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Umgang mit Kritik und mögliche Folgen und mögliches Selbstmitgefühl
#26
Hallo,
dann versuche ich es hier in deinem Thread mal, an "meinen Text" zu üben.
Hier fängt es an:
ja, ich notiere in meiner Liste, was für ein Status gerade erreicht wurde, was noch fehlt oder ob etwas eilt oder nicht. (das ist okay!!!)
Haha, ja das mit den Pullovern ist so bekloppt, dazu braucht man gar nichts sagen. (NICHT EINMAL)
Immerhin gefällt mir dieses Teil (OKAY), und wenn der dann irgendwann nicht mehr so schön ist, dann kann ich den nächsten anziehen. Oder wenn einer in der Wäsche ist, hab ich Ersatz. (OKAY)
Ich weiß ja, dass das nicht normal ist (NICHT EINMAL) fühle mich damit aber trotzdem gerade ziemlich wohl. (OKAY) Wo bekommt man schon einen "ordentlichen" (will heißen die Ärmel sind lang genug!!!) Pullover für kleine 25 Euronen?! (OKAY)
Ich bekomme Schnappanfälle, wenn ich bei M...-Mode nach Pullovern suche ... alle nur mit 3/4 Ärmeln und in Farben, boooooooaaaaaah. (NICHT EINMAL)
Nun gut, M...-Mode ist für das ältere Semester, aber müssen wir Frauen jenseits der 50 in Sack und Asche rumlaufen??? (NICHT EINMAL)
Warum kann meine 75- oder 85-jährige Omi nicht Jeans und Sweatshirt anziehen? (OKAY)
Ich habe gestern gerade wieder so eine Dame gesehen. Am liebsten hätte ich sie angesprochen. Die sah richtig klasse aus!!! (OKAY)
Aber schaut mal in die Abteilungen. Dort gibt es für das Semester nur völlig ätzende Farben. (NICHT EINMAL) Blassgrün, Beige und wenn es hoch kommt, dann ist Türkis und Royalblau dabei.
Aber ich schweife ab. Ich wollte nur sagen, dass ich mal wieder die Gunst der Stunde genutzt habe und meinem Hort-Wahn komplett erlegen bin. (NICHT EINMAL)
Jippieh! (NICHT EINMAL, weil das sarkastisch gemeint war)
Es gibt einen kleinen Erfolg zu vermelden. Mein Arbeitstisch ist um ca. 2/3 entmüllter. (OKAY)
Leider sind einige Kisten nur von dort auf das nächste Regal gewandert, wo sie auch noch nicht ihre Endposition gefunden haben. (NICHT EINMAL)
Um diese Sachen wegzuräumen, muss ich erst einen anderen Schrank aufräumen, der leider randvoll ist mit Dingen, die wahrscheinlich kein Mensch mehr braucht. (NICHT EINMAL) Aber dazu bin ich jetzt noch nicht bereit. (NICHT EINMAL) Also geht es erst mal an das letzte Drittel des Arbeitstisches. (OKAY)
Ich habe mich dabei ertappt, dass ich viel zu viele Süßigkeiten kaufe, und dass diese gar nicht von mir gegessen, sondern auch gehortet werden. (NICHT EINMAL)
Die müssen im Haus sein, damit ich zufrieden bin. (NICHT EINMAL) Ich muss sie dann gar nicht essen, aber sie müssen da sein. Auch eine Form einer Essstörung. (NICHT EINMAL) Aber Baustellen hab ich ja eh einen ganzen Haufen. (NICHT EINMAL)
Sonja, was meinst du zu den OKAY-Sätzen? Wenn man genau hinschaut, sind es 14:9, NICHT EINMAL : OKAY-Sätze. Das lässt sich noch verbessern. Vielleicht müsste man den Text mal an einem Tag schreiben, wo man psychisch auf der Höhe ist. Dann würde es doch schon ganz anders klingen. Ich bewundere Optimisten - ich gehöre nicht dazu! (NICHT EINMAL). Ich finde die Übung wirklich ganz interessant. (OKAY.)
LG Messiemaus
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hey messiemaus,
in welchem thread du übst, ist nicht wichtig.
ich denke, du hast für dich alles richtig eingeordnet.
und möglicherweise spürst du dabei erste "winzigkleine" Veränderungen, die die Übung in dir bewirkt.
während du schreibst, kannst du durch das visualisieren gleich die NICHT EINMAL üben und leichter entdecken, d.h. nicht, dass du dir damit diese Schreibweise "verbieten" musst oder dich beschimpfst, wenn es dir nicht aufgefallen ist.
doch möglicherweise bewirkt es, dass du deine Schreibweise von dir aus anders formulierst und es weniger NICHT EINMAL aussagen werden, so ganz von selbst und freiwillig und falls du merkst, dass du einen übersehen hast, auch o.k.
schön, dass du dich dieser Übung einfach stellst und sie ausprobierst. und wenn du deine Bereitschaft dazu in diesem thread nicht geäussert hättest, glaube ich, hätte ich dir gestern nicht die antwort in der form geschrieben.
ach ja, und wenn du deine Gedanken beobachtest oder mit deinem mann oder sohn im Gespräch bist, kannst du dort versuchen genauso zu üben. die gesprochenen worte sind schwieriger zu identifizieren und viele überhört man selbst (auf mich trifft das zu).
und du hast vielleicht wahrgenommen, auch ich schreibe, wie ich es richtig finde und wenn eine Textstelle vorkommt, die NICHT EINMAL würdig ist, ergänze ich das in dem augenblick und korrigiere nicht den text. das mache ich dort, wo ich gerade schreibe, in dem augenblick, in dem es mir auffällt.
viele grüsse
sonja
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lese gerade vom "nicht einmal" tipp aus dem vergangen jahr.
leider habe ich es nicht durchgehalten dieses zu üben, jetzt kann ich nicht sagen, ob es wirkt.
dafür beschäftige ich mich mit anderen aufgaben, die nicht weniger schwierig sind.
Kritik geben und nehmen ist eine Sache für sich....
Kritik geben - ooohhh ja, das kann ich gut, andere anerkennen ----ohoh, nee, darin bin ich eher schlecht, doch genau das braucht es um angemessen Kritik anbringen zu dürfen.
also was passiert wenn ich versuche andere mit anerkennenden worten - früher habe ich diese Personen als "schleimer und streber" bezeichnet, heute weiss ich, wenn sie es ehrlich meinen, dann sind sie auf der besseren seite, was die Kommunikation angeht. und ich übe mich auch auf diese seite zu bewegen. dennoch bäumt sich innerlich in mir häufig alles auf, wenn ich jemandem freundliche worte mit Komplimenten geben möchte....und genau das braucht es um in der welt seinen weg zu finden und nicht immer abgelehnt zu werden.
und es ist eine Übung die mich Überwindung kostet, freundlich und nett und anerkennend zu sprechen, weil ich mich innerlich gleich "klein" fühle, denn diese Verknüpfung habe ich als Kind irgendwie verinnerlich. also bin ich dabei die nächste hürde zu überwinden. nebst dem gefühl, mir klar zu machen, dass das eine mit dem anderen NICHTS zu tun hat und theoretisch keine "Abhängigkeiten" zwischen diesen vorgängen bestehen. meine Gefühle erklären mir anderes, drum ist es der Lernprozess, diese Theorie langfristig in die Praxis umzusetzen.
und ich denke, dass auch diese aufgabe dazu beiträgt, dass es mir eines tages ähnlich geht wie Brigitte - ich sehe die menschen mit anderen augen und vertraue ihnen mehr als bisher, indem ich lerne freundlich zu sein und wenn die menschen mir freundliches sagen, dass ich ebenfalls lerne das anzunehmen.
die beste Kritik - bzw. Anerkennung, die ich dieses jahr gehört habe: du bist offen, nimmst unsere Kritik an und bist bemüht das entsprechend umzusetzen und anzupassen.
ich sage euch vor nicht allzu langer zeit hiess meine Reaktion im stillen: nee, ich mach doch nicht was die wünschen, kann ja jeder kommen, ich will stur bleiben wie ich bin.
ach bin ich froh, dass ich diesen teil nicht mehr so häufig auslebe.
vg
sonja
#29
Hallo Sonja !
Mag sein, dass Du es so erlebst........ich kann Deinem Gedankengang leider nicht ganz folgen.
Es stimmt, viele Menschen , auch ich, sind schnell dabei, andere zu kritisieren, wenn sie es für notwendig halten.
Mit Worten, die Lob und Anerkennung,auch Wertschätzung bedeuten, tun sich dagegen viele schwer.
ich kann Dir jedoch nicht folgen, wenn Du sagst, wenn ich jemanden lobe,
sieht das aus, als wollte ich mich beim anderen "lieb Kind" machen.Ich bin gut gefahren damit, anderen Menschen zu loben
und zu danken, wenn sie etwas gutgemacht oder sonstwie gut geholfen haben.
Kritik üben ist schon schwer, weil man Gefahrläuft, sich im Ton zu vergreifen.
Najut......ich merke gerade ich muss ins Bett, andermalvielleicht mehr. Grüssele Mausohr
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Mausohr schreibt: >ich kann Dir jedoch nicht folgen, wenn Du sagst, wenn ich jemanden lobe,
sieht das aus, als wollte ich mich beim anderen "lieb Kind" machen.Ich bin gut gefahren damit, anderen Menschen zu loben
und zu danken, wenn sie etwas gutgemacht oder sonstwie gut geholfen haben.<
genau mausohr, du erlebst es nicht so wie ich, dennoch ist in mir gefühlsmässig abgespeichert: "lieb Kind machen" obwohl es das nicht braucht, wie deine worte mir bestätigen.
das ist mein teil, den ich umlernen will - ein glück, dass du diesen teil bereits kannst.
>Kritik üben ist schon schwer, weil man Gefahrläuft, sich im Ton zu vergreifen.< ja genau, im ton vergreifen war ich jahrelang bestimmt in der Bestenliste bzw. goldmedailliengewinner. ist halt die frage, ob diese sportliche Disziplin ein erstrebenswerte ist.....also arbeite ich jetzt dran die veränderten Tonlagen zu üben.
du hast andere Themen, die ich vielleicht nicht habe, daher hat ja jeder hier seine persönlichen "lerngebiete", die wir selber entdecken müssen und wir nicht wie in der schule von der "Stange" bekommen können.
und meine lerngebiet habe ich versucht darzustellen, möglicherweise kennen das andere doch, was ich meine.
vg
sonja
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