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Selbstwertschätzung inkl Aufräumgeschichte von Bessie
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Heute habe ich mich zeitweise mit der Selbstverantwortung beschäftigt.
Gelesen habe ich unter anderem folgende Sätze:
"Selbstverantwortliche Menschen handeln mehr als sie jammern."
Hier mag ich das Positive des Negativen erwähnen: ABER jammern und anderen die schuld zuweisen ist doch sooooo bequem und in gewisser hinsicht beruhigend. meine Energie ist dann nicht gefragt.
"Wer eigenverantwortlich denkt und handelt, fragt meist nicht, wer Schuld an einer Situation hat, weil er weiss, dass es ihn nicht weiterbringt".
ja, das würde ich auch gerne, doch das "Schuldprogramm" habe ich gut gelernt, sowohl schuldig fühlen als auch Schuld geben.
Vor allem, wenn ich glaube, einen Fehler gemacht zu haben, gebe ich mir reichlich schuld, obwohl fehler dazu da sind an ihnen zu wachsen. beim laufen lernen stört es uns nicht immer wieder auf den hintern zu fallen. da wurde mir auch keine schuld zugewiesen. das entsteht später, wenn wir den Erwartungen unserer Eltern nicht gerecht werden.
die ideale falle, die gegen selbstwertschätzung wirksam ist.
sicher wäre es besser, wenn wir uns sagen können >das war das beste, was ich in dem augenblick habe leisten und entscheiden können<
"Selbstverantwortliche glauben nicht, dass sie alles allein erreichen müssen, sondern kennen und akzeptieren ihre grenzen"
sich für einige dinge oder aufgaben hilfe zu suchen kratzt manchmal schon am eigenen stolz. in einigen Situationen sind die hilfen willkommen (z.B. wenn man hofft, dass die unterstützende Person alles für einen macht und wunder vollbringt - was die Bequemlichkeit fördert) und manchmal sind wir einfach zu stolz um hilfe zu bitten, weil wir wissen wie es geht.
wenn ich zu stolz bin, kann ich dann meine grenze nicht sehen und akzeptieren?
woran erkenne ich meine grenzen?
"Selbstverantwortliche können, wenn notwendig, auch NEIN sagen"
die art wie ich NEIN sage gefällt mich häufig nicht, doch mir gefällt, dass ich viele meiner Bedürfnisse ernst nehme und sie mit einem NEIN stütze und mich um mich kümmere. und ich weiss, dass hat nichts mit Egoismus zu tun, sondern mit dem Verhältnis für mich genauso da zu sein, wie für andere.
"Selbstverantwortliche Menschen sehen sich als Teil des Umfeldes und nicht als Spielball oder Opfer"
da mag ich mauseöhrchen und Joachim fragen, wie ihr euch in eurem Umfeld seht?
wenn ich lese, dass mauseöhrchen sich als Belastung für andere wahrnimmt, ist sie opfer bzw. Spielball?
hey mauseöhrchen, ich hoffe, du nimmst das nicht als vorwurf wahr, sondern als Anregung zum nachdenken.
ich denke, auch hier wirkt mein erlerntes "schuldprogramm" sehr intensiv, dass ich mich mal als Belastung für andere und mal als helfer -nein schlimmer formuliert- ausgenutzer für andere erlebe.
die Einstellung - teil des umfeldes zu sein, werde ich mir erarbeiten müssen, wenn ich das mit der Selbstverantwortung können will.
und an was wollt ihr arbeiten?
viele grüsse
sonja
Hallo Sonja!
Diesen ewigen schuldkomplex aben wir Frauen wohl mehr als die Männer. Das führt zu ehen, in welchen die Frau sich schlagen und demütigen lässt und am Ende auch noch denkt: "Na ja. Zumindest ein wenig hat er mit seinen Vorwürfen ja Recht."
Den Satz kenne ich aus meiner eigenen Denke bis zum Abwinken. Dabei spielt es nicht einmal eine Rolle, dass das, woran man "zumindest ein bißchen" Schuld ist eigentlich nicht mal ein harsches Wort, geschweige denn eine Ladung Beschimpfungen oder gar Schläge wert ist.
Weiß nicht, warum wir so sind. Liegt wohl wieder mal an die Gene oder so. Jedenfalls habe ich mir diese Denkweise gar nicht komplett abgewöhnt, weil das nur zu sinnlosen Grübeleien geführt hätte. Ich leide heute noch darunter. Ich bin Schuld am untergang der Titanic? Nicht, dass ich wüsste. Aber vielleicht hab ich ja wirklich bissie Schuld dran.
Nur ändert das Wissen ja nix dran, dass sie untergegangen ist. Also ist es unwichtig. Bergen müssen sie andere. Ich muss einfach aufpassen, dass ich beim nächsten Schiff nicht die gleichen Fehler mache.
Ich darf mir an allen großen und kleinen Katastrophen der Weltgeschichte die Schuld geben, wenn mein Gehirn damit besser klarkommt. Aber ich darf mir nicht pausenlos einreden, mich dafür bestrafen und verachten zu müssen. Was passiert ist, ist passiert. Schuld ist in vielen Fällen eine Frage der Sichtweise.
Es war einmal ... und nun ist es vorbei, ob ich mich dafür zerfleische, oder nicht.
Ich frage um Hilfe und ich lasse mich ausnutzen und das eine rechtfertigt das andere. Das mag jeder sehen wie er will. Zwar passe ich höllisch auf, niemandem zur Last zu fallen, aber ich frage "Kannst Du bitte mal?" und in der Regel sagt auch keiner nein. Als ich das nicht getan habe, war ich zwar für die anderen da, sie aber nie für mich ... jammer. Na ja. Ich glaube, sie konnten auch nicht unbedingt meine Gedanken lesen, nicht wahr? Also die Klappe aufbekommen muss man schon mal.
Was ich mir absolut abgewöhnt habe, bis auf ganz, ganz wenige Ausnahmen, ist, selbst die Gedanken anderer zu lesen. Ich merke nämlich sehr schnell, wenn jemand Hilfe braucht, sich aber nicht zu fragen traut. Bei den meisten Menschen "bemerke ich dann einfach nichts". Sorry, reiner Selbstschutz. Wenn ich etwas will, muss ich etwas dafür geben und seis nur das Vertrauen, jemanden zu bitten.
Selbstredend gibts dafür Ausnahmen, aber lang nicht so viele, wie ich früher vermutet hätte.
Meine Art und weise "nein" zu sagen? Ich sage einfach "nein" oder ich sage auch "nein, keine Lust/Zeit". He, es ist mein Leben und wenn ich es für manche Dinge nicht vergeuden mag, ist es eben so. Zu einer Bekannten am A... der welt, am besten noch um Mitternacht zu fahren, weil ihr neuester Typ schon wieder eine andere hat und sie verzweifelt ist, oder mir um Mitternacht drei Stunden Telefongejammer darüber an zu hören, wie verzweifelt man als Alleinerziehende mit einem Kind in der pubertären Vollwahnsinnszeit sein kann ... muss ich genau so wenig haben wie Elektrikerarbeiten am Sonntagnachmittag oder die Reinigung eines verstopften Klos über Weihnachten.
Gehirn einschalten, benutzen, selbst machen. Aus.
Gefällt manchen nicht so ganz, aber das ist ja ihr Problem und nicht meins. Und mal ganz ehrlich - jemanden, der ein verstopftes Klo nicht wieder klar kriegt, muss man eigentlich auch gar nicht wirklich kennen ... oder? Als nächstes lässt der beim Eierkochen das Wasser anbrennen und was dann?
Ich hab mich von den meisten dieser Menschen getrennt, die mich als Krücke oder gar Rollstuhl brauchten. Okay. Hab ich nicht. sie waren irgendwann beleidigt und haben sich nicht mehr gemeldet. Aber immerhin war ich nicht traurig drüber und das ist ja wohl fast so gut, als hätte ich sie selbst raus geschmissen. ;-)
Jedenfalls kann ich nix dran ändern, wenn ich statt eines Rechtsanwaltes einen Staatsanwalt in meinem Kopf habe, der mich immer anklagt, statt verteidigt. Irgendwie muss ich mit dem Kerl eben immer rechtzeitig Deals aushandeln ;-).
Habt ein schönes Wochenende
Kay
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hallo kay,
aus deiner langen Ausführung erkenne ich leider nicht die Antwort auf meine frage
"an was du arbeiten willst".
Heute habe ich einen schönen Satz gehört:
Ich geb mein Bestes für mich selber.
Eine 20 jährige frau, die 170 kg wog, hat es gesagt, mit dem Ziel abzunehmen. Sie hat 84 kg innerhalb eines jahres abgenommen und wiegt jetzt 88 kg.
Wie viele Kilo Müll wären das, wenn wir das auf unser Chaos übertragen?
und ja, wir tragen immer wieder etwas neues ins haus, aber auch die übergewichtige frau musste essen. sie hat halt anders gegessen als vorher.
was braucht es, dass wir anders machen, damit wir weniger in unsere Wohnung tragen als heraus?
gestern habe ich ein wenig aufgeräumt.
dabei ist mir eingefallen, dass ich mal einen traum hatte: ich wollte parfümprobenverpackungen bzw. alle möglichen probenverpackungen entwickeln. das war die Idee meiner Diplomarbeit. die habe ich nie umgesetzt, weil sich die Gelegenheit nicht geboten hat. was ich damals gemacht habe: alle möglichen probenpackungen gesammelt um zu sehen, was es bereits gibt. jetzt arbeite ich daran, die letzten der gesammelten Packungen zu entsorgen. da liegen jetzt 12 jahre dazwischen.
und vermutlich habe ich sie aufbewahrt, damit ich mich an diesen traum erinnere.
mich freut es, dass ich mich jetzt daran erinnere. ich mag dieser Erinnerung eine Bedeutung geben. diese ist mir im Moment nicht klar. mal sehen, was daraus wird.
viele grüsse
sonja
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