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MM - Minimalismus und Mobilität
Das mit dem Zusammensuchen der Unterlagen für meinen drittältesten Bruder klappte gestern nicht mehr, war zu müde und musste früh raus heute Morgen, da ich meiner Nichte Nachhilfe gab, das 3 Stunden (mit kurzen Pausen wie in der Schule). Sie lernt gut bei mir, während sie bei ihren Eltern rebelliert. Morgen wieder dasselbe, da wir nur am Wochenende Zeit haben. Heute Abend schrieb ich noch die Weihnachtskarten, kaufte eigens Stifte dafür. Nun sollte ich noch die erwähnten Unterlagen zusammensuchen, da ich nächste Woche auch wieder Termine habe. Bin allerdings auch wieder sehr müde. Wär besser, wenn ich mich schonen könnte wegen dem Herzstechen heute. Mein Blutdruck ist laut Arzt zu hoch.
Hier ein sehr schöner Artikel zum Thema Minimalismus @Messie
http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/minimalisten-haste-nix-biste-was-a-773718.html
Dort wird genau meine Motivation erklärt: Die Welt ist so komplex geworden, dass viele die Übersicht verloren haben und überfordert sind durch diese permanente Reizüberflutung. Der Minimalismus vereinfacht das Leben und ermöglicht so die vorher ausgebremste Lebensbewältigung. Ich MUSS so leben, um mich selbst durch den Alltag regulieren zu können: Minimalismus und Mobilität.
Im Artikel wird noch auf folgenden Link verwiesen, wo ich mich auch wiederfinde, denn es geht nicht nur um den materiellen Minimalismus, sondern um den Hauptfokus auf das Wesentliche:
https://alex-rubenbauer.de/minimalismus/1021/interview-fuer-die-nuernberger-nachrichten-zum-thema-minimalismus-und-downshifting/
@Nemo: Ein sehr gutes Interview. Ganz wichtig finde ich auch die Stelle, an der er sagt, dass man sich von ungesunden Tätigkeiten und Beziehungen ebenso verabschieden sollte wie von überflüssigen Dingen.
Minimalismus in dem Sinn, dass ich in einer leeren Wohnung (ohne Pflanzen! ) auf dem Boden schlafen soll, wäre mein Ende. Ich brauch meine Höhle, in der ich mich gegen die böse Welt einkuscheln kann. Wenn mich viele bunte Kissen glücklich machen, dann habe ich halt viele bunte Kissen. Da können andere noch so missionieren. Er schreibt ja auch, dass es nicht zu einem Schaulaufen werden soll in der Art: "Sieh her, wie TOLL ich bin, ich bin BESSER als du."
Der berühmte Diogenes war damals schon Minimalist. Es gibt die Legende, dass er noch eine Schale zum Trinken hatte, und als er sah, wie ien Kind aus der hohlen Hand trank, warf er die Schale auch noch weg.
Aber in einigen Lebensbrerichen bin aus dem Konsumkarussell schon lange. Ich bin seit 37 Jahren Vegetarierin/Veganerin, weil ich nicht einsehe, dass zu meinem Vergnügen empfindsame Wesen leiden müssen. Ich habe kein Smartphone oder Tablet oder Navi - selbst den ollen Nokia-Knochen benutze ich nur, wenn ich alleine im Wald rumlaufe. Whatsapp, Instagram, Facebook, was ist das? Kann man das essen? Klamotten, Schuhe: da musste ich mich ein wenig nach den Dresscodes im Job richten, aber jetzt bin ich auch davon und den Klamotten befreit. Makeup, Haut. und Haarpflegeprodukte, 100 Cremes und Trallala habe ich noch nie verwendet. 1 Stück Seife, 1 Dose Nivea (ich mag den Geruch), 1 Fläschchen Kokosöl, 1 Flasche Shampoo, 1 Tube Zahnpasta ohne Menthol, 1 Zahnbürste (manuell, nicht elektrisch), 1 Haarbürste, 1 Haargummi, 1 Nagelfeile, 1 Erste-Hilfe-Kasten fürs Auto, das wars im Bad.
Aber schaun wir mal, ob er diese Lebensweise auf Dauer durchhalten kann. Als ich 24 war, haben meine gesamten Habseligkeiten in einen VW-Käfer-Kofferraum gepasst. Sehen wir uns mal seine Wohnung in 30 Jahren an.
@Sophie
Da bist Du ja in einigen Punkten fast mehr Minimalistin als ich. Es gab bei mir nur den Moment meiner Geburt, wo ich so wenig besaß, dass ein VW-Kofferraum für mich gereicht hätte. Auch wenn ich sehr lange kaum Spielzeug besass, hatte ich da auch schon ein Bettchen und Kinderwagen mit Deckchen. Mein zweitjüngster Bruder fand das schon zu viel an Aufmerksamkeit für mich und schob mich samt Kinderwagen auf die Straße, überlegte es sich aber zum Glück nochmal anders.
Heute ist ein besonderer Tag: mein letzter Termin bei meinem Schmerztherapeuten. 7 Jahre lang ging ich zu ihm, währenddessen er immer wieder befördert wurde und dabei Patienten abgeben musste. In diesem Jahr hatte er nur noch zwei Patienten. Und jetzt ist er ganz oben und ich bin seine einzige verbliebene Patientin. Er war Therapeut, dann Professor, Chefarzt, Supervisor der Ärzteschaft, nun Klinikdirektor. Tja, er hat mich erstaunlich lange behalten. Dafür bin ich dankbar, er war ein guter Begleiter. Nun kann ich alleine weiterziehen mit positiven Erinnerungen. Ich werde es gut verkraften. Warum nicht, der Tod meiner Mutter relativiert so manchen Abschied. Sie ist es, welche ich vermisse. Sie war meine wahre Lebensbegleiterin, 49 Jahre lang. Doch spüre ich sie in mir. Sie ist bei mir. Sie starb in der gleichen Höhenklinik und ich werde fortan wegen ihr dorthin gehen, zu "ihrem Fenster". Wie mit ihr vereinbart, werde ich mir dort in der Gegend ein Zimmer suchen, es is nun meine neue Heimat, wie eine zauberhafte Kirche in herrlicher Berglandschaft.
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