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warum will ich eigentlich (nicht) aufräumen?
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Zitat von Wolfram im Beitrag #18
Sonja,
lies Dir mal Deinen Beitrag #4 durch. Erst dadurch ist das entstanden, was Du jetzt bemängelst.
Wolfram, darüber habe ich die ganze Nacht nachdenken müssen, worin sich die Witze unterscheiden.
Stimmt, ich habe damit witziges produziert, doch ich merke Unterschiede in der Art der Witze.
Mein Witz ging nicht zu LASTEN der beiden, sondern würde es machbar sein, wäre es ein Gewinn für beide, den du sehr wohl erkannt hast. In meinem Witz steckt etwas "unrealistisches und überspitztes".
Die Witze, die danach folgten, gingen zu Lasten von einer Person...diese beschämenden und entwürdigenden Witze verstehe ich tatsächlich oft nicht und wenn die Person nicht mitmachen kann, dann sind sie nicht mehr witzig.
Robert hat nicht stimmig auf die Witze reagieren können, deswegen ist es aus meiner Sicht zu einem Streit entglitten.....wenn ich die Anstifterin zum Streit geworden sein sollte, dann tut es mir leid.
Manchmal reizt es mich auch, solche Witze, die demütigend sind, zu machen, aber in dem Augenblick, indem ich sie ausspreche, merke ich bereits, dass ich der Person "geschadet" habe (meist ist die Person anwesend und ich kann beobachten, ob sie damit zurecht kommt - aber es ist mehr die gezielte Übertreibung, die ich verwende. Sollte die Person nicht damit zurecht kommen, habe ich die Möglichkeit mich dafür zu entschuldigen.
Meine Erfahrungen durch Witze gedemütigt worden zu sein, wirken sich wohl mehr aus als mir bisher bewusst war.
Leider finden sehr viele Menschen es witzig, wenn sie andere demütigen können, indem sie sie öffentlich "vorführen".
Wie heisst es: Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen.
Manchmal kann ich über meinen Schaden selber lachen und dann ist der Spott der anderen erträglich.
Manchmal ist genau dieser Spott, derjenige, der dazu führt, dass Menschen ANGST vor anderen entwickeln, weil dieser auch Vertrauen zerstört, weil die Menschen wissentlich die anderen verletzten.
(Es gibt Tage, da macht mein Partner so etwas mit mir ohne zu verstehen, was genau er macht.)
Danke für deine Anregung, die mir mein Bewusstsein für meine Art Witze, jetzt klarer werden lässt.
Ich hoffe, ich konnte mit meiner Wahrnehmung dieser Unterschiede Klarheit darin bringen, warum ich viele Witze nicht als solche erkenne. Weil ich sie für demütigend halte.
Das empfinde ich als Selbstreflexion. Das habe ich mittels GFK lernen können und möchte es nicht missen, weil so mein SELBSTbewusstsein wächst. (wobei ich einen genialen GFK Trainer habe, der es schafft, sichere Räume zu gestalten, in denen man allen, die dort sind, vertrauen kann.)
Das kann eine GFK Selbsthilfegruppe nicht leisten, wenn nicht einer dabei ist, der weiss, was es braucht, um dieses vertrauensvolle miteinander zu gestalten.
LG
Sonja
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Sonja @Messie hat ein bisschen Ironie in einem Tipp verpackt, das war ihre Art, zu scherzen, allerdings nicht zu demütigen, sondern indem sie uns zu Ideen anregte, die allerdings nicht machbar sind, zumal ich Robert kein Haus abkaufen könnte.
Die Witze die ich anschließend machte, gingen nicht nur zu seinen Lasten, sondern auch zu meinen. Als ich schrieb: "Bei Frauentausch... Roberts Frau würde sofort wieder gehen und das Geld dem Sender zurück geben", ich würds nicht tun, auch nicht ernst gemeint, dann kommt ein Gerichtsprozess, den ich mit Sicherheit am kürzeren Hebel verlieren würde. Soweit also Spaß.
Irgendwann entschieden wir uns für "Spaß beiseite", einerseits schade, andererseits geht es um die Problematik, der Sender will "den Messies" helfen, hilft dem Sender mit Einschaltquoten und Geld für Publicity, den Messies ist nicht geholfen. Und in diesem Baum spreche ich über das "Warum". Warum haben zum Beispiel auch private Helfer es so schwer, dauerhaft Erfolge zu erzielen, wenn sie z. B. die Wohnung eines Verwandten aufräumen? Sie fühlen sich frustriert, wenn es Wochen später fast so aussieht wie zuvor.
Warum hat der Messie es schwer, die (von anderen, und genau das ist der Grund!) hergestellte Ordnung aufrecht zu erhalten? Was Robert nicht versteht, ist: Warum fühlen sich Messies in einer gemütlichen Umgebung nicht wohl?
Gibt 2 Antworten: Wenn wir uns peu a peu dran gewöhnen, könnten wir uns irgendwann wohl fühlen oder irgendwann feststellen: Es ist schleichend passiert, aber es sieht gut aus, und das habe ich geschafft! Wenn wir andere in Hauruck-Aktionen unsere Wohnung leer fegen lassen, fühlen wir uns unwohl, weil es ungewohnt ist, und weil es nicht die selbst geschaffenen Wohlfühloasen sind, die uns umgeben. Dann fühlen wir uns fremd. Genau darum geht es mir hier und nicht um irgendeinen Hickhack oder Witzeleien, wie Messies voreinander weg laufen oder Blödsinn machen.
Dann ist der Weg tatsächlich hier das Ziel. Ein langer Weg führt auch zum Ziel. Wenn ich den aber selber gehe von Anfang an, drehe ich nicht mehr mittendrin um, weil ich was vergessen habe, dann bin ich mühsam so weit gekommen, dass ich nicht wieder alles umstoßen will. Ist es ein kurzer Weg, den andere mit mir gehen, die mir Krücken oder Rollstuhl anbieten, bin ich eher bereit, umzukehren, um das zu holen, was ich vermisse. Dann geht es nicht langsam voran, sondern einen Schritt vor und 2 Schritte zurück. Wenn ich merke, mir wird geholfen, merke ich zweierlei Dinge.
1. Ich merke, dass ich alleine nicht imstande bin, es zu schaffen. Das Gefühl von Hilflosigkeit und Frust entsteht.
Ich merke, dass mir die Helfer überlegen sind, und bin versucht, mir immer Hilfe von außen zu suchen, damit dieses Chaos, von mir erschaffen, aber von anderen beseitigt wird.
2. Ich merke, dass ich Hilfe von anderen bekomme und denke bei mir, diese Berge erschaffe ich, kann sie aber nicht selbst abtragen, ist ja auch nicht nötig, ich habe ja zum Glück Hilfe von außen und werde folglich immer wieder diese fremde Hilfe in Anspruch nehmen, weil es für mich nicht realisierbar erscheint, es selbst zu schaffen.
Diese beiden eben genannten Punkte sind für uns Messies so kontraproduktiv und absurd. Sie fühlen sich dann immer hilflos und gedemütigt, weil Sprüche kommen wie "Ich verstehe das nicht, warum du das nicht lernst", "warum ist das so schwer für dich, Ordnung und Sauberkeit zu halten?" Oder gar Roberts Sprüche "so geht man nicht mit dem Eigentum anderer um". Wir fühlen uns wie der letzte Dreck, und genau dieses Gefühl spiegeln unsere Wohnungen wider.
Wenn ich jetzt anders an diese Situationen ran gehe, abseits aller Aufräum- oder Putztipps, die psychische Seite betrachte, dann brauchen wir keine Leute von außen, die unser angerichtetes Chaos beseitigen. Dann brauchen wir das nötige Selbstbewusstsein, es selber zu tun. Wir brauchen - vielleicht erst mal kleine - Fortschritte, die uns zeigen: Da geht was. Das kannst du selber. Dann immer mehr Erfolgserlebnisse, und uns gewöhnen an leere Flächen, weil diese scheinbare Leere auch eine Einladung an uns sein kann: Stell dich hier her, hier hast du Tanzfläche, wenn du den MP3-Player aufsetzt. Eine kleine Diskokugel (aus Plastik) aufhängen und eine flackernde Taschenlampe sorgen für Disco-Feeling.
Die leeren Flächen in der Küche können bedeuten: Hier kannst du den Teig rühren und die Plätzchen ausstechen, du kannst mal wieder backen, wäre mal was anderes. Die leere Couch könnte bedeuten: Hier kann ich mich auf den Rücken legen oder ich lege mein Bein hoch, wenn es wieder mal weh tut. Das leere Bett kann bedeuten: Wenn Bärchen heute wieder schnarcht und zwischendurch hustet (macht er nur wenn er erkältet ist, jetzt wo alle Abstand halten erkältet er sich nicht mehr), kann ich im Gästebett schlafen.
Diese Erkenntnis habe ich gebraucht, um zu erkennen: Nicht die anderen sollten für mich aufräumen. Das sollte ich selber tun, weil nur ich weiß, wo was hin kommt, und hinterher nicht suchend durch die Wohnung laufe und Schränke öffne, mich nicht traue, die Sachen anzufassen, sie könnten in Unordnung geraten, und dann zerstöre ich die von anderen geschaffene Ordnung. So ist es nämlich: Wird von anderen für den Messie aufgeräumt, fühlt er sich fremd und fehl am Platz, ganz abgesehen vom wieder kleiner gewordenen Selbstvertrauen.
Ich war schon so weit, zu denken: Das muss eine Entrümpelungsfirma machen, jetzt kann ich das nicht mehr. Was sollen dann die Messies machen, die in jedem Zimmer Berge bis zur Decke gestapelt haben, sportliche Storchengänge einlegen müssen, um durchzusteigen, und an keinen Schrank mehr ran kommen, weil davor Chaosberge stehen? Und die vermuten, überall könnten CDs drunter liegen, die sie noch nicht gehört haben oder wo sie die Lieder noch nicht extrahiert haben für den MP3-Player... Überall könnten Kleidungsstücke liegen, die ich überall gesucht hatte, wo ich ran kam... Wenn dann das große Rollkommando kommt mit Raumanzügen und Schaufeln und alles in den Container kippt, ein leeres Möbelhaus hinterlässt und erwartet, dass der Messie sich drüber freut.
Die aufgesetzte Freude des Messies beim Sender tat mir oft richtig in der Seele weh, und ich denke immernoch: Da ist gewaltig was schief gelaufen. Wenn man das Chaos nicht mehr organisieren kann, ja nicht mal mehr selbst anfangen kann damit, dann hat man schon zu lange gewartet. So lange nicht alles vertikal verläuft und man horizontal Schichten beseitigen kann, ist noch nicht alles verloren.
Darum geht es hier: Selbst schaffen können mit wachsendem Selbstbewusstsein, nicht andere machen lassen mit wachsenden Minderwertigkeitskomplexen. Wir wollen es nicht nur einmal geschafft haben, wir wollen es immer schaffen. Wir möchten selbst Vorteile sehen und wir wollen uns in der Wohnung/im Haus wohl fühlen. Das geht nicht, wenn immer nur andere aufräumen, als blieben wir für immer Kinder, die es nicht können.
Draculara
http://www.draculara.de
http://messie.bplaced.net/messie
Eine Lösung setzt ein Problem voraus. Ich kenne meine Fehler, das hält mich aber nicht davon ab, sie zu machen
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Liebe Draculara,
...und schwupps ist dein Beitrag lang geworden....
...freue mich zu merken wie meine Reflexion für dich eine andere Reflexion möglich macht....
..ich hoffe, diese Motivation, die sich für dich aus diesen Erkenntnissen ergibt, kannst du irgendwo in deinem Körper "abrufbar" einspeichern, weil du jetzt auch merkst, was du mit der Aufräumaktion für DICH und DEINEN Mann tust und nicht für irgendwelche anderen.
Freue mich mit dir.
Liebe Grüsse
Sonja
und ausserdem täts bei Robi nur Männerhaushalt geben, nur zur Info noch hier,
sonnigen Tag, mehr schreib ich nicht dazu, Gesundheit, Robi, robbi
Gepr. Immobilienmakler Real Estate Agent SGD 1,3
Certified Real Estate Agent SGD 2+
Immobilien-Weltweit Reale Estate I-W-R-E
CS Business Center GmbH
Am Kaiserkai 69
20457 Hamburg
§ 34 c GewO, Gewerbeamt Stuttgart, nun IHK Stuttgart-zuständig, Nr. 93,2017
FIU Köln, Abteilung D, Organisationsnummer 15723
DE314372106, Finanzamt Stuttgart I
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Liebe Sonja
Zitat von Aus Chaos entsteht Neues im Beitrag #23
...und schwupps ist dein Beitrag lang geworden....
Das finde ich gut, ich hab nur leider zur Zeit net die Muse so lange Beiträge zu schreiben. Doch ich
freu mich sehr wenn lange und informative Beiträgen wir hier schreiben.
@Draculara
Liebe Draculara
Zitat von Draculara im Beitrag #22
Sonja @ Messie hat ein bisschen Ironie in einem Tipp verpackt,
Ja das Leben ist zur Zeit sehr herausfordernd genug, vielleicht sollten wir auch mal ein bisschen
locker sein und manchmal schreibe ich auch ironisch mit einer dicken Portion Sarkasmus.
@Hatifa sagte zur mir mehrmals das ich ein Schelm bin.
Doch zum Thema zurück: warum will ich eigentlich (nicht) aufräumen?
Interessant denn da steht das Wort EIGENTLICH....warum der Konjunktiv?
Besten Gruss aus Hessen
Emin
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