Meine Frau ist ein Messie

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07.12.2018 18:17
avatar  horald
#1
ho
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Hallo Leute,

ich bin neu hier. Und ich hoffe ich finde hier Hilfe. Ich habe schon ein wenig gestöbert aber leider nichts gefunden was auf meinen Fall zutrifft. Zum einen scheinen hier mehr Ehemänner Messies zu sein als Ehefrauen und zum anderen passen die Lösungsvorschläge nicht auf uns. Wir sind relativ arm, meine Frau muss dazu verdienen, damit wir uns überhaupt die Wohnung leisten können. Daher können wir auch nicht in zwei Wohnungen leben. Und ein Anbau kommt auch nicht in Frage, da wir ja zur Miete wohnen.
Da das Problem schon länger besteht und meine Frau nicht einsichtig ist, habe ich nach einer Eheberatung gesucht, obwohl wir uns das eigentlich gar nicht wirklich leisten können. Nach langer Suche habe ich dann endlich jemanden gefunden, den auch meine Frau akzeptiert. Meiner Frau war es wichtig, dass die Therapeutin mit Christsein und Glauben etwas anfangen kann, eine Therapie bei einer kostenlosen Beratung von der Stadt hatte sie bereits abgesagt, weil der Therapeut ein Atheist war. Ich hatte mit der Therapeutin dann ausgemacht, dass wir eine kostenlose Probestunde machen. Diese ist eigentlich auch ganz gut verlaufen und die Therapeutin hatte sich doch sehr gewundert, warum meine Frau meine Hilfsangebote nicht annimmt, daher habe ich trotzt des Preises eine weiter Stunde vereinbart. In dieser Stunde ging es aber gar nicht um unser Ordnungsproblem sondern um mein Bore-Out-Problem und dazu hatten wir die Therapeutin ja gar nicht beauftragt. Das hat mich dann doch sehr verärgert, so dass ich die Sitzungen abgebrochen hatte. Nun wollte die Therapeutin auch noch beider Stunden bezahlt haben! Nach dem ich mich aber beschwert habe, hat sie eingesehen, dass ich nur eine Stunde bezahlen muss. Nur sind wir dadurch keinen Schritt weitergekommen. Nun weiß ich immer noch nicht wie ich meine Frau dazu bewegen kann gemeinsam Ordnung zu machen. Ich weiß auch dass es eine Selbsthilfegruppe in Köln gibt, aber ich glaube nicht, dass ich meine Frau davon überzeugen kann da hinzugehen. Ich glaube auch, dass sie nicht glaubt dass sie ein Messie ist. Und die Auswüchse dieser "Krankheit" sind ja auch sehr unterschiedlich. Den Müll bringe ich meistens herunter und der wird bei uns bisher auch nicht gehortet. Aber wenn der Boden voller Spielsachen, Flaschen und anderem Krimskram ist, da finde ich schon das dies messiehafte Züge hat. Wenn die Tisch, die Stühle und teilweise sogar das Sofa mit Papierkram, Büchern, CD's und anderem Kram belagert wird, dann finde ich das schon messiehafte Züge. Und es ist ja nicht so, dass es mir gut geht. Ich muss sehr auf mein Herz aufpassen, da ich schon zwei Operationen hinter mir habe. Und ich leide an Bore-Out, da mein Arbeitgeber mich aufs Abstellgleis geschoben hat und ich mich quasi zu Tode langweile. Aber ein Arbeitsplatzwechsel ist sehr schwer, da ich schon über 50 bin. Da ist es für mich auch nicht leicht immer Verständnis für mein Frau aufzubringen, wenn ich dann angeschlagen nach Hause komme und ständig dieses Chaos vorfinde und meine Hilfsangebote immer abgewiesen werden oder ins Leere laufen. Ich bin mit meiner Kraft und meinem Latein am Ende. Und nicht nur ich leide dar drunter, sondern auch meine Tochter, denn immer wenn ich versuche ihr zu helfen Ordnung zu machen, dann fährt meine Frau mir in die Parade und wir streiten uns. Und darunter leidet unserer Tochter natürlich. Ein unhaltbarer Zustand, aber ich weiß nicht wo ich noch nach Hilfe fragen soll. Ich habe schon soviel versucht, ich habe mich sogar mal an die Familienberatung der Stadt gewandt, aber die habe mir durch die Blume nur gesagt, dass es doch mein Problem sei...
Nun seid ihr meine letzte Hoffnung.

Viele Grüße
Horst Meyer


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08.12.2018 11:33
#2
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Herzlich willkommen Horst!

Damit ich besser verstehen kann was bei euch läuft interessieren mich ein paar Details!
Wie viele Stunden ist deine Frau im Beruf? Ist es ein anstrengender Job?
Wie alt ist eure Tochter? Wie groß ist die Wohnung?
Wie läuft eure Kommunikation ab, wenn es nicht um Streitthemen geht? Redet ihr viel miteinander?
Hast du den Eindruck deine Frau hält den Haushalt für ihr „Revier“, aber es ist einfach zu viel für sie?

Du hast die klassische „Männer-Arbeit“ vom Müll-Entsorgen übernommen. Das war vor 50 Jahren schon so, und das passt schon. Heute sind so viele Frauen im Beruf und so erweitern sich die Arbeiten für die Männer. Da kommen andere Tätigkeiten dazu.

Dabei ist mir aufgefallen, dass in etlichen Familien der Mann das gründliche Staubsaugen übernommen hat. Und - jetzt kommt’s! Dafür muss der Fußboden frei sein. Wenigstens einmal die Woche total und ganz.

Dann heißt es nicht: „Warum ist hier schon wieder alles dicht gemüllt? Warum hörst du nicht auf mich?“
Sondern: „Lass uns eben den Fußboden leer machen damit ich saugen kann!“

Übrigens: Vielleicht wollte die Therapeutin mehr von dir wissen damit sie herausfindet wie ihr sozusagen im Zusammenleben „tickt“. Dann kann sie bessere Tipps geben wie ihr das gemeinsam hinbekommt. Hat sie das nicht erklärt? Das finde ich schade, man will doch wissen warum da etwas abläuft ...

Ich warte auf deine Antworten und wünsche euch viel Erfolg.

____________________
Viele Grüße, Jennifer

Das Leben umarmen ... ✨🤲

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08.12.2018 12:37
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@Ornung

Was ist "W...."?

@horald willkommen an Board. Das ist ja eben das Hauptproblem: Der Fußboden muss frei sein, sonst kann man(n) nicht saugen. Wenn überall was rum liegt, wie saugt man dann? Um die Sachen rum... Kann man auch gleich Handfeger und Kehrblech nehmen. Ich habe mir jetzt "das Messie-Handbuch" von Eva S. Roth bei Amazon liefern lassen. Am Anfang steht ein ganz ganz langer Messie-Test.

Viele Grüsse
Draculara

http://www.draculara.de

http://messie.bplaced.net/messie

Eine Lösung setzt ein Problem voraus. Ich kenne meine Fehler, das hält mich aber nicht davon ab, sie zu machen

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10.12.2018 07:50
avatar  horald
#4
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Hallo Jennifer,
meine Frau hat ein 1/3 Stelle. Sie hat mit Ihrem Arbeitgeber vereinbart, dass sie so arbeitet, dass sie wenn unsere Tochter zuhause ist, auch frei hat. Allerdings arbeitet sie als Krankenschwester im Schichtdienst, also auch schon mal Nachts oder an den WE. Ja, und ich denke es ist ein sehr anstrengender Job, allerdings scheint sie sich wohl zu fühlen. Ich habe sie immer bewundert welche Freude sie ausstrahlt, obwohl sie mit so vielen schwer kranken Menschen zu tun hat. Unser Tochter ist jetzt 10 und geht seit kurzem aufs Gymnasium. Leider schaut sie sich das messihafte von meiner Frau ab und ihr Zimmer sieht immer ganz schlimm aus.
Leider ist das Forum abgestützt, daher demnächst mehr.
Viele Grüße
Horst


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10.12.2018 08:47
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@horald
Die Tochter würde ich jetzt noch nicht bewerten, bei Kindern kann sich das durchaus noch geben.


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