@Anna1111 ich muss tatsächlich zugeben, dass ich mit dieser "für bestenfalls 4€ Stundenlohn stehe ich nicht Mal aus dem Bett auf" Rechnung auch schon häufiger kurzen Prozess gemacht habe. Zum Teil werfe ich auch "einfach" weg, es ist gar nicht so leicht für alles jemanden zu finden, der es geschenkt haben möchte.

(Anekdote:
Ich habe es vor Jahren Mal anlässlich einer Party zu gut gemeint und mehr Suppe gekocht, als wir essen _und_ als wir einfrieren konnten.
Weil ich wegkippen blöd fand, habe ich mich - extra deshalb - bei foodsharing registriert und ein paar Liter frische Kürbissuppe zum verschenken angeboten.
Es meldete sich eine Frau. Diese hatte erst diverse Fragen zu den Inhaltsstoffen und Gewürzen. Kein Problem, sag ich ihr gern, ich habe die Suppe gekocht, ich weiß was drin ist (MIR schmeckt sie so und sie kommt immer sehr gut an, aber natürlich sind die Geschmäcker verschieden.)
Als klar war, dass die Suppe nichts enthält, was sie nicht verträgt / mag gingen die Verhandlungen los, wann sie die Suppe abholt. Also nach mehreren Tagen, an denen ich jeweils diverse Nachrichten mit ihr ausgetauscht habe UND an denen ich jeweils mehrere Stunden tagsüber zu Hause war, man also gut hätte-holen-können, war ihr die Suppe zu alt und sie empfahl mir "die im Freundeskreis zu verschenken" (hätte mir das gepasst, hätte ich es offensichtlich sofort gemacht). Ich habe dann also nach mehrstündigen Bemühungen die Suppe weggekippt. DAS hätte ich einfacher haben können!)

Nach dieser Geschichte hatte ich keinen Bock mehr und hab mich bei foodsharing wieder abgemeldet.
Wenn ich jetzt zu viel gekocht oder gebacken habe, friere ich ein. Was dann trotzdem übrig bleibt, wird Kollegen / Freunden angeboten. Wenn's keiner will, hau ich es in die Tonne. #zack. Auch meine Ressourcen sind endlich...

@Sybille
Oh ja, da weiß ich auch ein paar. Als ich neulich umzog, hatte ich zu viele Möbel. Erst wollte ich sie verkaufen, doch je näher der Umzugstermin rückte, umso mehr sank der Preis, bis ich schließlich bereit war, sie zu verschenken. Aber letztlich hatte ich sage und schreibe zehn Abholtermine und nur drei Mal ist auch wirklich jemand gekommen. Inzwischen war der Umzug sogar schon rum und es ging darum, die Möbel entweder zu verschenken oder auf den Sperrmüll zu werfen. Ich bin also mehrfach extra in die schon leere Wohnung gefahren und habe auf jemanden gewartet, der dann nicht kam. Es hieß "Ich komme am Montagabend auf jeden Fall, weiß aber noch nicht, wann ich Feierabend machen kann." Letztlich wurde es ihm zu spät. Ähm, hallo? Ich sitze da rum, mit nichts als heißem Tee, einem viel zu niedrigen Tisch und meinem Internet und warte auf ihn!! Mir sind Fahrtkosten entstanden, da es schon so spät war, habe ich auf der Isomatte übernachtet, statt nach Hause zu fahren. Nur damit die Möbel nicht auf den Sperrmüll müssen. Sehr ärgerlich.
Was mein Erbe angeht, ist leider das Problem, dass ich nicht allein darüber entscheiden kann. Wenn meine Schwester es mir nicht erlaubt, die Sachen zu verschenken oder zu spenden, dann ist Verkaufen die einzige legale Möglichkeit, das Zeug aus meinem Haus zu schaffen! Egal, wie aufwändig es ist. Ein Jahr lang gehörte mir das Haus schon, aber ich konnte nicht einziehen, weil es zu voll war und es kein schimmelfreies Zimmer gab, in dem ich schlafen konnte.

@Sybille
PS: Toll finde ich aber unser Tauschregal. Da stellt man die Sachen einfach hin und innerhalb kurzer Zeit nimmt es jemand mit. Ich habe es schon oft erlebt, dass ich auf dem Weg zu einem Besorgungsgang Sachen dort reinstellte und als ich zwei Stunden später auf dem Rückweg wieder vorbei kam, war schon alles weg. Das ist super! Mit Suppe dürfte es dort allerdings schwierig werden.
Foodsharing habe ich mir schon immer schwierig vorgestellt. Essen ist ja verderblich. Ich habe inzwischen ein paar Lieblingsrezepte für schrumpelige Äpfel, braune Bananen, trockenes Brot, angetrockneten Käse, matschige Tomaten... :-) Hm, vielleicht wäre das sogar einen eigenen Threat wert: Annas Kochrezepte für fällige Lebensmittel - gegen Verschwendung!

@Emin
Haha, Schelmenausbildung, haha. Und Till Eulenspiegel ist euer Vorbild? Hm, vielleicht sollte er auch mein Vorbild sein. Es gelang ihm ja ganz gut, Gesetzeslücken zu nutzen...