Guten Tag, ich möchte mich auch mal vorstellen. Ich bin 63 Jahre alt, regulär pensioniert, in guten Verhältnissen mit vielen Kontakten und Interessen. Ach ja, eine gute Pension bekomme ich auch. Eigentlich. Und jetzt habe ich das Gefühl, daß ich "auf der Kippe stehe".
Eigentlich hatte ich schon immer Probleme mit Ordnung, habe das aber auch zeitweise gut in den Griff bekommen, wobei es mir half, daß ich mir immer eine Haushaltshilfe leisten konnte, und auch gegenwärtig kann. Die kommt zweimal pro Woche für 3 Stunden.
2013 habe ich mir eine Eigentumswohnung gekauft, die April 2018 abbezahlt ist. 2015 wurde ich pensioniert. 2015 musste ich mir ein künstliches Hüftgelenk einbauen lassen und mein Bad umbauen. Dafür musste ich einen Kredit aufnehmen. Im Januar 2016 wurde ich an der Schulter operiert - Schulterprothese. Dazu kommt eine im April 2016 festgestellte Schlafapnoe, für die ich ein CPAP-Gerät habe. Bis zur Pensionierung brauchte ich mir um mein Geld nie Sorgen zu machen: für meine Bedürfnisse war meistens genug Geld da, obwohl ich selbst bei so einem Einkommen mein Konto öfters sehr überzogen hatte, aber das habe ich immer wieder gerade gebogen. Jetzt ist mir da so einiges aus dem Ruder gelaufen: Meine Wohnung ist zwar nicht vermüllt, aber mich nervt, daß ich die nie so richtig aufgeräumt kriege.
Da der Umzug und auch die Administration sehr traumatisch war - meine damalige Bank hat versucht, mich brutalstmöglich über den Tisch zu ziehen - habe ich es nicht geschafft, meine Wohnung komplett einzurichten. Ein Zimmer ist nur Abstellraum und im Keller stehen noch mehrere Bücherkisten, meine Handwerkssachen finden sich auch an 3 verschiedenen Orten. Und mein Konto hängt knietief im Dispo - auch da werde ich allerdings wieder rauskommen. Ca 5 Jahre hatte ich an meinen Papieren nichts mehr gemacht und Ende 2015 war ich fünf Steuererklärungen im Rückstand. Das habe ich mitterweile aufgearbeitet. Allerdings habe ich das Gefühl, daß der verd*** Papierkram seit meiner Pensionierung meine Hauptbeschäftigung ist und ich trotzdem nicht vom Fleck komme, weil es so zäh läuft. Und alles, was dann aus irgendeinem Grunde nicht funktioniert, verursacht mir einen Riesenstress, auch wenn es eigentlich banale Sachen sind. Und wenn es nicht ganz so banal ist, umso mehr. Jetzt versuche ich, das irgendwie in den Griff zu bekommen, und da würde mich freuen, zu lesen, was Ihr dazu meint. Ach ja: eine real-life-Gruppe gibt es hier in der Gegend nicht und ich hatte mal bei messie-shg nachgefragt. Ich würde selber eine aufziehen müssen, aber das übersteigt momentan meine Kräfte. Mein Geld-Disziplin-Problem bearbeite ich bereits mit einer hiesigen Sozialarbeiterin. Das fürs Erste...

@ Draculara
Ganz herzlichen Dank!

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Mit den Finanzen haben viele von uns Probleme.

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- Gibt es dazu was im Forum?

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Wie ich das gelesen habe, konntest du deshalb keine Ordnung schaffen, weil du körperlich versehrt bist (Schulter, Hüfte).

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Nein, ich hatte immer Schwierigkeiten mit dem Ordnung halten und das ist da bloß eskaliert.

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Kannst du in deiner Stadt nachfragen, ob du kurzzeitig (nicht für länger) einen Sozialarbeiter bekommst? Wenn du allerdings finanziell gut da stehst, kostet das ca. 80 € die Stunde, du müsstest also wieder mal deine Reserven angreifen.

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ich habe Anspruch auf Unterstützung durch eine Sozialarbeiterin (ich war bei der Bundeswehr, und auch die Veteran*innen haben weiter kostenfreien Anspruch auf Unterstützung durch den Sozialdienst.) Mit der arbeite ich bereits, und dass ich mich jetzt hier im Forum angemeldet habe, ist ein Ergebnis der Gesprächemit ihr. Die ist nämlich sehr engagiert und macht sich richtig 'n Kopp. Mit dem Essen habe ich auch Probleme, was z.T. darauf zurückzuführen ist, daß ich auch das sehr desorganisiert angehe. ich kaufe mir heroisch verderbliches Grünfutter, Obst und gemüse - was dann im Kühlschrank verwest. Angeblich soll jeder Bundesbürger im Jahr 82kg Lebensmittel wegwerfen. Ich muß zu meiner Schande gestehen, daß ich da bislang bestimmt drüber kam. 82 kg, die ja auch bezahlt werden mussten... ich lebe im Allgäu, hier gibt es in der weiteren Umgebung keine Gruppe.ich war mal in einer, und da bin ich überhaupt nicht klargekommen. Die existiert aber nicht mehr. Ich hatte mich dann mal an (Name der spezifischen Organisation entfernt) gewandt und die haben gemeint, ich solle doch selber eine anschieben. Das übersteigt aber zur Zeit meine Kräfte. Aber ich hab gerade den Faden verloren: nicht nur meine Sozialarbeiterin, sondern auch die Ernährungsberaterin, die ich jetzt aufsuche, hat gemeint, ich hätte ein Strukturproblem: Essverhalten, Finanzverhalten und Messietümelei käme aus derselben Wurzel und ich muss alle drei Teilaspekte in den Griff kriegen.

Lieber @Ordnung, auch Dir herzlichen Dank. Was meisnt Du mit dem Ordner für Finanzen?