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Loslassen aus verschiedenen Perspektiven
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Hallo,
zu diesem Thread habe ich versucht was zu schreiben ... nur es fällt mir zu schwer ... aber ich danke Euch für Eure Beiträge zu diesem Thema ... mir hilft das sehr in diesen Tagen ...
auch Danke, Bessie
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heute habe ich darüber sinniert, weshalb ich an der Vergangenheit sehr festhalte bzw. ich sie nicht loslassen kann.
dabei ist mir aufgefallen, dass diese mir bekannt ist und gefüllt mit meinen Erinnerungen (ob bewusst oder unbewusst).
die zukunft kenne ich nicht und sie ist unbekannt und leer.
und da ich leere mit viel Unsicherheit verbinde und ich doch gerne sicher sein will, ist das eine mögliche Begründung weshalb ich die Vergangenheit nicht loslassen mag.
gleichzeitig ist das, was wir in der Vergangenheit gelernt haben, also unserer Erfahrung, ein Grossteil, den wir in der Zukunft benötigen (und viele leider nicht oder in veränderter Version).
gar nicht so einfach, das mit dem loslassen.
viele grüsse
sonja
#19
ja, Sonja, das kommt mir alles nur zu bekannt vor mit dem Loslassen Wollen oder Müssen. Nur hatte ich zeitweise die Situation,
dass ich mühsam selber drauf kommen musste, wie mit Loslassen müssen umzugehen ist.
Kann ich etwas/jemanden selber loslssen, so ist es gut. Muss ich jemanden loslassen, weil derjenige gegangen ist und ich
(nicht gerade jetzt) damit gerechnet habe und auch noch böse Worte gefallen sind,die lange weh tun,ist Loslassen sehr schwer.
Aber der Fluss fliesst weiter, die Zeit schreitet voran und ob man will, oder nicht will, das Leben fragt nicht danach, sondern neue
Herausforderungen verlangen neue Anstrengungen,um den Kopp über Wasser zu halten.
Im Übrigen wusste ich von Jugend auf seit dem Tod der Grosseltern, dass das leben Verluste mit sich bringen kann.
Gerade weil aber mein Teddymän mich so braucht, habe ich mir beizeiten vorgenommen, immer dafür zu sorgen,
dass ich handlungsfähig bleibe, soweit es möglich ist.
Leicht ist das alles trotzdem nicht mit Abschied, Verlust, Loslassen.....für niemanden.
Es ist auch nicht leicht, die gegebenen Grenzen zu akzeptieren.
Schön, dass wir auch darüber hier reden können. Danke. Grüssele Mausohr
Hallo Ihr!
Da hat sich gerade ein Thema festgebissen, mit dem ich in unregelmässigen Abständen und verschiedener Intensität konfrontiert bin. Man sagt ja, der Pessismist schimpfe darüber, dass ihm ein Vogel auf den Kopf geschietert hat, der Optimist freut sich, dass Kühe nicht fliegen können. Ich hänge irgendwo zwischen den beiden Extremen.
Vermeidungsverhalten in Bezug auf Loslassen ist bei mir Thema, Freunde nennen das bei mir "Türenknallsyndrom" - ich versuche sehr lange, Dinge zu bewahren, aber dann, aus scheinbar gar keinem oder dem minimalsten Anlass, mache ich Nägel mit Köpfen und schütte dann oft das Kind mit dem Bade aus. Eben wie Pflaster abreißen.
Das macht mich gelegentlich zu einem ziemlich unmöglichen und unberechenbaren Zeitgenossen.
Dann gibt es viele "Anker" für schöne Erinnerungen in meinem Leben. Ein Teil meines äußeren "Durcheinanders" hat seine Entsprechung in einem inneren, druchaus übersichtlichen, Ordnungssystems, in dem ich mich stets bemüht habe, böse Erinnerungen genau so "abgehakt" und sachlich sortiert ab zu legen, wie gute zu bewahren.
Vermutlich warten da einige, bereits lange vollzogene, Trennungen darauf, endlich auch im Kopf ad acta gelegt zu werden.
Und da sind wir bei der Frage nach "muss" oder "will". Einen Menschen, der gestorben ist oder gerade stirbt, muss ich loslassen. Die Zeit mit ihm, die ich erlebt habe und daher einen Teil von dem, was diesen Menschen für mich ausmacht, kann ich behalten. Für mich ist dieser emotionale Teil extrem groß, manchmal zu groß. Unbewusst versuche ich dann am liebsten, kein Fitzelchen Erinnerung los zu lassen, weil mir das das Gefühl vermittelt, den betreffenen Faden noch nicht ganz abgeschnitten zu haben.
Gilt in anderer Form auch für Sachen und Erlebnisse.
Anders ausgedrückt, dauert es bei mir manchmal verdammt lange, bis ich Trauerarbeit zu Ende bringe. Seitdem ich an dem Chaos hier arbeite, ist das besser geworden. Mir ist klar geworden, dass ich mir das Leben erleichtere, indem ich da stufenweise herangehe. Bei Dingen ist das relativ einfach. Ich kann sie in einen schönen Karton verpacken und irgendwo ablegen, in so fern ich wirklich bereit bin, jedes Jahr alle Kartons durch zu sehen, mir bewusst zu machen, zu welchen dieser dinge ich genügend Abstand bekommen habe, um sie los zu lassen.
Mit Erlebnissen ist das ähnlich. Ich kann sie in meinem Tagebuch aufschreiben, mich dort auch in aller Ruhe selbst bedauern, sie in epischer Breite und Melodramatik ausmalen, aber ich sollte mich dann auch zwingen, sie imemr mal wieder zu lesen und mir bewusst zu machen, wann es Zeit ist, zu relativieren, den emotionalen Herzschmerzschmalz raus zu n nehmen und nur noch die Fakten an sich und das normale Maß an Emotionen, zu behalten. Das ist schon schwieriger.
Bei Menschen, die nur durch eine trennung aus meinem Leben verschwunden sind, klappt das allerdings bei mir ganz, ganz schwer bios überhaupt nicht. Ich bin jedem dankbar, der mich auf verletzende Art und weise verlässt, weil ich ihn dann auch aus dem Inhaltsverzeichnis meines Lebens streichen kann.
Trennt man sich in gegenseitigem Bedauern, warum auch immer, hängt mir das wie eine schwere Kugel am Bein.
O weih, der Ehrlichkeit halber muss ich mir eingestehen, dass ein Teil von mir recht pragmatisch und ohne jedes Selbstmitleid ist, während der andere die Loyalität eines Hundes hat, der auch nach noch so vielen Schlägen immer wieder zu "Herrchen" (das muss keine Person sein) zurückläuft.
Alles Liebe für Euch
Kay
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