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Mondschein- meine Geschichte und ich wünschte mir es gäbe einen Weg
#6
Hallo Messie,
danke für Deine Nachricht. Diese zu lesen, und die wertschätzendenden Dinge die Du mir geschrieben hast haben mir wirklich gut getan. Ich "lande" auch immer wieder in diesem Forum, weil ich schon immer daran interessiert bin, etwas über dieses Problem zu lernen und vorallem zu verstehen. Das hängt auch damit zusammen dass ich immer wieder innerlich merke, dass ich für meinen ehemaligen Partner noch Gefühl und eine starke emotionale Bindung habe. Das ist einfach so, und ich trenne halt auch die Krankheit von der Person. Um so mehr tut es mir weh wenn ich immer wieder merke, dass wir nicht die Beziehung führen können, die wir uns wünschen und was die Krankheit bewirkt. Trotzdem "stirbt die Hoffnung zuletzt" und wir sind auch wieder im näheren Kontakt zueinander und auf der Suche nach Wegen, ob und wie ein Teil der Beziehung vielleicht doch wieder lebbar ist.
Was ich wirklich gern fragen möchte ist etwas zu Deiner Antwort. Diese ganz kleinen Schritte (Babysteps) bewirken ja dass es extrem langsam voran geht. Das Problem hat sich über viele Jahre aufgebaut. Und wenn das Sortieren, wegwerfen ... so kleinschrittig und langsam ist fühlt sich das für mich so an, als ob es "3 Jahre braucht", bis die Wohnung räumlich organisiert, geputzt ... ist. So habe ich das auch ausgesprochen. Worin soll dann der Vorteil dieser extrem kleinen Schritte liegen? Und mir fällt es dann auch richtig doll schwer, den Fortschritt und eine realistische Perspektive für unsere Partnerschaft zu sehen. Weil ich sehe dann, wie extrem lange das Chaos noch bestehen bleibt. Und das bindet ja auch einen sehr großen Teil seiner Lebensenergie, die dann für andere wichtige Bereiche fehlen.Und das über Jahre. Kraft die fehlt für die Arbeitssuche,die Partnerschaft, für Unternehmungen, für Behördenangelegenheiten, für die schönen Dinge des Lebens ...
Wenn ich das so thematisiere und vorschlage dass er sich noch externe Unterstützung organisiert damit der Veränderungsprozess schneller geht spitzt sich die Situation immer zu weil er dann sehr emotional wird und massiv unter Druck gerät. Deshalb mache ich das nicht mehr. Aber solch ein Schritt könnte bewirken, dass sich die häusliche Situation zeitnaher verändert. Ich habe einfach auch die Gedanken dass es in drei Jahren immer noch so ist wie jetzt. Er ist sich aber ganz sicher dass er "es" schaffen wird und eine Wende in ihm eingetreten ist, die er auch in seiner Wohnung schon spürt.
Auf jeden Fall ist dieses Forum für mich eine wirkliche Bereicherung. Ich lerne hier wirklich immer wieder etwas dazu. Aber ob ich das dann auch umsetzen kann ist noch mal eine andere Frage.
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@Mondschein
Hallo Mondschein!
Zitat von Mondschein im Beitrag #6
Worin soll dann der Vorteil dieser extrem kleinen Schritte liegen?
Ganz einfach: Sonst macht er zu und es geht keinen Schritt mehr Vorwärts. Dies zu riskieren weil dein Geduldsfaden reisst lohnt sich nicht finde ich.
Du schreibst ja: Das Problem hat sich über viele Jahre aufgebaut. Und wenn das Sortieren, wegwerfen ... so kleinschrittig und langsam ist fühlt sich das für mich so an, als ob es "3 Jahre braucht", bis die Wohnung räumlich organisiert, geputzt ... ist.
Eben es hat Jahre gedauert bis es zu diesem Zustand kam wie es jetzt ist und es ist leider nicht in wenigen Tagen lösbar. Es geht auch nicht um einfach um die Wohnung sondern um seinen Geistigen und Seelischen Zustand. Ich entnehme deinen Zeilen das du starke Gefühle für ihn hegst. Deshalb hab Geduld mit Ihm denn es geht dir doch um Ihn und nicht darum eine schöne Wohnung dir anzuschauen. Es geht im Grunde garnicht um die Wohnung denn es geht um das aufräumen in seiner Innerern Landschaft. Dort herrscht das Chaos denke ich und solange es dort noch so aussieht sind die Babysteps im Äusserern nur etwas nebensächliches. Lass Ihm die Zeit die er braucht, lass Ihm die Entscheidung wie schnell es gehen darf, lass Ihn die Chance das zu überstehen mit dir zusammen dazu gehört eben das du dich rausnimmst und dir selbst die klare Ansage machst: Hey es geht hier nicht um meinen Wunsch sondern darum das wir beide Glücklich sind auf die Dauer. Das es eben dann eventuell Wochen oder warscheinlich auch Monate braucht sollte es dir Wert sein.
Weiter unten schreibst du: Wenn ich das so thematisiere und vorschlage dass er sich noch externe Unterstützung organisiert damit der Veränderungsprozess schneller geht spitzt sich die Situation immer zu weil er dann sehr emotional wird und massiv unter Druck gerät.
Danke dir vielmals denn damit bestätigst du meine Annahme, ich sehe das du es schon weisst doch ein bisschen sehe ich auch das meiner einer dir das mit diesen Zeilen aus der Nacht Bewusst macht.
Du schreibst: Ich habe einfach auch die Gedanken dass es in drei Jahren immer noch so ist wie jetzt.
Ok das ist wirklich lange, wenn du es einfach nicht aushälst 36 Monate Geduld zu haben dann kannst du euch mit seinem Einverständniss auch "Professionelle Hilfe" ins Haus holen. Doch sei dir klar das die allermeisten sogenannten "Messie Experten" selbsternannte Experten sind und wirklich mit Vorsicht zu geniessen sind. Bisher ist mir noch fast keiner Begegnet den ich mit gutem Gewissen weiterempfehlen kann. Auch bei mir ist das so, denn ich habe bisher oft die Hilfe vor Ort abgelehnt nach dem erstem Telefonat. Denn was da erwartet wird ist entweder leider unmöglich oder ich kann es nicht verantworten.
Also wenn Ihr das beide zusammen durchstehen wollt dann konfrontiert euch auch damit das Ihr euch selbst überwindet, also die notwendige Geduld dafür aufbringt. Achso nochwas, vergiss Bitte nicht dich in seine Lage zu versetzten, jede Sekunde in der Ihr zusammen seid. Ich würde dir gerne gerade weiter antworten doch es ist nach 4 Uhr morgens gerade....bis ein andermal, bin einfach zu müde gerade schon......
herzlich
Emin
#8
Hallo Emin,
danke für Deine Antwort, auch wenn jetzt doch wieder einige Zeit vergangen ist.
Und nun wollte ich Dir und natürlich auch den anderen schreiben wie es gerade in mir aussieht.
Es gibt Dinge die mache ich anders als vor unserer Trennung. Vor unserer Trennung habe ich Begegnungen in seiner Wohnung über Monate vermieden. Und wenn ich da war, dann war das für mich so, dass ich Tage gebraucht habe, um das Erlebte zu verarbeiten.
Jetzt seitdem wir wieder zusammen sind nehme ich mir vor und setze das auch um, dass ich ihn zumindest einmal in der Woche besuche. Ich erlebe das viel gelassener. Nur manchmal werde ich so richtig mutlos und traurig wenn ich sehe, wie der Zustand der Wohnung trotz Therapie , seiner Bemühungen ...immer noch ist. Wenn ich da bin frage ich dann auch, ob ich etwas Kleines helfen darf, wie zu Beispiel einen Bereich putzen wo er nicht so den Blick dafür hat. Heute hat er etwas in der Küche angebohrt, was lange rum stand und was er sich mal gekauft hatte, um Dinge unterbringen zu können. Meist ist es so, wenn ich dann irgendwo anfange was zu machen, er dann auch eine Aktivität beginnt und versucht Dinge wegzuwerfen oder zu sortieren ... Ich war heute auch länger da und habe länger geholfen. Leider ist er nicht bereit andere Hilfe in Anspruch zu nehmen. Und ich kann auch nur Dinge tun, die nichts mit aussortieren und wegwerfen zusammenhängen.
Ich weiß nicht ob das so richtig ist dass ich ihm vorschlage was Kleines zu helfen, nachdem wir Kafffee getrunken und erzählt haben. Aber ich habe dann das Gefühl wenigstens etwas getan zu haben und ich habe dass Gefühl, dass ihn meine Aktivität dann auch selbst in Bewegung bringt. Aber heute habe ich Zweifel ob das alles so richtig ist. Die Aktivität muss ja aus ihm heraus erwachsen. Es ist so, dass ich heute gesehen habe, dass in der letzten Zeit eigentlich nichts passiert ist außer das alltägliche Abwaschen nach dem Kochen und Wischen. Er hat es mit der großen Hitze begründet aber ich denke es ist auch manchmal so wie eine große Lähmung in ihm, wenn es aktuelle Probleme gibt. Und dann diese riesigen Papierberge . Heute fühle ich mich wieder ganz mutlos und weiß nicht wie das alles noch werden soll.
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hallo Mondschein,
ich finde das so richtig, wie Du es gemacht hast. Saubermachen richtet keinen Schaden an. Wegwerfen und Sortieren schon, darum muß er das selber machen. Papier, das er aussortiert hat, kannst Du dann in die Tonne bringen. Dass er dann was tut, wenn Du was tust, wäre bei mir auch so, ist also aus meiner Sicht normal.
viele Grüße und weiter so, es wird schon werden.
Wolfram
Hallo Mondschein,
du hast weiter oben mal geschrieben, dass du in diesem Forum gerne liest, um zu lernen und zu verstehen. Damit meinst du die Krankheit und den Umgang mit Menschen, die an dieser Krankheit leiden. Letztendlich willst du ja auch dich verstehen in diesem Zusammenhang? - Zumindest geht es mir so. Ich suche hier nach Menschen, die in einer vergleichbaren Situation sind wie ich - vielleicht kann ich deren Lösungsansätze auf mich übertragen.
Vor dem Hintergrund gibt es mir Hoffnung, dass du trotz Trennung nochmals einen Weg zurück zu deinem Partner gefunden hast.... Ich versuche zu verstehen, warum du dir vorgenommen hast, regelmäßige in seine Wohnung zu gehen? Vermutlich soll der Schock wenn du irgendwann mal aus "Versehen" in diese Wohnung herein kommst, nicht zu groß sein und deshalb verabreichst du dir permanent kleine wöchentliche Dosen, damit du nicht in die Verlegenheit eines Megaschocks kommst.
Stimmt das so - oder vielleicht in Teilen??? Ich würde das gerne noch weiter ausführen. Aber vielleicht bin ich da ja auch auf einem Holzweg...
Ich finde du solltest nicht mutlos sein! Du arbeitest ganz viel an der Situation in Gänze. Und dabei gibt es Bewegung! Du bist mit deinem Partner wieder zusammen. Das zeigt schon ganz bildlich, dass du nicht am Ende einer Sackgasse bist! Weil da wäre dann keine Bewegung mehr.
Viele Grüße
T
PS. Ich glaube im Leben hat jeder von uns schon mal festgestellt, dass man sich festgefahren hat und es nicht mehr weitergeht, dann ist es anstrengend den Rückwärtsgang einzulegen, um weiter zu kommen. Aber wie gesagt: Lass den Kopf nicht hängen, nur weil du zweifelst eventuell diesen Gang einlegen zu müssen. Noch ist die Zeit dafür nicht gekommen.
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