Sein oder haben

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15.03.2020 17:37 (zuletzt bearbeitet: 15.03.2020 18:02)
#11
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Zitat
Zitat von Aus Chaos entsteht Neues im Beitrag #10
Wie viele sind ähnlich wie du durch den Staat aufgefangen, weil das Krankheitsbild das Arbeiten unmöglich macht?
Und dann noch denken, dass die anderen einem das Geld aus der Tasche ziehen wollen???
Aus wessen Taschen bekommst du dein Geld?




Ich kriege es von der Rentenversicherung.

Auch schreibe ich nicht nur über Heilpraktiker, die können nun mal nur privat abrechnen. Ich schreibe über die vielen Entrümpelungsfirmen. Die kriegen wohl auch noch einen Ekelzuschlag für besonders herausfordernde Arbeiten. Hast du die Pdf vom H-Team gelesen? In Berlin werden die von der Stadtverwaltung gesponsert.

Gerade Messies müssen über mehr Geld verfügen, z. B. wegen Haushaltshilfe, ambulante psychiatrische Hilfe, Heilpraktiker usw. Denn die Hilfe, die Messies brauchen, ist nun mal kostenintensiv.

Und weil viele das nicht bestreiten können, wenden sie sich in ihrer Verzweiflung ans Fernsehen... und dann sind sie wirklich arm dran, flimmern über den Bildschirm, finden keine Wohnung mehr. Das Fernsehen verdient an den Zuschauerquoten, die anderen Helfer verdienen auch, an der Not der Messies. Was glaubst du denn, woher diese Helfer ihr Geld kriegen?!

Du stellst das so dar, als wären z. B. Erwerbsunfähige oder Arbeitslose Sozialschmarotzer. Viele Arbeitslose wollen arbeiten, werden aber überall abgelehnt, z. B. weil sie zu klein sind, weil sie nicht ansprechend aussehen usw. Es gibt viele Gründe, z. B. wollen alle Chefs attraktive Sekretärinnen sehen. Wodurch wird man erwerbsunfähig und ist auf das "Geld vom Staat" angewiesen? Man wird überall raus gemobbt und vom Psychiater als arbeitsunfähig eingestuft.

Ich kriege "vom Staat" 520€. Das reicht nicht zum Leben. Ohne meinen Mann wäre ich finanziell aufgeschmissen und müsste Grundsicherung kriegen.

Viele Grüsse
Draculara

http://www.draculara.de

http://messie.bplaced.net/messie

Eine Lösung setzt ein Problem voraus. Ich kenne meine Fehler, das hält mich aber nicht davon ab, sie zu machen

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15.03.2020 19:02 (zuletzt bearbeitet: 15.03.2020 19:17)
#12
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@Aus Chaos entsteht Neues , @Draculara
Sonja,
ich habe den Eindruck, du liest von Helfern für Messies und beziehst das unmittelbar auf deine derzeitigen Seelen-Helfer, mit denen du sehr zufrieden bist.
Draculara meinte aber eine ganz andere Sorte, wie sie ja auch noch einmal erklärt hat.
Ich erinnere mich an einen Bericht im Forum von einer Messiefrau, die 3 Aufräumhelferinnen da hatte und hinterher war der Schmuck weg. Die Leiterin dieses Hilfeteams hatte ihr unumwunden erzählt, dass sie von Ingenieurin auf Messiehelferin umgesattelt hat, weil das viel lukrativer ist.
Solange es für dieses Geschäft keinen Rahmen gibt, solange wir stigmatisiert und mit dem Problem alleine gelassen werden, solange stehen Ausbeutern und Scharlatanen alle Türen offen.
Wie ich schon an anderer Stelle schrieb, ist beispielsweise Putzen auch kein angenehmer Job. Geputzt werden auch nicht nur Privathaushalte, sondern auch Flughäfen, Bahnhöfe usw. und ich glaube nicht, dass die Leute dafür einen Stundensatz von 45 - 88 € brutto bekommen, wie er von Aufräumhelfern verlangt wird.
Es geht ja nicht darum, dass diese Leute von irgendetwas leben müssen, sondern dass zu viele davon sich auf Kosten von Menschen mit Sammelzwang oder gravierenden / krankhaften Organisationsproblemen und was man sonst noch so "Messie" nennt ein schönes Leben machen. Dasselbe gilt auch für sogennante Coachs.
Und was das Auffangen durch den Staat betrifft: In Deutschland arbeiten schon lange sehr viele Menschen für Gehälter, von denen sie nicht leben können und zwar in Vollzeit und mehr. Das Phänomen ist mittlerweile so bekannt, dass sogar unsere Noch-Kanzlerin gelegentlich davon spricht... Möglich gemacht wurde es durch Gesetze, die genau dieser Staat verabschiedet hat.

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Klar führe ich Selbstgespräche! Manchmal braucht man kompetente Beratung.

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15.03.2020 19:55
avatar  Wolfram
#13
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danke @Königin

Sonja, ich glaube auch nicht, dass ungelernte Putzfrauen genausoviel verdienen müssen wie gelernte Therapeuten. Das Gleiche gilt z.B. für Umzugshelfer. die dürfen wegen der Schwergewichte etwas mehr verdienen. Die Putzleute können doch auch leben, zumindest habe ich noch nicht davon gehört, dass jemand wegen zu geringen Einkommens gestorben wäre. Wenn jemand zu wenig verdient, bekommt er von der Allgemeinheit den Rest. Damit finde ich es nicht gerechtfertigt, dass die Helfer ausgerechnet bei Messies überdurchschnittlich viel verdienen müssen. Die von Königin genannte Frau hat sicherlich keine Umschulung vom Ingenieur zum Messiehelfer gemacht.

viele Grüße
Wolfram


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16.03.2020 08:52
avatar  IBI
#14
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Ich habe ziemlich unruhig geschlafen, weil eure Antworten mich zum Nachdenken gebracht haben.

Zitat von Draculara im Beitrag #9
Womit wir doch wieder bei der These wären, dass andere "Helfer" den Messies Geld aus der Tasche ziehen und bislang von dieser Not profitieren.


Zitat von Draculara im Beitrag #11
Du stellst das so dar, als wären z. B. Erwerbsunfähige oder Arbeitslose Sozialschmarotzer.


genau das war meine Absicht: auf die oben pauschalisierte These mit der anderen pauschalen These zu reagieren.

Beide Thesen sind nicht gerechtfertigt, weil für beide Thesen eine Welt dazwischen vorhanden ist.
Es gibt die Helfer, die vermutlich mehr profitieren als sinnvoll und es gibt die Menschen, die Geld vom Staat bekommen, die sich damit das Leben gönnen und kaum etwas dafür tun, dass sie es bekommen (damit meine ich nicht dich).

Zitat von Draculara im Beitrag #11
Denn die Hilfe, die Messies brauchen, ist nun mal kostenintensiv.

Kommt auf den Messie an.

Abgesehen davon wird hier ab und an noch unterschieden zu denjenigen, die am Diogenes-Syndrom leiden...

Zitat von Draculara im Beitrag #11
Die kriegen wohl auch noch einen Ekelzuschlag für besonders herausfordernde Arbeiten. Hast du die Pdf vom H-Team gelesen? In Berlin werden die von der Stadtverwaltung gesponsert.


.sorry, diesen für diesen EKEL-Zusatzfaktor wollte ich bezahlt werden, denn meine Gesundheit gefährden diese Wohnungen ebenfalls und die der Nachbarn wie die Bewohner sich selber gefährden...
Also von welchen teuren Extremen sprecht ihr hier?

Stundenlöhne zwischen 44 und 88 EUR sind für selbständige in Deutschland normal und da diese Menschen von dem Gehalt ihre Steuern zahlen müssen, die andere direkt durch die Lohnabrechnung abgezogen werden bekommen, ist die Rechnung nunmal anders. Am Ende bleiben den Menschen kaum 20-25 EUR von denen sie leben müssen und sie müssen die Krankenkasse, den Urlaub und was sie alles machen möchten, selber stemmen. Die bekommen keine Zuschläge von Firmen.

Zitat von Wolfram im Beitrag #13
hat sicherlich keine Umschulung vom Ingenieur zum Messiehelfer gemacht

Woher nimmst du diese Gewissheit, dass es so ist? Vielleicht hat die Person sich vom H-Team schulen lassen. Es gibt inzwischen noch andere Anbieter.

Wessen Wohnung müssen denn zuerst entrümpelt werden? Die, wo die Gesundheitsgefährdung am grössten ist. Und was passiert dann häufig? Die Wohnungen werden wieder zugemüllt, weil auf der seelischen Ebene nichts getan wurde, damit es anders werden kann.

Leere Wohnungen....so ganz ohne wichtige Dinge....wenn ihr so leben könntet, dann hättet ihr die Wohnung alle nicht voll gestellt bzw. voll gesammelt.
Mich hat es letztes Jahr ziemlich viel Kraft gekostet, mich in einer leeren Wohnung wohl zu fühlen. Nein, ich habe mich nicht wohl gefühlt, sondern wurde ziemlich depressiv und es hat eine Weile gedauert, bis ich dahinter kam, dass der Zustand einer leeren Wohnung meine mir unbekannte Leere in mir getriggert hat. Doch da ich wusste, ich werde dort wieder ausziehen, war mein erklärtes Ziel, die Wohnung nicht unnötig voll zu stellen. Seitdem ich die leere Wohnung mit einer inneren Leere in mir verbinden konnte, wurde es etwas leichter, den Zustand zu ertragen, damit weniger depressiv.

Das würde bedeuten, dass man an Bindungsthemen zuerst arbeiten sollte, bevor man an ordentlichen Wohnungen arbeitet bzw. parallel daran arbeiten.
Meint ihr langfristig, sind irgendwelche (Staats-)Kassen bereit, die Räumungskosten von Wohnungen zu tragen, wenn es sich regelmässig wiederholt?

In vielen Fachbüchern werden die Bindungsthemen als eine der Hauptursachen erwähnt. Nur keiner gibt eine Anleitung, welche Therapiereihenfolge am erfolgsversprechenden ist. Dazu fehlen jede Menge Studien, die ihre Zeit brauchen werden bis sie da sind. Da stimme ich zu.

Also liegt es an uns, unsere eigenen Studien zu unserem Genesungsprozess zu finden.
Viele hier machen es, aus meiner Sicht nur einseitig, weil das Aufräumen der Wohnung Themen aufwerfen kann, die dann keine Zuwendung bekommen.
Und wenn man merkt, dass die Zuwendung nötig wäre, dreht man sich um, weil man Angst vor all dem hat, was sich darin verbergen kann.

Naja, das macht es auch kostspielig Jahre im selben Aktionsmuster zu verharren.
Ich ärgere mich darüber und bin gleichzeitig traurig darüber, wie viele meiner Lebensjahre ich damit verloren habe.

Nun habe ich den Kreis zum "Abwarten und Tee Trinken" hoffentlich wieder geschlossen.

LG
Sonja


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16.03.2020 12:01 (zuletzt bearbeitet: 16.03.2020 13:49)
avatar  Wolfram
#15
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Sonja, @Königin @Draculara

meine Wohnung ist nicht gesundheitsgefährdend. Darum gibt es bei mir auch keinen Ekelzuschlag.

- Edit aus rechtlichen Gründen und wegen Werbung. -

Vor ca. 12 jahren hatte ich ein Angebot von einem Heizungsinstallateur, der 40 Euro nahm.

viele Grüße
Wolfram


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