"Ich brauche das doch noch..."

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25.04.2016 17:24
#1
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Kennt ihr das: Ihr wollt z. B. Videokassetten weg schmeißen. Da fällt euch auf: In den Supermärkten und auch bei Saturn gibt es keine neuen zu kaufen. Also: Aufbewahren, damit man wieder was aufnehmen kann.

Ihr wollt alte Hosen weg schmeißen, aber warum: Die passen noch und haben nur da oder dort ein Loch. An einer unsichtbaren Stelle... Die kann man doch stopfen? Warum gleich weg schmeißen, man kann sie doch flicken?

Eigentlich müsste ich schreiben, nicht ihr wollt, sondern ihr steht vor der Entscheidung, auszumisten, fragt sich nur, womit. Die CD habt ihr längst kopiert auf Festplatte, sie hat einen Kratzer, die Dateien sind O. K., ihr könnt die CD also weg schmeißen. Aber da stehen doch die Titel drauf. Ihr müsst erst einen Rohling bespielen und dann in die Hülle tun, die CD kann dann weg. Kostet zwar Arbeit, aber verschenken könnt ihr die ja doch nicht mehr...

Die Ohrringe haben schon immer unangenehm gejuckt und die Ohren wurden dick. Aber sie sehen doch so schön an mir aus! Da kann ich sie doch nicht einfach weg schmeißen?

Der Ordner ist kaputt, die Prospekthüllen liegen lose im Ablagefach. Ihr könnt sie in einen anderen Ordner tun und den dann weg schmeißen. Aber wenn ihr was zum drauf Schreiben braucht, oder zum Malen, da könnt ihr doch noch den Aktendeckel benutzen... Warum dann weg schmeißen?

Das CD-Fach des Radio-Kassettenrecorders ist defekt. Es ist das einzige Gerät, das die Möglichkeit hat, den Inhalt von einer Kassette auf die andere zu überspielen. Also warum dann weg schmeißen? Die Stereoanlage ist wirklich kaputt. Es geht nur noch der Plattenspieler. Der CD-Player ist kaputt, man kann nicht mehr aufnehmen auf Kassette. Platten gibts nicht mehr zu kaufen. Die Nadel ist nicht in Ordnung. Also weg schmeißen? Wenn es das einzige Gerät mit einem Plattenspieler ist? Fällt mir wirklich sehr, sehr schwer...

Geht es euch ähnlich, mit alten Sachen?

Viele Grüsse
Draculara

http://www.draculara.de

http://messie.bplaced.net/messie

Eine Lösung setzt ein Problem voraus. Ich kenne meine Fehler, das hält mich aber nicht davon ab, sie zu machen

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25.04.2016 17:34
#2
Ze
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Na klar doch... Hab haufenweise so'n Zeug. Aber irgendwann muss ich mich doch mal entscheiden: Besuch und Handwerker haben können oder meine 'Projekte' weiter horten...


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26.04.2016 13:32
#3
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Und wie ich das kenne ...
Dinge die man so nicht mehr bekommen kann, und die ich tatsächlich hin und wieder brauche, da wird es schwierig. Ich fange jetzt an im Umfeld zu fragen, wer was hat. Ob ich mal eine Kassette auf CD überspielen darf zum Beispiel.

Und manchmal klappt alles wie von selbst.
Ich habe mich überwunden die sperrige Stereoanlage wegzugeben, bei der man nur noch CDs abspielen konnte, Radio und Co. waren kaputt. Hm, was nun, wenn ich mal eine CD hören will? Und just da bot mir eine Freundin ein kleines aber klangvolles Radio an, das in ein schmales Regalfach in der Küche passt. Musik bei der Küchenarbeit, das ist fein! Und das ohne einen gefühlten Kubikmeter Raum mit riesigen Boxen, Geräteturm und so weiter zu verstopfen!

Und so könnte man natürlich einen Gerätepark wie den beschriebenen entrümpeln, und falls man die verschiedenen Funktionen der Geräte doch ein paarmal im Jahr braucht als Ersatz etwas kleines Kompaktes anschaffen, eventuell billig gebraucht, aber in Ordnung. Und schon ist wieder eine Menge Platz geschaffen. Elektrogeräte dürfen gerne zum Elektroschrott, da werden die noch ausgeschlachtet.

____________________
Viele Grüße, Jennifer

Das Leben umarmen ... ✨🤲

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27.04.2016 01:07 (zuletzt bearbeitet: 27.04.2016 01:11)
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#4
Gast
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Ein Buch hat in der Hinsicht mein Leben komplett verändert. Es heißt "Magic Cleaning" von Marie Kondo.
Nicht alles darin fand ich gut, aber ein Grundgedanke hat mich enorm vorangebracht, nämlich dass man nur aufheben sollte was einen glücklich macht.
Also nichts, was man nicht braucht aber vielleicht, eventuell, irgendwann noch brauchen könnte, nichts was hässlich oder kaputt oder nicht passend ist
Nichts was man nur behält weil man es geschenkt bekommen hat, oder weil es mal viel Geld gekostet hat.

Nur das was einen glücklich macht, weil es nützlich ist oder weil es schön ist.
Das erleichterte mir sowohl das "Nein" (Gegenstand muss gehen) als auch das Ja (Gegenstand darf bleiben)

Damit habe ich nach vielen Jahren der Blockade geschafft Dinge wegzuwerfen, wegzuschenken, wegzugeben und zu verkaufen.

Früher hatte ich (so schräg das auch klingen mag) regelrecht ein schlechtes Gewissen den Gegenständen gegenüber, wenn ich sie weggeschmissen habe, hatte Angst dass sie "traurig" sein könnten. Das Buch sagt, aber dass Gegenstände dazu da sind benutzt zu werden und man eigentlich viel eher ein schlechtes Gewissen haben müsste, wenn man Gegenstände ungenutzt hortet, nur weil man sie mal brauchen könnte.
Ausserdem ermuntert es zum Mut zur Lücke, also das was Jennifer schreibt. Es geht davon aus, dass man im Zweifelsfall Dinge auch von anderen Menschen leihen kann, wenn man sie wirklich braucht bzw. dass sich meist etwas ergibt.
Im Zuge dessen habe ich mich bei "Nebenan" registriert, wo es auch um Nachbarschaftshilfe und gemeinsame Nutzung von Dingen geht.


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27.04.2016 09:14
#5
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Hm,
ob die Dinge traurig sein könnten, das war nie mein Problem.
Aber ich selbst bin traurig, wenn etwas weg ist.
Was ist, wenn ich es doch noch brauche? Ich kann nicht ständig neu kaufen.

Meine Tochter meinte letztens, es wäre bei mir ein echtes Problem, weil ich nur schöne und gute Sachen habe, die ich obendrein mag. Sie bedient sich gerne in meinen reichhaltigen Vorräten - das ist wiederum prima für mich. Die Sachen sind aus der Wohnung, aber brauche ich etwas noch mal, kann ich es ja bei ihr ausleihen!

Es müsste mehr Leih- und Tauschbörsen geben ...

____________________
Viele Grüße, Jennifer

Das Leben umarmen ... ✨🤲

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