Kann eine Messie SHG funktionieren?

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19.11.2019 15:20
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@LaLeLu

Zitat
Ist Messie schlimmer als Alkoholikerin?



Nein, ich würde sagen, es ist anders herum. Was durch den Alkohol zerstört wird, kann man meist nicht wieder aufbauen. Er ist ein hervorragendes Lösungsmittel: Löst Beziehungen, Hirnzellen, Leberzellen, Arbeitsplätze, Partnerschaften usw. auf. Was durch Messie kaputt geht, kann man ersetzen. Ist eine Tasse kaputt, fegt man die Scherben zusammen und meist hat man davon noch unzählige im Schrank, so dass man sie kaum vermisst. Geht ein Möbelstück kaputt, kauft man ein neues. Was der Alkohol zerstört, kann man nicht einfach neu kaufen.

Viele Grüsse
Draculara

http://www.draculara.de

http://messie.bplaced.net/messie

Eine Lösung setzt ein Problem voraus. Ich kenne meine Fehler, das hält mich aber nicht davon ab, sie zu machen

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19.11.2019 15:40 (zuletzt bearbeitet: 19.11.2019 15:46)
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@Draculara
hallöle, Du hast vollkommen recht. Ich meine allerdings, dass es mir schwerfallen würde zu sagen: ich bin L., ich bin Messie ( oder meldet man sich nicht in der Weise?)
Vielleicht wäre auch das irgendwann Gewohnheit.
Heute weiss ich, der Verdrängungsmechanismus ist stark und vielleicht ist es mein Pech, dass es mir zu lange gut ging.

Das Schicksal schafft den Ausgleich und irgendwann ist auch der Edelalki nur noch eine arme Sau weil der Körper die Schäden zuammengerechnet hat und dann hat`s auch mich!
Es ging einfach lange gut und geschmeckt hat es mir bis zum Schluß, mein Verstand ließ sich nicht mehr belügen.
Ich bin froh, dass ich so rumkomme und sogar auch ein Plus gemerkt habe. Der Entzug von den Antidepessiva scheint mir endlich auch zu gelingen.

Jetzt will ich noch mehr von dem Guten.

Mach`s gut, ich bleibe noch ein Weilchen, es ist noch lange nicht aufgeräumt.


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19.11.2019 16:11
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Hallo, ich möchte die Frage stellen ob ein Messie -Sein nicht auch psychische Schmerzen verursacht ? Oder durch psych. Schmerzen verursacht wird?
Meine Unordnung, meine Kauferei, die mich zu allen Zeiten fix und fertig gemacht haben.
Nee, für mich gibt es nur eine Antwort: alles schadet meiner Seele und macht mich unfrei, ich will das nicht mehr..
Es geht doch nicht nur die Tasse kaputt, die runterfällt.


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19.11.2019 16:16
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Hey, guck mal, ich habe ein zweites Sternchen gekriegt.
Lustig! Danke schön.


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19.11.2019 17:00
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@LaLeLu

die psychischen Schäden sind, denke ich, vorher vorhanden. Es ist nicht immer die Kaufsucht, manche gegen auf Trödelmärkte und holen sich dort Sachen, die dann doch nur herum stehen, man wollte die haben, weil sie dort auf dem Markt gut aussehen. Und wenn sonst nichts in der Wohnung stünde, würden die auch zuhause gut aussehen. Dann aber merkt man, der Platz dafür ist schon mit anderem Kram besetzt. Teilweise ist es auch so wie @Wolfram treffend beschrieben hat: Man kann die Leere nicht aushalten. Es muss überall was stehen, es ist eine Art Schutzwall oder man will eine Leere füllen, die man eigentlich auch in der Seele fühlt. Ich hab dieses Gefühl nicht. Aber ich weiß noch, dass ich mir fremd vorkam, als so eine Art Rollkommando hier alles aufgeräumt und geputzt hat. Meine Schwägerinnen haben mit angepackt und die Wohnung wieder begehbar gemacht. Hinterher fühlte ich mich nicht mehr wohl. Sicher, es war einladend und wir brauchten uns nicht mehr zu schämen. Aber wenn ich was suchte, wusste ich nur anhand der Schubladen, die ich beschriftet hatte, wo ich es finden konnte. Vieles fand ich nicht mehr und musste einiges dann im Baumarkt nachkaufen, so was wie Schraubenzieher war dann weg und musste ich ersetzen. Auch kam ich mir vor wie im Hotel, wo auch immer alles aufgeräumt ist und außerhalb der Möbel nichts mehr ist außer dem Koffer unterm Tisch. Das fühlte sich so unpersönlich an.

Der Anfang vom Chaos war schnell gemacht. Ich sah es nicht mehr ein, meine Handarbeitssachen sofort wieder weg zu räumen, wenn ich doch nachher sowieso wieder ins Wohnzimmer komme und weiter mache. Irgendwann war eben die Küche auch wieder voll gepackt, so dass ich Einkäufe nicht mehr ausgepackt habe und sie einfach in der Tasche auf dem Fußboden stehen ließ, wenn die Tiefkühlkost raus war. So ging es eben wieder los. Es kommt eben auch kein "Kontrolleur" mehr. Früher als ich bei den Eltern lebte, kam mein Vater manchmal runter ins Wohnzimmer, um die Wanduhr aufzuziehen. Als ich noch alleine wohnte, kamen beide Eltern immer mal zwischendurch vorbei und nie sah es furchtbar aus, ich hatte immer einigermaßen aufgeräumt und hielt Bad und Küche sauber.

In unserer 2-Zimmer-Wohnung mussten wir nach angekündigtem Besuch immer "eine Aktion starten", einer wusch ab und putzte die Küche, einer räumte das Wohnzimmer auf, einer saugte Staub und einer wischte Staub, und nach ca. 3 Stunden waren wir fertig. Seit 2006 kommt aber keiner von meinen Eltern vorbei. Meine Mutter wurde psychisch so krank, dass sie immer wieder in die Psychiatrie musste, und mein Vater kann mit seinem kleinen Elektroauto nicht weit fahren, weil er es ja aufladen muss. Bei uns am Haus gibt es dafür keine Möglichkeit. Seit dem Tod meiner Mutter 2010 kommt also kein "Kontrolleur" mehr. Wir laden zum Geburtstag immer in die Kneipe ein. Ich habe ja auch immer nur für andere aufgeräumt und sauber gemacht. Das ist immer nur Fremdmotivation, z. B. müssen Handwerker kommen oder die Rauchmelder gewartet werden. Eine eigene Motivation habe ich nicht. Der Mindeststandard von Ordnung und Sauberkeit ist immer niedriger geworden, meine Ansprüche schraubte ich immer weiter runter und mir geht es wie Bärchen: So lange wir hier alleine sind, reicht uns das so, wie es ist. Jetzt ist auch sooooo viel zu tun, dass sich kein Anfang mehr lohnt, von zaghaften Versuchen ist nach 2 Tagen nichts mehr zu sehen, dann schmeiße ich spätestens alles hin.

Viele Grüsse
Draculara

http://www.draculara.de

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Eine Lösung setzt ein Problem voraus. Ich kenne meine Fehler, das hält mich aber nicht davon ab, sie zu machen

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