@Vic79

Ganz einfach deshalb nicht, weil das Gehirn selber nicht weh tut. Doofheit kann zwar irgendwie weh tun, aber eben nicht körperlich. Die Psyche schmerzt nicht, kann aber trotzdem leiden, eben an Depressionen oder an Dissoziation, wenn man nicht mehr weiß, was ist jetzt real und warum passiert das. Ich habe das immer mit Psychosen verwechselt. Die Bipolare Störung ist vielleicht auch ein fehldiagnostiziertes Trauma. Ich hatte Entwicklungs- und Schocktraumata, wahrscheinlich so viele, dass ich psychisch krank geworden bin. Wie gesagt man leidet bei Depressionen, auch körperlich, mit psychosomatischen Beschwerden wie Kopf- und Rückenschmerzen, Verdauungsprobleme, oder Panikattacken mit Herzrasen und Übelkeit.

Wir waren bei einem Vortrag von Dami Charf, es ging um Seele und Körper, und da war so ein Bild zu sehen von einem Mann, der das Hemd aufknöpfte und ein Uhrwerk enthüllte, "Maschine Mensch" hieß das, dass wir unseren Körper inzwischen behandeln wie eine Maschine, damit er funktioniert. Wenn was nicht geht, nehmen wir Tabletten, und erst durch Krankheiten werden wir darauf aufmerksam, dass wir einen Körper haben, ansonsten sind wir mit dem Kopf im Universum und selten mit beiden Füßen auf dem Boden. Einer ist immer im Universum, wir nehmen alles anscheinend durch das Gehirn wahr und auf, sind hauptsächlich kopfgesteuert. Eine Psychotherapie zielt nur darauf ab, den Menschen zum Funktionieren zu bringen und arbeitsfähig zu machen, aber sie dringt nicht zu den Ursachen durch und heilt auch nicht wirklich.

Körperorientierte Psychotherapie arbeitet mit Übungen, die jeder selbst machen kann, z. B. Atemübungen. Auch in Selbstverteidigungskursen achtet man viel auf den Atem, dass man bei Schreck nicht die Luft anhalten, sondern unbedingt ausatmen soll und wieder einatmen, um das Gehirn mit Sauerstoff zu versorgen, damit es weiter arbeiten kann. Darum finde ich ja auch Heilpraktiker gut, die den Menschen als Einheit behandeln, ganzheitlich und nicht nur den Körper und irgendwas aufs Rezept schreiben.