Hallo Leute,

leider gibt es bei der Umfrage, keine Frage wie Angehörige mit Messies klar kommen und welche guten Hilfsangebote sie gefunden haben. Ich lebe mit meiner Frau schon über 10 Jahre zusammen und in den letzten Jahren habe ich realisiert, dass meine Frau am Messie-Syndrom leidet. Sie möchte zwar gerne Ordnung schaffen, ist aber so chaotisch, dass sie es nicht schafft. Und mit meiner vollen Berufstätigkeit kann ich dies leider auch nicht auffangen. Und Hilfe von außen nimmt sie leider nicht an. Ich hatte schon mal vorgeschlagen, ob wir uns nicht eine Putzkraft suchen, darauf meinte sie nur beleidigt: "Nein, dass geht nicht, da muss ich ja vorher aufräumen." Am liebsten wäre mir ja eine Angehörigengruppe von Messies, da könnte ich Betroffene fragen, wie sie damit umgehen und man könnte sich gegenseitig besuchen, da die Betroffenen diese Problem ja kennen und über das Chaos in der eigenen Wohnung nicht gleich geschockt sind und unpassende Ratschläge geben wollen. Aber es ist leider sehr schwer hier Betroffene zu finden, zu mal das Thema in unserer Gesellschaft tabusiert wird und Viele eine völlig falsche Vorstellung haben und denken in der Wohnung würde es stinken und der Müll würde sich bis zur Decke stapeln. Und deshalb habe ich dann auch selber manchmal Zweifel. Ist es nur eine Unordnung, die bald zu beheben ist oder ist ein, ich nenne es mal: krankhaftes Messietum? Bei meinen Bemühungen eine Selbsthilfegruppe für Angehörige zu finden, bin ich neulich in eine Angehörigengruppe für psychisch Kranke geschickt worden. Dort hat man mir empohlen ich solle zum Amtsarzt des psychosozialen Dienstes gehen und einen unangemeldeten Hausbesuch vereinbaren. Mir ist bei der Sache allerdings ziemlich unwohl. Erstens finde ich das meine Frau nicht psychisch krank ist, nur weil sie am Messie-Syndrom leidet. Und zweitens glaube ich auch nicht, dass ein Arzt ihr helfen bzw. behandeln könnte. Ich fürchte dass eher das Gegenteil passiert und meine Frau ziemlich sauer auf mich wird, weil ich eine solche unabgesprochene Aktion starte, darum werde ich es auch nicht machen. Aber wie verhält man sich bei soetwas? Ich würde mich freuen, wenn andere Angehörige von Ihren Erfahrungen mit "Ihren" Messies berichten.
Viele Grüße
horald