragen wie "Wie soll es hier aussehen?" verzweifeln. Aber das hilft ja auch nichts.

Keep going...