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Sein oder haben
Beim Aufräumen (ihr habt richtig gelesen!) sinnierte ich vor mich hin und dann dachte ich: Warum heißt es so oft "Ich bin Messie", "Mein Bruder / Onkel / meine Mutter... ist ein Messie"?
Diese Definition ist allumfassend und wir werden damit abgestempelt oder noch schlimmer, wir stempeln uns selber ab!
Wäre es nicht besser zu sagen "Ich habe / Sie hat ein Messiesyndrom"? Mit dem Hinweis, dass dieses unterschiedliche Ausprägungen und Phasen haben kann.
Schließlich sagt man auch nicht "Sie ist Schizophrene" oder "Ich bin ein Depressiver".
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Hi Königin,
der Faulheit/ Bequemlichkeit wegen wird das häufig so gesagt.
Ich bin Messie...
ist kürzer als
ich bin ein Mensch mit den Eigenarten eines Messiewesens
Ich habe ein Messiesyndrom...da kann ich schnell wieder zurück zu der Kurzform
ich bin Messie...das ist zu nah...
doch die Kurzform impliziert auch...ZUGEHÖRIGKEIT zu dieser Verhaltensgruppe...ich ordne das Messietum jetzt mal den Verhaltensmustern zu...
Ich bin ein Mensch und habe viele Ecken und Kanten, die zu diversen Krankheitsbildern zugeordnet werden können..
Das wäre eine der idealen Beschreibungsmöglichkeiten.
Ich BIN ein Mensch und mache vieles richtig und mache vieles falsch.(hey, da fehlt das Wort Messie)
Meist sind diese Beschreibungen für viele zu lang...und dann kommt ich bin....
LG
Sonja
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@Königin @Aus Chaos entsteht Neues
Früher habe ich mal gesagt: Ich bin eine totale Chaotin. Es ist einfach alles durcheinander.
Heute sage ich: Es ist nicht nur Chaos, es ist sehr viel Chaos und es ist überall, Kurz dazu heißt ich bin Messie. Ich kann quasi niemanden in die Wohnung lassen, und wenn es mal sein muss, schmeiße ich ein paar Säcke auf den Balkon, damit die Leute durch kommen. Das sage ich niemandem. Auch dass ich Messie bin, wissen eigentlich nur die Schwägerinnen und meine Nichten.
Mein Papa meint immer, mein Mann müsste mal den Keller aufräumen. Ich sage dazu, wir machen das gemeinsam, das ist unser Keller und es sind unsere Sachen.
Das Messie-Syndrom wird erst von Ärzten erforscht, wenn es in den ICD-Dings-Katalog aufgenommen wird als psychische Krankheit. Erst in ca. 12 Jahren können dann die ersten Messies endlich die Art Behandlung erfahren, die sie wirklich brauchen. Bis dahin sind wir auf der Suche nach Traumatherapie, nach Verhaltenstherapie usw. Ich bilde mich immer mit Fachliteratur weiter bzw. mit Onlinekursen von D. CH. oder anderen. Das habe ich mit meiner Bipolaren Störung auch gemacht, möglichst viel darüber gelesen und gelernt, mich besser zu verstehen, Frühwarnzeichen zu erkennen usw. Etwas anderes bleibt einem mit einer seltenen Erkrankung oder einer nicht anerkannten Krankheit nicht übrig.
Draculara
http://www.draculara.de
http://messie.bplaced.net/messie
Eine Lösung setzt ein Problem voraus. Ich kenne meine Fehler, das hält mich aber nicht davon ab, sie zu machen
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Zitat von Draculara im Beitrag #3
sind wir auf der Suche nach Traumatherapie, nach Verhaltenstherapie usw
was spricht dagegen...wenn wir Therapieformen suchen und irgendwann genau die richtigen finden, die uns helfen?
..was spricht dagegen irgendwann mal selber die fachkundige Person für einen selbst zu werden....um die nichtwissenden Fachleute, die ja alle noch forschen wollen, zu unterstützen und das finden der geeigneten Methoden für viele Betroffene, zu beschleunigen?
Ein bisschen liesst sich deine Antwort wie
Abwarten und Tee trinken...mehr können wir nicht tun....Draculara
...und dennoch tust du viel für dich, indem du probierst zu verstehen, wie vielfältig die Methoden sein können, die uns am Ende unterstützen.
Und das, was wir nicht als hilfreich empfinden an die Fachleute heranzutragen, damit sie neue Methoden entwickeln können, die möglicherweise mehr helfen.
Eine wichtige Hürde zu überwinden, das fehlt dir in meinen Augen...und die veranlasst dich im Sinne von "Abwarten und Tee trinken" deine Zeit verstreichen zu lassen.
Das ist mein Eindruck.
LG
Sonja
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Wenn ich eh nur abwarte und Tee trinke, dann brauche ich auch keine Fachliteratur kaufen oder versuchen, selbst zum Experten zu werden. Dann würde ich täglich absolut nichts tun, um unsere desolate Wohnsituation zu ändern.
Es ist immer wieder ein Anfangen und Ausprobieren. Anfangen muss man immer wieder, das ist nun mal Hausarbeit. Wenn ich aber sehe, was ich bisher gemacht habe und nicht einfach rein komme und nur Dreck sehe, dann ist der Anfang gelungen. Erste Veränderungen sind zu sehen, und um keine schleichende Veränderung zum Dreck hin zu bekommen, kann ich jeden Tag was dagegen tun.
Als Nächstes wird wohl die Spüle dran sein. Da ist auch erst mal ein Kraftakt nötig, später muss ich die Fläche aber frei halten, damit sie nicht wieder zugeballert und verdreckt wird. Das ist dann die neue Aufgabe. Aber in dieser Größenordnung komme ich klar, das ist zu schaffen. Ich setze mir auch keine Zeitlimits mehr.
Draculara
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