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Mondschein- meine Geschichte und ich wünschte mir es gäbe einen Weg
#16
Hallo Henny und Top Toppy,
danke für Eure Antworten. Seit dem Tag,wo ich über meine aktuelle Verfassung geschrieben hatte, war das für mich wieder ein Stück der Verarbeitung. Ich habe an diesem Nachmittag geweint, aber es ging mir besser nach dem Schreiben. Wie schon an einer anderen Stelle im Forum geschrieben ist das hier eine große Selbsthilfegruppe, die rund um die Uhr erreichbar ist und es hat mir gut getaun, den "Raum" wieder zu bertreten und Dinge rauszuschreiben und mich dabei zu entlasten, auch wenn es keine aktuelle Lösung gibt.
@ Henny
Ja du hast komplett recht. Es ist wichtig auf das zu sehen was mir die Beziehung an Schönem bietet und es ist ja auch so, dass ich bei unserem Zusammensein nichts auszustehen habe. Mein Partner ist gleichbleibend liebevoll, aufmerksam und wir erleben schöne Dinge miteinander. Gestern war er wieder bei mir und es war einfach schön. Heute ist er nicht da und ich vermisse ihn. Ich verstehe selbst nicht so richtig, warum ich so ausgesprochen emotional reagiert habe beim letzten Mal. Das ist mir aber schon öfter passiert. Ich denke darüber nach und versuche es weiter zu verstehen. Ich weiß noch nicht so genau in welcher Form, aber es hat auch was mit mir zu tun.
@Top Totty
Ja es ist so dass wenn ich selbst nicht so stabil bin, die Gefühle von innerem Schmerz, wenn ich den Zustand seiner Wohnung erlebe, viel ausgeprägter sind als in Zeiten, wo es mir besser geht. Aber es ist trotzdem so, dass auch zu früheren Zeiten, als ich noch richtig stabil war und arbeiten konnte (das geht seit knapp zwei Jahren nicht mehr, aber ich hoffe es wird wieder) es für mich manchmal wie ein Schock war, wenn ich in seine Wohnung kam. Besonders zu schaffen machten mir schon früher (und jetzt ist das auch noch so) wenn bestimmte Bereiche nicht so geputzt waren und ziemlich verschmutzt sind / bzw. waren. Aber man kann das auch nicht schaffen, so zu putzen wie andere, wenn die Wohnung so voll ist und mein Partner so mit seinen Kämpfen beschäftigt ist, Dinge weg zu werfen.
Am schwierigsten ist es wohl, wenn bestimmte Dinge mir Angst machen (z.B. Angst vor Ungeziefer - es gibt keins bei ihm aber ich habe Angst davor), weil ich dann wieder Sorge habe, ich könnte auch in meiner Wohnung dann so ein Problem haben. Ich möchte diesen Ängsten keinen Raum geben und habe auch für mich da einen Weg gefunden. Ich wollte nur mal beschreiben dass meine Anfälligkeit für Ängste noch eine zusätzliche Belastung ist.
#18
Liebe Monschein,
ich weiß es ist schwer , sehr schwer, und wenn man Angehörige ist, dann ist es noch viel schwerer. Denn ändern kann sich dein Mann, die Betroffenen nur selbst, dabei ist es für uns einfach wichtig zu lernen , und Hilfe anzunehmen.
Ich bin froh, dass dieses Forum auch für Angehörige ist, denn dass öffnet mir die Augen , wie sehr mein Mann und die Kinder, etc... auch leiden. Und nicht nur Ich, da ich mich sehr oft einfach unfähig fühle.
Das Schreiben nimmt uns allen den Druck und der Austausch ist sehr wichtig.
Lg. Maria Magdalena
#19
Hallo Henni,
nein ich glaube nicht dass dies der Hintergrund für meinen starken Emotionen ist. Weil mit dem Fakt nicht wirklich zusammenleben zu können, kann ich umgehen. Weil letzlich könnten wir von seiner Seite her täglich zusammen sein und auch über Nacht. Ich konnte aber meinen Hintergrund noch nicht wirklich herausfinden. Ich weiß nicht warum mich es so erschreckt, wenn ich seine Wohnung wahrnehme. Wahrscheinlich spüre ich schlagartig den Verlust des Gefühls von Sicherheit, welche seine Person eigentlich auf mich ausstrahlt. Ich spüre wohl sehr intensiv die große Angst, welche der Verlust an Struktur auslöst. Besonders schwer ist es auch für mich, wenn er nicht so putzen kann. Vielleicht ist es so eine Wahrnehmung dass ich mich auf jemanden auch verlasse, der in einem bestimmten Lebensbereich ganz große Probleme hat und das schmerzt mich extrem, weil ich auch den Halt suche und brauche. Sicher, ich sollte diesen wohl in erster Linie in mir selbst finden und in meiner Beziehung zu Gott. Aber manchmal schaffe ich das nicht. Und dann ist es auch so, dass ich in eine Art "Zunkunftstunnel" gerate und in mir die Angst ganz groß wird, dass bei ihm alles immer schlimmer wird. Die Krankheit hat ja auch Folgen für das Leben drumherum, da sie soviel der Lebensergie der betreffenden Person frisst.
@ Maria Magdalena
Ja mir geht das auch so. Durch das Lesen der Beiträge von der "anderen" Seite, lerne ich und erlange ein neues Verständnis für die Verhaltensweisen und das innere Erleben meines Partners. Deshalb ist das Forum, neben der Feedbacks anderer Angehöriger für mich so wertvoll. Und natürlich geben mir auch die Feedbacks von Messiebetroffenen selbst oft wichtige Hinweise. Und wie Du schon schreibst, einfach die Dinge herauslassen und aufschreiben zu können, hilft manchmal schon. Und man merkt auch dass man damit nicht so allein ist.
Hallo Mondschein,
ich habe mir nochmal deinen Thread durchgelesen... Es ist schwierig für mich (und wohl auch für dich), sich ein richtiges Bild von deiner Situation zu malen. Ein bisschen drehe ich mich im Kreis, aber ich fühle, das mein Geschriebenes vom 17.9. irgendwie auch heute noch gilt....
Ich hab mich übrigens in der Zeit deiner Schreibpause häufig gefragt, wie es dir wohl geht - weil gelesen hier im Forum hast du ja auch in der Zeit.
Heute weiß ich, dass du diese Zeit genutzt hast, um dich selbst zu sammeln und die Wohnungssituation deines Partners außen vor gelassen hast. Wie würdest du rückblickenden diese 3 Wochen für dich beschreiben? Hast du dich da besser gefühlt? Ich habe das Gefühl: irgendwie schon, weil du da mit dir vorangekommen bist?
Warum hast du dann diesen Prozess, der Selbstfindung nach 3 Wochen geändert? Gab es dazu äußere Gründe? Oder wolltest du das so? Vielleicht war die Zeit noch nicht reif, für diese Konfrontation mit der Situation deines Partners?
Auch würde ich gerne die Beziehung mit deinem Partner noch besser verstehen. Ich nehme mit, dass ihr beide sehr glücklich mit der Beziehung seid - solange das Thema nicht auf seine Wohnung kommt. Wie konkret, läuft eigentlich solch ein "Streitgespräch" ab? Ich meine, geht dieses Gespräch eher in Richtung "lass uns die Wohnung aufräumen" oder erklärst du ihm die Ängste, die sich daraus bei dir ergeben? Vielleicht ist das schwer zu beschreiben. Könntest du von solch einem Gespräch quasi ein Gedächtnisprotokoll in direkter Rede erstellen? Ich hab Verständnis, wenn du das nicht schreiben möchtest. (Ich freue mich auch über PNs).
Noch eine Frage, vielleicht hast du dazu schon was geschrieben, ich hab's nicht mehr aufm Schirm: Euer gemeinsames Leben findet ja sehr stark bei dir statt. Empfängt dein Partner denn Freunde in seiner Wohnung. Dürfen dort Menschen rein?
LG
T.
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